Vizekanzler im Doppelpack – Die Gier der Grünen

Angela Merkel und die anderen.
Auf dem Mittelstreifen des Weltstadtboulevards Kurfürstendamm bereits vereint: CDU, Bündnis90/Die Grünen und FDP. © 2017, Foto/BU: Andreas Hagemoser

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Wenn sich aus Ersparnisgründen bis vor kurzem mehrere Politiker noch ein Gehirn geteilt haben, kommt nun die Revolution. Die Grünen fordern für die neue Legislaturperiode zwei Vizekanzler, weil ein Grünenhirn alleine für die anstehenden Aufgaben nicht ausreicht. Die Partei müsse in einem Regierungsbündnis mit Union und FDP die Regierungsarbeit mitkoordinieren, forderte der Geschäftsführer der Grünen, Michael Kellner, in der „Bild“-Zeitung (Montagausgabe).

Man wird das Gefühl nicht los, dass wir es bei genauer Betrachtung mit einem Kindergarten zu tun haben, in dem unsere Politknirpse und Parteigören auf im Sandkasten lustig Ringelrein tanzen und mit bunten Förmchen Sandburgen bauen. Wer bislang geglaubt hat, die Talsohle der Dummheit sei mit den Grünen erreicht, der irrt. Sie sind das Loch in der Sohle.

Aber auch die Liberalen beanspruchen den Posten des stellvertretenden Regierungschefs, was nichts anderes bedeuten kann, dass auch in dieser Partei ein gewisses Defizit an Hirnmasse bestehen muss. Notfalls müssen eben drei Hirne herhalten, um wenigstens in der Summe ein vernünftiges Mittelmaß an Denkkapazität zu erreichen, was schwer genug sein wird. Schließlich geht es, um es mit den Worten des untergetauchten Buchhändlers zu sagen, um mehr Zeit für das eigene Soziale.

Ich möchte mir gar nicht vorstellen, zu welch atemberaubenden Leistungen ein gemeinschaftliches Dreifach-Zerebrum fähig sein wird, zumal die geballte Verstandeskraft der Kanzlerin wie ein Zentralgestirn am Firmament geistiger Bedürfnislosigkeit erstrahlt. Unser Land wird fortan mit Problemlösungen überschüttet, dass dem Bürger Hören und Sehen vergeht.

Aber wollen wir doch einmal festhalten: Im Grundgesetz ist nur „ein einziger“ Vize-Kanzler vorgesehen. In Artikel 69 heißt es: „Der Bundeskanzler ernennt einen Bundesminister zu seinem Stellvertreter.“ Das scheint Grüne und Gelbe nicht zu beeindrucken. Nun ja, ich will‘s diesem bunten Dilettantenhaufen nachsehen, dass sie linguistische Untiefen gesetzlicher Natur glatt übersehen, man nimmt in Politikerkreisen die Sache mit Vorschriften und juristischen Gegebenheiten seit der Flüchtlingskrise eh nicht mehr so genau.

Apropos Hören und Sehen, wie aus den Sondierungsgesprächen in Berlin nach außen drang, soll das neue Bürger-Beglückungs-Paket an die 100 Milliarden Euro schwer sein. Ich fürchte, angesichts dieser Dimensionen sollte unser „noch-Finanzminister“ die Anschaffung einer neuen Gelddruckmaschine in Erwägung ziehen. Wenn die neuen Scheine auf Umweltpapier gedruckt werden, hätte sich zumindest die grüne Göring-Eckart beim Umweltschutz durchgesetzt – außerdem ließen sich die Scheinchen besser recyceln.

Der werte Leser, das ist jedenfalls mein Rat, sollte sich getrost in seinem Sessel gemütlich zurücklehnen. Er kann sich darauf verlassen: Gier frisst Hirn. In der Politik und in der Wirtschaft ist alles erlaubt, was reich macht. Und die Idee, dass mit drei Hirnen an der Spitze alles besser würde, lässt immerhin die Hoffnung zu, dass alles so bleibt, wie es ist. Alles andere möchte man sich nicht ausmalen, wir wären allesamt überfordert.

Anmerkungen:

Vorstehender Beitrag von Claudio Michele Mancini wurde am 23. Oktober 2017 in „Scharfblick“ erstveröffentlicht.

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