Vor 60 Jahren: Der Tonking-Zwischenfall – Ein Musterbeispiel US-amerikanischer Provokationen zur Auslösung von Aggressionskriegen

USS Maddox 1964. Foto: UPH2 Antoine, U.S. Navy - U.S. Navy photo NH 97908

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Der US-Imperialismus war nie verlegen, Lügengebilde als Vorwände für seine kolonialen Eroberungen, Aggressionskriege, konterrevolutionären Operationen zur Niederschlagung von Befreiungsbewegungen und revolutionären Erhebungen zu erfinden. Erinnert sei an die Interventionspolitik gegen das damals spanische Kuba ab 1898, für die eine Explosion auf dem US-Panzerschiff „Maine“ den Vorwand lieferte. Später wurden kubanische Emigranten, dieeinen Anschluss an die USA betrieben, für den Anschlag verantwortlich gemacht. Es begann eine Periode imperialistischer Expansionen. Innerhalb eines Jahrzehnts annektierten die USA die östlichen Samoa-Inseln und Hawai, Puerto Rico, die Philippinen und Guam, erklärten Kuba zum Protektorat, installierten in Panama eine Marionettenregierung und unterwarfen die Dominikanische Republik ihrer Vorherrschaft.

Die schwerwiegenden Ereignisse, von denen im Folgenden die Rede ist, gingen als „Zwischenfall von Tongking“ in die Geschichte ein. Zutreffender ist von der Tonking-Provokation zu sprechen. Sie wurde von USA-Präsident Lyndon Baines Johnson persönlich vorbereitet und in den ersten Augusttagen 1964 im Golf des Bac Bo, den die Franzosen Tongking getauft hatten, in Szene gesetzt. Die Provokation, mit der die USA den Krieg in Südvietnam mittels Luftangriffen auf Nordvietnam ausdehnten, wurde Monate vorher geplant. Es handelte sich um „Vergeltungsaktionen“ für die in Südvietnam im sogenannten „Spezialkrieg“ gegen die südvietnamesische Befreiungsfront FNL erlittenen Niederlagen. Der Nationale Sicherheitsrat hatte in seiner Resolution 288 vom 17. März 1964 auf Drängen Johnsons festgelegt, dass die USA in der Lage sein müssen, binnen 72 Stunden „Vergeltungsaktionen gegen Nordvietnam“ zu beginnen“ und „binnen 30 Tagen das Programm eines ‚abgestuften offenen militärischen Drucks gegen Nordvietnam zu starten.“ Der „Tongking- Zwischenfall“ sollte den Vorwand liefern. Vor Beginn der Provokation erklärte der Staatssekretär für Verteidigung, Cyrus Vance, dass die USA die von der DRV verkündete 12-Meilenzone ihrer Hoheitsgewässer, die diese nach völkerrechtlich üblichen Regeln festgelegt hatte, nicht anerkennen und nur eine Drei-Meilenzone respektieren würden. Selbst die Drei-Meilenzone wurde jedoch während der dann beginnenden Provokation und der danach einsetzenden Aggression gegen die Demokratische Republik Vietnam (DRV) systematisch verletzt und die USA-Kriegsschiffe drangen bis unmittelbar an die nordvietnamesische Küste vor. 1

Die Operation leiteten der Südvietnam-Befehlshaber, General Westmoreland, und der Befehlshaber der 7. US-Flotte, Vizeadmiral Roy Johnson. Auf Befehl Westmorelands überfielen am 30. Juli Einheiten der Saigoner Armee mit Amphibienfahrzeugen die zur DRV gehörenden Inseln Hon Me und Hon Nieu im Golf von Tongking. Der Zerstörer „Maddox“ drang in die Hoheitsgewässer der DRV ein, um das Kommandounternehmen gegen das Eingreifen des nordvietnamesischen Küstenschutzes abzusichern. Das 2.200-Tonnen-Schiff verfügte über sechs 127 mm-Geschütze in drei Zwillingstürmen, Fla-Waffen, Torpedorohre und Wasserbomben. Zur Ausrüstung gehörten zwei Hubschrauber, die Besatzung zählte 274 Mann. Am 2. August drehte die „Maddox“ nach dem Auftauchen nordvietnamesischer Torpedoboote zunächst ab und verließ die Hoheitsgewässer.

