De jure ist Berg-Karabach, nach russischer Bezeichnung und abgeleiteter Transkription "Nagorny Karabach", aber nach Ansicht der Vereinten Nationen und des Europarats Teil von Aserbaidschan.
Doch das überwiegen armenische und christliche Berg-Karabach erklärte sich nach dem Zusammenknall der Union der sozialistischen Sowjetrepubliken 1991 für unabhängig. Die Herrschenden in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans, jedoch sahen die Abspaltung von der ehemaligen Aserbaidschanischen SSR als falsch und verboten.
Es kam, was kommen musste. Der Sezessionskrieg brachte zwar Freude über die Sezession, aber auch Leid. 30.000 Tote und eine Million Flüchtlinge waren zu beklagen.
Baku verlor dabei die Kontrolle über Berg-Karabach und sieben anliegende Regionen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Das Verhältnis zwischen Armenien und Aserbaidschan ist zerrüttet, obwohl sich die Vereinigten Staaten von Amerika (USA), die Russische Föderation (Russland) und Frankreich seit 1992 um die Beilegung des Streites bemühen und dabei auch von der Bundesrepublik Deutschland (BRD) unterstützt werden.
In der Gemengelage der Gegend, Aserbaidschan grenzt an Russland (Dagestan), Georgien, Amenien und Iran, heizt sich, wenn die Großwetterlage und als die USA es erlaubt, die Krise schnell zum Krieg auf. Gefechte sind keine Seltenheit.
Die erneute Zuspitzung der Krise um Berg-Karabach brachte am vergangenen Wochenende laut aktuellem Bericht des UN-Amtes für Koordinierung humanitärer Angelegenheiten "mindestens 33 Tote und mehr als 200 Verletzte".
„Offizielle Quellen in Armenien und Aserbaidschan haben mitgeteilt, dass mindestens 30 Soldaten sowie drei Zivilisten bei den Kämpfen ums Leben bekommen sind. Die Zahl der verletzten, Militärs sowie Zivilisten, ist zunächst offiziell nicht bestätigt worden. Nach Angaben inoffizieller Quellen kann sich diese Zahl auf über 200 Menschen belaufen“, so der Bericht.
Gekämpft werde "im Gebiet der Städte Agdere, Martuni und Hadrut". Beide Seiten sollen der UN zufolge erklärt haben, dass sie keiner internationalen humanitären Hilfe bedürfen.
In der Nacht auf Montag haben die aserbaidschanischen Militärs den Beschuss vorderer Armeestellungen der Republik Berg-Karabach und der naheliegenden armenischen Städte fortgesetzt, wie der Pressedienst des Verteidigungsministeriums von Berg-Karabach laut RIA Novosti mitteilte. Die aserbaidschanische Armee habe Waffen vom Kaliber 152 Millimeter, Mehrfach-Raketenwerfer BM-21 Grad und Panzer eingesetzt.
Auch das aserbaidschanische Verteidigungsministerium hatte bestätigt, dass die Situation an der Frontlinie durch aktive Kampfhandlungen angespannt bleibe.