Der Neuzugang aus Norwegen stieg eher als geplant in die Vorbereitung der VfL-Frauen ein, absolvierte bereits Freitagnachmittag die erste Trainingseinheit mit ihrem neuen Team.
„Für mich ist es fantastisch hier spielen zu können“, so die 19-Jährige weiter. „Ich werde mein Bestes geben und hoffe, dass wir weitere Titel holen.“ Mit ihrem norwegischen Verein Stabaek FK hatte Caroline Graham Hansen mit 15 in der höchsten Liga debütiert und auch gleich die Meisterschaft gewonnen. Erfahrungen in der Champions League konnte die Nationalspielerin ebenfalls schon sammeln – für Wolfsburgs Finalgegner Tyresö FF kam sie in der Saison 13/14 zu vier Einsätzen im Sechzehntel- sowie Achtelfinale, bevor sie wegen der wirtschaftlichen Probleme vom VfL-Finalgegner FF Tyresö im Januar 2014 zu Stabaek zurück ging.
Die großen Spiele des VfL, vor allem das Champions League Finale in Lissabon, habe sie natürlich verfolgt, so Graham Hansen. „Ich wäre sehr glücklich, wenn ich in diesem tollen Team zu Einsätzen kommen würde.“
Die Frauenmannschaft des VfL Wolfsburg konnte das erste Testspiel in der Vorbereitung auf für sich entscheiden. Obwohl die deutschen Nationalspielerinnen erst am kommenden Dienstag in das Training einsteigen und VfL-Coach Ralf Kellermann deshalb nur auf einen kleinen Teil seines Kaders zurückgreifen konnte, setzten sich die Wölfinnen überlegen gegen den Regionalligisten SV Henstedt-Ulzburg durch. Hansen (drei Tore), Müller (zwei), Bernauer (zwei), Wagner und Peter schossen dabei einen 9:0 (4:0) Erfolg heraus.
Gleich drei Neuzugänge – Babett Peter, Vanessa Bernauer und Isabell Kerschowski – bot Kellermann von Beginn an auf und eine davon war gleich an der ersten bemerkenswerten Szene maßgeblich beteiligt.
Mit einem schönen Sprint über die linke Seite ließ Kerschowski mehrere Gegenspielerinnen stehen und fand in der Mitte Martina Müller, die nur noch den Fuß zum 1:0 hinhalten musste (8. Minute). In der Folgezeit übernahmen die Wölfinnen bei hochsommerlichen Temperaturen die Kontrolle über das Spiel und versuchten, das Tempo hoch zu halten. Die sich bietenden Chancen konnten Selina Wagner, Anna Blässe und Jasmin Sehan allerdings vorerst nicht verwerten. Erst kurz vor dem Pausenpfiff, waren es Bernauer (41.), Wagner (45.) und Müller (45.+1), die chancengerecht auf 4:0 erhöhten.
Zur zweiten Halbzeit brachte Cheftrainer Ralf Kellermann auch die letzten im Kader verbliebenen Spielerinnen Johanna Tietge, Joelle Wedemeyer und Caroline Graham-Hansen in die Partie.
Die Letztgenannte war es auch, welche die Führung der Grün-Weißen nur wenige Momente nach Wiederanpfiff auf fünf Tore schraubte (47.). Für den Neuzugang sollte es nicht der einzige Treffer bleiben. Nachdem sich auch Peter in die Torschützenliste eintragen durfte (52.), war es wiederum zweimal Hansen, die die Führung auf 8:0 ausbaute (62./70.) Der Schlusspunkt blieb Bernauer überlassen, die mit ihrem zweiten Treffer den Endstand herstellte.
Die Schweizer Nationalspielerin Torschützin Vanessa Bernauer freut sich auf die Champions League.
Viel mehr freue sie sich aber auf den Alltag, auf die tollen Bedingungen beim VfL sowie auf die Trainingseinheiten mit den super Spielerinnen, betonte die Schweizerin an ihrem ersten Tag in Wolfsburg. „Dass der VfL Interesse an mir hatte, war eine großartige Überraschung. Wenn man so eine Chance bekommt, denkt man ’muss ich machen’.“ Trotzdem hat sich die 26-Jährige lange Gedanken gemacht, alles in Ruhe abgewogen. Erst 2013 war die in Zürich geborene Mittelfeldspielerin nach Deutschland gewechselt. Beim Aufsteiger BV Cloppenburg absolvierte Bernauer alle 22 Spiele, nachdem sie drei Jahre in Spanien aktiv gewesen war.
„Ich bin nach Deutschland gekommen, um in der besten Liga zu spielen“, so die Schweizer Nationalspielerin.
„Ich wollte mich zeigen.“ Das ist ihr gelungen. Nun wolle sie noch mehr aus sich herausholen und weitere Titel gewinnen, so Vanessa Bernauer voller Tatendrang. VfL-Trainer Ralf Kellermann erklärte nach dem Spiel: „Dieses Spiel hat seinen Zweck erfüllt, eine Abwechslung zum harten Training zu bieten. Bei diesen tropischen Temperaturen wurde trotzdem ein ordentliches Tempo vorgelegt und das umgesetzt, was wir sehen wollten.“
So spielte der VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg: Burmeister – Brandenburg, Peter, Vetterlein, Bunte – Blässe, Wagner, Bernauer, Kerschowski (46. Wedemeyer) – Sehan (46. Tietge), Müller (46. Hansen)
Tore: 1:0 Müller (8.), 2:0 Bernauer (41.), 3:0 Wagner (45.), 4:0 Müller (45.+1), 5:0 Hansen (47.), 6:0 Peter (52.), 7:0 Hansen (62.), 8:0 Hansen (70.), 9:0 Bernauer (80.)
Zuschauer: 300