VfL Wolfsburg festigt nach 6:0-Kantersieg gegen SV Werder Bremen dritten Tabellenplatz

© Foto: Winfried Laube, 2015
Die Wölfe gewannen das Spiel 6:0 (2:0) und festigten den dritten Tabellenplatz. Für die Niedersachsen vom Mittellandkanal war das bereits der sechste Erfolg in Folge gegen Werder von der Weser.
Vorbericht
Nach den Attentaten von Paris wollten sich die Wölfe gegen den SV Werder Bremen auf das Sportliche konzentrieren.
Dieter Hecking, der, seitdem er Cheftrainer bei den Wölfen ist, alle fünf Spiele gegen den SVW gewonnen hat, ging die Aufgabe mit Optimismus an und sagte vor dem Spiel: „Es wäre schön, wenn nach dem Spiel der sechste Sieg stehen würde. Das ist das Ziel und ich sehe auch gute Voraussetzungen, dass wir das schaffen.“ Vor einer ausverkauften Kulisse in der Volkswagen Arena wollte der VfL-Coach, im Hinblick auf die Nachrichten der letzten Tage, „zur Normalität zurückkehren.“
Sicherheitsvorkehrungen wurden verstärkt

Natürlich konnte man sich der aktuellen Lage aber nach den Anschlägen von Paris am Freitag vor acht Tagen und der Länderspielabsage in Hannover am vergangenen Dienstag nicht verschließen. Daher sagte Klaus Allofs mit Blick auf das kommende Spiel: „Wir haben mit der Polizei die Lage diskutiert. Die Aussage war klar, dass es keinerlei Hinweise auf eine erhöhte Risikosituation gibt. Wir werden aber die Sicherheitsvorkehrungen, die ohnehin schon sehr hoch sind, nochmal verstärken. Es wird eine erhöhte Präsenz der Polizei geben. Daher geht auch der Hinweis an die Besucher, dass die Kontrollen an den Eingängen auch mal etwas länger dauern können. Aber ich denke, den Preis werden die Zuschauer gerne zahlen, um eine noch höhere Sicherheit gewährleisten zu können.“

