Berlin (Weltexpress) – So kommt es, daß einer in seiner Zeit dieser hinterherhinkte und gerade wegen der Gleichzeitig des Ungleichzeitigen dann doch weltberühmt wurde. Andere sagen, es sei umgekehrt gewesen und es habe die Ungleichzeitigkeit des Gleichzeitigen geherrscht. Die Rede ist von Martin Behaim, der als gelernter Tuchhändler in Portugal Handel trieb und 1490 nach Nürnberg zurückkam und ausgerechnet 1492 dort den ersten Globus der Welt schuf, im selben Jahr, in dem Amerika entdeckt wurde, das aber – tragisch, tragisch – noch nicht drauf sein konnte, auf diesem Globus. Christoph Columbus dagegen hatte seinen ersten Amerikakontakt, die Bahamas, mit Indien verwechselt, weil er dort ja eigentlich hatte hinwollen. In Nürnberg nun kann man Behaims ’Erdapfel’ zum Auftakt der Schausammlung, – kommt man aus dem Haus, vom repräsentativen Treppenaufgang aus auf der anderen Seite empfängt einen Albrecht Dürer und seine Glasfenster – genau studieren, denn er hat die Grundlagen seines Kartographierens auf seiner Darstellung der Erde in Kugelform verzeichnet: so nennt er Plinius, Strabo, Marco Polo und Ptolemaios als Gewährsmänner. Er selbst hat dann das zeitgenössische, genauere portugiesische Kartenmaterial der Westküste Afrikas hineingearbeitet.










