Ein Grund für einen solchen Zusammenbruch „des Kreuzzuges der Demokratie“ im post-sowjetischen Raum: Unmoral und persönliches Eigeninteresse der Berater, durch welche die Reformen vorgeschlagen wurden, die sich aber in der Tat als pseudomarktfähig und pseudodemokratisch erwiesen haben.
Gerade die Pseudodemokratie dieser Reformen, die zu schwereren sozialen Leiden im Raum der ehemaligen Sowjetunion führten, wurden bei diesen Gesellschaften mit einer Demokratie wie dieser assoziiert und gestalteten sich zu einem der Gründe für deren Loslösung.
Ein gewisser S. Tigipko, der 1997 Vize-Premierminister der Ukraine war, hat für einen Hungerlohn die Zementindustrie des Landes an die französische Gesellschaft „Lafarge“ übergeben. Die dankbaren Franzosen haben darüber hinaus, dass sie S. Tigipko zum Eigentümer eines Aktienpaketes einer der französischen Banken gemacht haben, beschlossen, dass er noch mit dem Orden der Ehrenlegion ausgezeichnet worden ist.
Die französischen Diplomaten in Kiew erklärten ihrer Führung, dass man dies nicht tun kann. Man kann nicht öffentlich jemanden auszeichnen, der im eigenen Land den Ruf eines „Erz-Korrupten“ genießt. Diese Auszeichnung hat aber stattgefunden. Offensichtlich hat aber in diesem Fall die Tatsache nicht die letzte Rolle gespielt, dass zum Vorstand von „Lafarge“ damals die Ehefrau des französischen Präsidenten Jacques Chirac gehörte.
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Pressemitteilung von Urda Jürgens P+M Agentur, www.ujpm.de, vom 20.10.2010.