Hecking erwartete Aggressivität
© Foto: Winfried Laube, 2015Nach zuletzt zwei Niederlagen in den letzten beiden Pflichtspielen nahm Wölfe-Coach Hecking seine Mannen in die Pflicht: „Die Mannschaft kann besser spielen als zuletzt, das weiß sie auch selber. Den Beweis wollen sie am Samstag antreten. Ich erwarte, dass das Team morgen geschlossen agiert und sehr aggressiv spielt. Dann wird es sich automatisch ergeben, dass du Torchancen kreierst. Wir haben die Qualität, diese Torchancen zu nutzen und das Spiel zu gewinnen.“ Doch auch für den Gegner aus Bremen fand der 51-Jährige lobende Worte: „Werder ist eine Mannschaft, die diszipliniert und kompakt spielt. Im Umkehrspiel haben sie ihre Qualität über Spieler wie Bartles, Ujah und Junuzovic. Das sind alles Spieler die wissen, wie es geht.“
Der VfL bestimmte das Spiel gegen schwache Bremer
Der 13. Spieltag der Fußball-Bundesliga begann wie in allen Stadien nach einer Schweigeminute für die Opfer von Paris.
Max Kruse , der nach seinem Muskelfaserriss erstmals wieder in den VfL-Kader zurückkehrte, spielte in der von Peter Sippel geleiteten Partie von Beginn an, während Julian Draxler nach seiner roten Karte immer noch fehlte.
Der VfL machte von Anfang an Druck und ging durch ein Eigentor von Galvez in Führung (11.).
Luiz Gustavo hatte freistehend die große Chance zum Ausbau der Führung, doch sein Kopfball landete am Pfosten (26.).
Acht Minuten später musste er das Spielfeld verletzt für Guilavogui verlassen.
Die Gäste aus Bremen boten eine erschreckend schlechte Vorstellung und taten kaum etwas für das Spiel. Eine Minute vor der Pause erzielte Max Kruse das hochverdiente 2:0.
Desolate Bremer mit der 0:6-Pleite noch gut bedient
© Foto: Winfried Laube, 2015Der VfL drängte auf die Vorentscheidung, doch der Treffer wollte trotz der Überlegenheit und Chancen einfach nicht fallen.
Das änderte sich in der 56. Spielminute als Vieirinha auf Vorlage von Marcel Schäfer folgerichtig das 3:0 erzielte, denn hier spielte nur eine Mannschaft und von den sichtlich unzufriedenen Gästefans war nichts mehr zu hören. 30 Sekunden nach seiner Einwechslung hatte Schürrle völlig unbedrängt die Möglichkeit einzuköpfen(65.), doch er scheiterte genau wie Kruse in der 70. Minute freistehend an Wiedwald. Wenig später machte es Guillavogui mit seinem Tor zum 4:0 für die Wölfe (67.) besser. Jetzt durfte jeder mal ran und so erzielte Bas Dost einen weiteren Treffer(78.). Nach einer weltmeisterlichen Vorarbeit von Andre Schürrle erzielte Max Kruse drei Minuten vor Spielende seinen zweiten Treffer zum 6:0 Endstand.
Fazit
Der Vereinsrekord mit 29 Heimspiel-Pflichtspielsiegen in der Bundesliga wurde ausgebaut.
Max Kruse feierte nach vier verpassten Pflichtspielen ein perfektes Comeback! Nach überstandener Verletzung traf er zweimal-kurz vor der Pause per Kopf zum 2:0 und drei Minuten vor Spielschluss. Er belohnte seine Wölfe für eine starke Leistung. Immer wenn der VfL im Vorwärtsgang war, wurde es gefährlich. Und auch Andre Schürrle konnte mit seinen zwei Torvorlagen zum Erfolg beitragen.
Der Sieg gegen total überforderte Bremer hätte noch höher ausfallen können, doch die Wölfe konnten weitere glasklare Chancen nicht in Tore ummünzen.
Trainerstimmen
© Foto: Winfried Laube, 2015Gästetrainer Viktor Skripnik meinte nach dem Spiel, dass das ein „hochverdienter 6:0-Sieg für Wolfsburg“ sei. „Wir haben heute nicht unseren besten Tag gehabt. Heute hat nichts funktioniert. Das dritte Tor war der Knackpunkt im Spiel. Danke an den Torwart, sonst hätten wir noch mehr Treffer kassiert. Wir kämpfen nur gegen den Abstieg, wir schauen nach unten und ich bin überzeugt, dass es gegen den HSV nächste Woche besser läuft. Es ist natürlich unangenehm 0:6 zu verlieren, es gibt aber Schlimmeres."
Dieter Hecking resümierte: „Alles gut, wenn man 6:0 gewinnt. Marcel Schäfer hat sehr gut gespielt, trotzdem er mehrere Wochen nicht gespielt hat. Wir wollen zu den besten Mannschaften in Deutschland gehören und uns auch international etablieren."
Statistik
VfL Wolfsburg
Trainer: Dieter Hecking
Startaufstellung: Benaglio – Träsch, Naldo, Dante, Schäfer – Arnold, Luiz Gustavo (34. Guilavogui) – Vieirinha (65. Schürrle), Kruse, Caligiuri (76. Azzaoui) – Dost
Reservebank: Casteels, Jung, Klose, Bendtner, Schürrle, Azzaoui, Guilavogui
Werder Bremen
Trainer: Viktor Skripnik
Startaufstellung: Wiedwald – Zander (70. Kroos), Gálvez, Vestergaard, Garcí­a (67. Sternberg) – Bargfrede – Bartels, Fritz, Grillitsch, Junuzovic (45. Pizarro) – Ujah
Reservebank: Zetterer, Lukimya, Sternberg, Pizarro, Öztunali, Kroos, von Haacke
Match-Statistik
Tore: 1:0 (11.), 2:0 Kruse (44.), 3:0 Vieirinha (56.), 4:0 Guilavogui (67.), 5:0 Dost (78.), 6:0 Kruse (87.)
Gelbe Karten: Gálvez (26.), Fritz (43.)
Gelb/Rote Karten: –
Rote Karten: –
Zuschauer: 30 000
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