Das erste Turnier für Sie als Profispielerin auf der LET. Sind Sie aufgeregt
Ja, schon, eine gewisse Aufregung ist immer gut. Aber ich denke positiv.
Viele Spielerinnen haben ein Maskottchen dabei. Sie auch?
Nein, nicht wirk-lich. Aber vor einigen Monaten, als ich es auf die Tour geschafft habe, bekam ich bunte Glückssocken mit Smileys geschenkt. Vielleicht ziehe ich die an. Schaden kann es ja nicht.
Ihr Bruder ist auch Pro. Sie unterstützen sich gegenseitig. Wird er in Losone für Sie dabei sein?
Nein, leider nicht. Er spielt selber auf einem Turnier. Eine sehr gute Freundin aus der Amateur Nationalmannschaft wird mich als Caddie begleiten.
Was macht den Platz hier in Losone für Sie so besonders?
Eindeutig die Greens, die sind sehr gut, sehr schnell. Der Platz hat sich sehr schön entwickelt. Es ist eine große Freude für mich hier zu spielen.
Die Deutsche Bank Ladies` Swiss Open ist das erste große Turnier auf dem europäischen Festland. Wie haben Sie sich vorbereitet?
Nach dem Entschluss Proette zu werden, habe ich versucht mich besser zu or-ganisieren – vom Sponsoring bis zum Management. Ich habe gearbeitet, um ein bisschen Geld für die lange Saison auf die Seite zu legen. Ausserdem war ich in Südafrika und habe dort fünf Wochen Intensivtraining durchgeführt.
Wie finanziert man eine Saison als Rookie?
Wir bekommen von der Swiss Golf Foundation Unterstützung, aber man muss sich selber auch helfen, vor allem sich selber vermarkten. Ich habe ein Dossier für die Sponsoren geschrieben, damit man voneinander profitieren kann. Es geht mir relativ gut, aber es ist natürlich ein sehr teures Leben, wenn man immer herum reisen muss.
Was können Sie den Sponsoren geben?
Die Präsenz in den Medien! Das kann aber auch ein Logo sein, ein Hinweis auf meiner Homepage oder ein Company-Day für die Firma und ihre Kunden.
Sie haben sich einen wirtschaftlich schwierigen Zeitpunkt für ihre Kar-riere als Pro ausgesucht. Sprechen Sie und Ihre Kolleginnen darüber?
Ja, sicher. Es ist auch so, dass ich von Firmen Sponsering-Absagen bekommen habe. Das wurde mit der finanziell schwierigen Lage begründet. Wir haben im Augenblick sicherlich keine einfache Zeit, aber wir werden das schaffen, und es geht bestimmt wieder aufwärts. Schlussendlich man gut Golf spielen. Alles andere wird sich ergeben.
Was sind Ihre Ziele für die DBLSO 2009?
Ich bin gar nicht darauf fixiert, den Cut zu schaffen. Das ist auch mental gar nicht gut. Ich möchte mein Training einfach gut umsetzen. Und das heisst, für jeden Schlag mental 100-prozentig bereit sein. Was am Ende dabei heraus-kommt, wird man sehen. Ich möchte mit meinem Golf zufrieden sein.
Wie gehen Sie mit Ärger etwa nach einem schlechten Put um?
Ich bin eine Spielerin, die sehr ausgeglichen ist und nicht auf dem Green herum-hüpft, wenn es beim Putten klappt oder den Schläger wegwirft, wenn ein Ball daneben geht.
Mit welchem Ergebnis muss man hier reüssieren, um zu gewinnen?
Schwierig zu sagen, das hängt ja auch immer von Wind und Wetter ab. Man muss von Tag zu Tag schauen.
Sie sind im Augenblick beste Schweizerin. Belastet das oder macht Sie das stolz?
Ach, beste Schweizerin, das sind doch nur kleine Unterschiede zwischen uns. Natürlich ist es schön, wenn die Zuschauer kommen, um mich zu sehen zu wollen Das motiviert mich, und dann gebe ich auch alles.