Berlin, Deutschland (Weltexpress). Es reicht! Als jemand, der als Kind (*1934) die totale Ausbombung 1943 in Stettin, danach den Einmarsch der Roten Armee nach Pommern mit allen Schrecken im Februar 1945 und schließlich die brutale (wilde) Vertreibung im Juni desselben Jahres durch polnische Miliz mit einem mehrtägigen Hungermarsch bis Fiddichow an der Oder durchlitten hat, wobei die Vertreiber uns noch schließlich die letzten mitgeschleppten Habseligkeiten raubten, wehre ich mich entschieden gegen einen verlogenen „Ort des Erinnern und der Begegnung“.
Dieser Ort soll doch, nachdem es Polen gelang, uns Deutschen in Berlin die Errichtung einer Gedächtnisstätte für die Vertriebenen und die Annexion von drei deutschen Provinzen fast gänzlich zu verhindern, jetzt noch obendrauf deutsche Schuld verewigen.
Damit kein Missverständnis aufkommt: Ich weiß um die deutsche Schuld und will diese nicht verharmlosen. Ich kenne aber auch als (Kirchen-) Historiker die Vorgeschichte all dieser Schrecken, die zunächst die deutsche Minderheit in Posen und Westpreußen nach dem Ersten Weltkrieg betraf.
Schließlich, so der polnische Historiker Wlodzimierz Jastrzebski in seinem Buch „Die deutsche Minderheit in Polen im September 1939“, „entfachte man in der Zweiten Republik im letzten Jahr vor Kriegsausbruch eine gewaltige Hetze gegen Bürger deutscher Nationalität“ (Seite 174). Diese erreichte ihren Höhepunkt im „Bromberger Blutsonntag“ 1939 mit mehr als 5000 Toten.
Die darauf geschehenen deutschen Verbrechen erhalten dadurch keine Rechtfertigung.
Es ist aber so, dass polnische Verbrechen vorausgingen und wir uns gegenseitig die Wahrheit sagen müssen und jeder seine eigene Schuld bekennt.
Dabei jetzt die nachträgliche Rache Polens, die ja in der Vertreibung der Bevölkerung und der Annexion deutscher Provinzen gipfelte, herunterzuspielen oder gar zu leugnen und sie dann auch noch den Sowjets allein anzulasten, ist unverschämt.
Es ist in der Tat einmalig in der Weltgeschichte, dass eine feige Regierung wie die deutsche, sich als ewiger Büßer vorführen lässt.
Jetzt reicht es!