Das Drehbuch des „Zwischenfalls“

Der USA-Präsident verfügte persönlich, die Operation fortzusetzen und einen zweiten Zerstörers „Turner Joy“ in den Golf, zu entsenden, der am 4. August mit der „Maddox“ erneut in die nordvietnamesischen Hoheitsgewässer eindrang, wo es zum Zusammenstoß mit Torpedobooten der DRV kam. Washington verbreitete in Eilnachrichten, die Nordvietnamesen hätten in internationalen Gewässern die beiden US-Zerstörer angegriffen. Der „ungeheuerliche Aggressionsakt“ werde mit „Vergeltungsschlägen“ beantwortet. Auf Befehl Johnsons griffen daraufhin am 5. August 64 Jagdbomber der Air Force Kriegsschiffe der DRV-Marine, Ortschaften im Küstengebiet des Golfs und Versorgungslager an. Unter Bruch der Haager Landkriegsordnung begann ohne eine Kriegserklärung der völkerrechtswidrige Luftkrieg gegen die DRV. Systematisch wurden die Terrorangriffe in den folgenden Monaten auf das gesamte Gebiet Nordvietnams zu einem mörderischen Bombenkrieg ausgeweitet. Ein Jahr später flogen bereits 4.000 Flugzeuge monatlich 12.000 bis 15.000 Angriffe.

Dem „ Spiegel“ war später (Nr. 12/1965) zu entnehmen, dass bereits vier Monate vor der Tongking-Provokation ein als „Drehbuch“ bezeichnetes Programm der Eskalation in drei Stufen ausgearbeitet worden war. „Erste Stufe: Amerikanische Bomber zerstören die in Nordvietnam gelegenen Versorgungsanlagen und Ausbildungslager der südvietnamesischen Partisanen. Zweite Stufe: US-Bomber zerschlagen Kohlengruben, Stahlwerke und vor allem Kraftstromanlagen, die Nordvietnams Industrie versorgen. Dritte Stufe: Die US-Luftwaffe bombardiert die Nordvietnammetropole Hanoi und das dichtbesiedelte Mündungsgebiet des Roten Flusses.“

Verteidigungsminister McNamara behauptete am 6. August, die beiden Zerstörer hätten sich auf einer „normalen Patrouillefahrt“ in internationalen Gewässern befunden und nichts mit den Aktivitäten der südvietnamesischen Kriegsschiffe zu tun gehabt. Am 16. August verabschiedete der Kongress auf Ersuchen des Präsidenten, der sich auf einen 20seitigen Geheimdienstbericht stützte, mit nur zwei Gegenstimmen ein Ermächtigungsgesetz, das ihn autorisierte, „jeden bewaffneten Schlag gegen die Streitkräfte der Vereinigten Staaten zurückzuweisen und weitere Aggressionen zu verhüten“.

Informationen über den tatsächlichen Sachverhalt erbrachte im Januar 1968 eine Untersuchung des Außenpolitischen Ausschusses der USA, der sich unter dem wachsenden Druck der Öffentlichkeit und der Bewegung gegen den Vietnamkrieg mit dem „Zwischenfall im Golf von Tongking“ befassen musste. Der Ausschuss stellte fest, dass Präsident Johnson „mit geradezu ungeheuerlichen verlogenen Behauptungen, die seine Geheimdienste stützten“, sich „die Ermächtigung des Kongresses erschlichen hatte“. Eine Auswertung der Logbücher der beiden Zerstörer sowie der Aufzeichnungen des Funkverkehrs zwischen dem Kapitän der „Maddox“, John J. Herrick, und dem Befehlshaber der US-Pazifikflotte ergab, dass „die Kriegsschiffe in eine gezielte Provokation zur Auslösung des Luftkrieges gegen die DRV eingebunden waren“. Die Schiffe befanden sich keineswegs auf einer „routinemäßigen Patrouillefahrt“, sondern hatten den Auftrag, für die anschließend geplanten Luftangriffe „die elektronischen und Radarsysteme Nordvietnams zu stimulieren, um deren Ortung zu erleichtern“. Sie operierten auch nicht in internationalen Gewässern, sondern waren in die Drei-Meilen-Hoheits-Zone Nordvietnams eingedrungen und hatten, wie der damalige Senator Albert Gore es ausdrückte, „unmittelbar vor der Küste die Wellen gepflügt“. Die Untersuchung bestätigte ebenso, dass ihr Auftrag weiter darin bestand, den unter US-Kommando erfolgenden Angriff der südvietnamesischen Kriegsschiffe auf die beiden nordvietnamesischen Inseln gegen Küstenschutzboote der DRV abzusichern.

Die Wahrheit kam ans Licht

Schließlich kam heraus, dass keiner der beiden angeblich von nordvietnamesischen Torpedos getroffenen Zerstörer irgendwelche Beschädigungen aufwies. Unter den Schiffsbesatzungen hatte es keinerlei Verluste gegeben. „Maddox“-Kapitän Herrick hatte obendrein gegenüber der Navy-Zentrale Zweifel an der verbreiteten Darstellung geäußert und empfohlen, „eine umfassende Bewertung vor Einleitung weiterer Schritte“ durchzuführen. Die Senatsuntersuchung trug dazu bei, dass Präsident Johnson am 1. November 1968 die Einstellung der Terrorangriffe auf Nordvietnam erklären musste. Im Juni 1970 annullierte der Kongress schließlich das Ermächtigungsgesetz vom 16. August 1964.

