Mehr und mehr wurde aus ihm, dem Schauspieler, ein Drehbuchschreiber und Regisseur, was 2008 zum Film „Lauf um Dein Leben – Vom Junkie zum Ironman“ führte, in dem Max Riemelt, Ingo Naujoks und Uwe Ochsenknecht mitspielten. Köse arbeitet auch für das Theater, aber derzeit total an seiner Filmproduktion „Homies“ (Arbeitstitel). Weltexpress konnte mit dem Regisseur anlässlich der Drehtage in und um Frankfurt über den Film, seine Darsteller und das Drehen sprechen.
Herr Köse, wie würden Sie den Film beschreiben? Auf welchem Konzept basiert der Film?
„Homies“ (AT) ist ein Film voller Intensität, aber kein Drama. Ich würde sagen, der Film ist eine komödiantische, musikalische, sehr poetische Geschichte. Heutzutage erschaffen sich Jugendlichen irgendwelche Idole, denen sie nacheifern, und vergessen, sich dabei zu fragen: „Wer bin ich eigentlich selbst?“ Aus diesem Grund kam es zur Idee, im Film das Thema Identität darzustellen.
Sie scheinen sehr begeistert von Jimi Blue Ochsenknecht zu sein. Wie war die Arbeit mit ihm?
Als ich nach der Premiere meines letzten Kinofilms „Lauf um dein Leben- Vom Junkie zum Ironman“ mit ihm über das Projekt sprach, war er davon begeistert. Und diese Begeisterung hat sich bis heute gehalten. Von Drehtag zu Drehtag wurde es mir klar, dass Jimi mehr als ein Teeniestar ist. Ich finde, er hat ein wahnsinniges Talent, kaum kenne ich einen anderen Schauspieler, ob jung oder alt, der so genau weiß, wo er wann und wie vor der Kamera zu stehen hat.
Sie haben in wenigen Wochen einen ganzen Film gedreht, wie haben Sie das geschafft?
Es war auf jeden Fall ein immenser Druck, in 25 Tage einen Film zu drehen. Es funktionierte nur, indem ich mich jeden Tag, jede Nacht auf den nächsten Tag vorbereitete.
Und wie war es, mit so jungen Leuten zu arbeiten? Was könnten Sie zu den Verhältnissen zwischen den Schauspieler erzählen?
Ich mache keinen Unterschied zwischen älteren oder jüngeren Schauspielern. Schauspieler sind für mich beim Dreh wie Materialien, so wie die Kamera, den Ton die Maske. Alles muss an- und ineinander passen. Und zu den Dreharbeiten mit ihnen könnte ich sagen, dass mir wichtig war, dass die Spieler nicht schauspielern, sondern dass sie authentisch sind, weil ich das an Geschichten mag, an Filmen, dass man das Gefühl hat, die Menschen sind echt vor der Kamera. Mir geht es wirklich darum: um klare Gedanken und klare Emotionen.
Dadurch, dass Stress, Müdigkeit und Druck auch bei den Schauspielern herrschte, entwickelte sich eine starke Kameradschaft, eine starkes Gefühl der Zusammengehörigkeit am Set.
Welche wäre in diesem Fall die Botschaft des Films? Ist der Film für ein bestimmtes Publikum geschaffen?
„Homies“ (AT) ist eigentlich an die ganze Familie gerichtet. Jeder kann sich die Geschichte anschauen. Im Film geht es nicht darum, welche Nationalität man hat oder ob man arm oder reich ist. Es geht darum, dass alle Menschen die gleichen Empfindungen haben, Liebe, Hass oder Freude fühlen sich überall gleich an.
Titel: Homies (AT)
Kinostart: 2011
Regie: Adnan Köse
Drehbuch: Adnan Köse und Andrea Kriegl
Darsteller: Jimi Blue Ochsenknecht, Sabrina Wilstermann, Ismail Deniz, Selina Shirin Müller, Ann-Kathrin Kramer, Günther Kaufmann, Tai Jason und Detlef D! Soost u.a.
Verleih: Kinowelt