Weitere Einzelheiten darüber, wie Johnson planmäßig die Ausweitung des verbrecherischen Krieges in Südvietnam auf Nordvietnam organisiert hatte, kamen 1971 durch die sogenannten „Pentagon-Papiere“ ans Licht, welche die „New York Times“ ab 13. Juni 1971 veröffentlichte.2 Für die im August 1964 durchgeführten Kriegsakte gegen die DRV hatte der Präsident bereits im Februar dieses Jahres einen von der CIA vorgelegten Operationsplan 34-A zugestimmt. Er beinhaltete Spionageflüge über Nordvietnam, Diversionsakte abgesetzter oder eingeschleuster Kommandos der von der CIA geführten Special Force, Überfälle von See aus, Entführungsaktionen im Küstenbereich sowie Sabotageakte auf Eisenbahnlinien und Brücken. Am 17. März hatte Johnson zwei weitere Pläne für „selektive Bombenangriffe“ auf Nordvietnam und im April das bereits erwähnte „Drehbuch“ für die „Eskalation des Krieges in drei Stufen“ bestätigt. Das Ermächtigungsgesetz, das Johnson als angebliche Reaktion auf den „Tongking-Zwischenfall“ dem Kongress vorgelegt hatte, war bereits am 25. Mai 1964 ausgearbeitet worden.

Laut der Pentagon-Papiere flog die US Air Force vom Februar 1965 bis Ende Oktober 1968 rund 107.700 Angriffe gegen Nordvietnam. Dabei wurden insgesamt 2.581.876 Tonnen Bomben abgeworfen bzw. Raketen abgeschossen. Das war eine weit größere Masse, als die USA insgesamt während des zweiten Weltkrieges eingesetzt hatten. Erich Wulff 3 schildert, wie die reiche Saigoner Oberschicht den Beginn der Luftangriffe auf Nordvietnam als Signal dafür sah, dass der „Marsch nach Norden in greifbare Nähe“ rücke. Er zitierte aus dem Stimmungsbarometer: „Nun werden die drüben binnen kurzem am Ende sein.“ Die Saigoner Generale versuchten, „eine Kriegs- und Krisenstimmung“ zu schaffen.

Beispiel der SS-Überfall auf den Sender Gleiwitz

Provokationen wie die im Golf von Tongking gehörten während des gesamten Kriegsverlaufs zur Strategie des Pentagon und der CIA. Sie hatten Gefallen gefunden an dem Angriff eines deutschen SS-Kommandos am 31. August 1939 in polnischen Uniformen auf den Sender Gleiwitz, der als Vorwand des Überfalls Hitlerdeutschlands auf Polen diente. Um ihre verbrecherische Okkupationspolitik in Südvietnam und die Entsendung ihrer Militärs zu verdecken, erfanden sie bereits seit 1954/55 die These vom „Aggressionskrieg des Nordens“. Es war eine plumpe Lüge. Denn „die meisten derjenigen, die zur Waffe griffen, waren Südvietnamesen, und die Gründe, um derentwillen sie kämpften, wurden durchaus nicht in Nordvietnam erfunden“, hieß es in den Pentagon-Papieren. Einem Geheimbericht war zu entnehmen, dass 80-90 % des „VietCong“ in Südvietnam angeworben wurden und „wenig für eine Verstärkung des Vietcong von außen spricht.“ Es hieß weiter, dass die „antikommunistische Denunziationskampagne“ auch viele Nichtkommunisten traf, insgesamt 50.000 bis 100.000 Personen, und dass „Neutralisten“ polizeilich verfolgt wurden. Das Dokument sprach von der „Beschneidung der Meinungsfreiheit und Verhaftung Andersdenkender“ und davon, dass es die Amerikaner selber sind, die in Saigon kommandieren.

Erich Wulff, der als von der Bundesregierung nach Südvietnam entsandter Mediziner als ein Vertrauter galt, erfuhr von einem CIA-Agenten namens Robert Kelly, Chef der US-Zivilverwaltung in Hue, dass sogenannte Liquidationstrupps aufgestellt wurden, die in Uniformen der Befreiungsfront die Landbevölkerung durch Mord, Raub und Brandschatzung terrorisierten, um so „den Hass gegen die Kommunisten zu schüren“. Solche „Trupps“ wüteten auch, als während der Tet-Offensive 1968 Hue von der FNL besetzt war. In der Presse wurde dann über die sogenannten „Vietcong-Massaker von Hue“ berichtet, denen nahezu 3.000 Menschen zum Opfer gefallen seien. Das „Vietcongmassaker“ von Hue wurde genau zwei Tage nach der Aufdeckung der Massenmorde der US-Soldateska in My Lai 4 der Öffentlichkeit präsentiert und dazu „gerade aufgefundene Vietcong-Dokumente“ vorgelegt, welche die Verantwortung der Kommunisten beweisen sollten.

Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass der Bundespräsident der BRD, Heinrich Lübke, Präsident Johnson zu den ersten US-Terrorangriffen auf Hanoi am 29. Juni 1966 in einem offiziellen Staatstelegramm, beglückwünschte in dem es hieß, der Luftterror möge „von Erfolg gekrönt sein“. Wirtschaftswunder-Kanzler Erhard ließ am 1. Juli, als bereits Berichte über die zahlreichen zivilen Todesopfer der Terrorangriffe bekannt waren, „alle Maßnahmen der Amerikaner“ gutheißen. Am gleichen Tag bejubelte die Westberliner „Nachtdepesche“ die Todesopfer als „Wunder der Präzision“ und forderte, Washington müsse sich entschließen, „dichtbesiedelte Industriezentren zu bombardieren“. Springers Westberliner „BZ“ schrieb am 18. Juli, notwendig sei „ein kompromissloser Krieg, der auch vor Fabriken, Häfen, Bewässerungsanlagen und Staudämmen nicht mehr Halt macht.“ Erhard-Nachfolger Kurt Georg Kiesinger, Mitglied der Hitlerpartei seit 1933 und stellvertretender Leiter der Rundfunkabteilung im Auswärtigen Amt Ribbentrops, versicherte Washington in seiner Regierungserklärung am 13. Dezember, die Bundesrepublik werde „entschiedener als bisher Mitverantwortung in Vietnam übernehmen“.

Anmerkungen:

Gerhard Feldbauer war mit seiner Frau Irene, die als Fotoreporterin arbeitete, von 1967 bis 1970 als Korrespondent der Nachrichtenagentur „ADN“ der DDR in Nordvietnam, Laos und Kambodscha tätig. Sie schrieben das Buch „Sieg in Saigon. Erinnerungen an Vietnam“, Pahl Rugenstein Nachf., Bonn 2005, 2. Auflage 2006. Gerhard Feldbauer u. a. „Vietnamkrieg“, 2. Auflage, PapyRossa, Köln 2019.

1 Les „Incidents du Golf du Tonkin“, Hanoi 1964, S. 130 ff.

2 Unter der Redaktion von Neil Sheehan als Buch „Die Pentagon-Papiere. Die geheime Geschichte des Vietnamkrieges“ herausgegeben, München/Zürich 1971. Zur Tongking-Provokation ab S. 230.

3 Westdeutscher Arzt, der in Südvietnam arbeitete und unter dem Pseudonym George Alsheimer „Vietnamesische Lehrjahre. Bericht eines Arztes aus Vietnam 1961-1967“ Frankfurt/Main 1968, 1972, herausgab.

4 Am 16. März 1968 ermordeten in My Lai US-Soldaten der Kompanie von Leutnant William Calley, die zum 1. Bataillon der 11. US-Infanteriebrigade gehörte, 502 Einwohner – alle Zivilisten, vor allem Alte, Frauen und Kinder. Obwohl sich, wie beteiligte US-Soldaten später bestätigten, kein einziger Kämpfer der FNL in der Ortschaft befand, berichtete der Kommandeur des 1. Bataillons, Hauptmann Ernest L. Medina, jedoch, es seien „69 Vietcong-Soldaten getötet“ worden. Im offiziellen Kriegsbulletin, das die „New York Times“ am 17. März 1968 veröffentlichte, hieß es: „Zwei amerikanische Kompanien näherten sich von entgegengesetzten Seiten den feindlichen Stellungen und mit schwerem Sperrfeuer und unter Einsatz von Kampfhubschraubern vernichteten sie die nordvietnamesischen Soldaten.“ Siehe Gian Luigi Nespoli und Giuseppe Zambon „Abelsgesichter. Vietnam. Bilder eines Krieges“, 2. Auflage, Zambon-Verlag, Frankfurt/Main, 2013

Lesen Sie auch die Beiträge

im WELTEXPRESS.

Anzeige:

Reisen aller Art, aber nicht von der Stange, sondern maßgeschneidert und mit Persönlichkeiten – auch Polit-, Bildungs- und Studienreisen durch die Sozialistische Republik Vietnam –, bietet Retroreisen an. Bei Retroreisen wird kein Etikettenschwindel betrieben, sondern die Begriffe Sustainability, Fair Travel und Slow Food werden großgeschrieben.

Vorheriger ArtikelErdogan bezeichnet Israels Vorgehen als Völkermord in Telefonat mit Papst Franziskus
Nächster ArtikelVorläufige Untersuchung deutet auf israelische Verantwortung für den Tod von Ismail Haniyeh hin