Unentschieden – Union und Schalke warten weiter auf den ersten Sieg in der Corona-Runde

Union Berlin. © Foto: Hans-Peter Becker

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Zur Halbzeitpause gab es ein eher ungläubiges Staunen bei den Beteiligten. Es stand ein 1 zu 1 auf den beiden elektronischen Anzeigetafeln. Die mechanische Anzeigetafel wurde nicht bedient, dort stand die Null, fast symbolisch für dieses Bundesligaspiel. Man muss schon ein Hardcore-Fan einer der beiden Mannschaften sein, um dem Gesehenen vor dem TV-Gerät etwas abgewinnen zu können. Nun, sowohl die Gäste aus Gelsenkirchen als auch die Eisernen aus Berlin verfügen darüber in ausreichender Menge. Für etwas Stimmung sorgten eine handvoll Fans des 1. FC Union, die sich im Waldstück hinter der Tribüne eingefunden hatten und ihren Beitrag für etwas Heimspielatmosphäre leisten wollten. Der eingangs genannte Halbzeitstand war dann auch der Endstand.

Der FC Schalke kam in der Alten Försterei schwer in das Spiel. Die Eisernen hatten alles im Griff und gingen in der 11. Minute durch Robert Andrich folgerichtig in Führung. Wenn auch ein absurder Fehler den Führungstreffer begünstigte. Die Gäste wirkten angeschlagen. Ein zweites Tor der Gastgeber hätte das Spiel vorentscheiden können, die Chancen waren vorhanden, doch es fiel nicht. Stattdessen zappelte in der 28. Minute der Ball im Tor von Rafal Gikiewicz. Der Treffer aus dem Nichts oder ein Sonntagsschuss, abgefeuert von Schalkes Verteidiger Jonjoe Kenny. Anschließend riss der Spielfaden, ein Spiel zwischen den Strafräumen ohne große Höhepunkte. Schalke stabilisierte sich und bei den Eisernen war im Hinterkopf, ein Punkt ist besser als kein Punkt.

Urs Fischer hatte sich für das Spiel entschieden, es mit der Doppelspitze Anthony Ujah und Sebastian Andersson zu versuchen. Im zentralen Mittelfeld wurde Yunus Malli aufgeboten, als hängende Spitze. Da Christopher Lenz nicht spielen konnte wurde taktisch umgestellt. Marius Bülter nahm seine Postion ein, rückte vom offensiven Mittelfeld in die Abwehr. Bei Ballbesitz war eine 3-4-1-2-Staffelung vorgesehen. Gegen den Ball wurde es eine 5-3-2-Staffelung.

Schalkes Trainer David Wagner konnte nur mit einem Kader von insgesamt 16 Spielern anreisen, darunter zwei Akteure, die noch für die A-Jugend spielberechtigt sind. Er versuchte es mit drei Stürmern, in einer 4-3-3-Formation. Nach dem frühen Gegentreffer wurde auf ein 4-4-2 mit Raute umgestellt. Salif Sane kümmerte sich speziell um Malli.

Fielen in der ersten Spielhälfte wenigstens zwei Tore, so wurde das Spiel nach der Halbzeitpause eine zähe Angelegenheit. Es wurde der Rasen zwischen den Strafräumen umgepflügt und der Zufall bekam gegenüber dem spielerischen Können eine immer größere Bedeutung. Die Glückswaage blieb in der Balance, die Punkte wurden geteilt.

„Wir haben das, was wir uns vorgenommen haben, gut umgesetzt. Das Einzige, was wir uns heute eingestehen müssen, ist, dass wir zu wenig aus unseren Möglichkeiten herausgeholt haben. Aus meiner Sicht müssen wir in der ersten Hälfte zwei oder optimaler Weise drei Tore schießen, stattdessen bekommen wir aus dem Nichts das 1:1. Aber es war ein Schritt in die richtige Richtung, meine Mannschaft hat vieles gut umgesetzt, wir haben uns Möglichkeiten erarbeitet, waren am Schluss aber nicht kaltschnäuzig genug“, so Urs Fischer nach der Partie. Optimistische Töne des Union-Trainers, die nächste Aufgabe für die Eisernen wartet in Köln und Schalke empfängt Leverkusen.

Spieldaten

Fußball-Bundesliga 30. Spieltag Saison 2019/20

07.06.2020 15:30 Uhr Stadion An der Alten Försterei

1. FC Union Berlin: Gikiewicz – Friedrich, Schlotterbeck, Hübner – Trimmel, Gentner (78. Ingvartsen), Malli (69. Prömel), Andrich, Bülter – Andersson, Ujah (78. Mees)

FC Schalke 04: Nübel – Kenny (98. Becker), Kabak, Oczipka, Miranda – Caligiuri, Sané, Matondo (82. Boujellab), Schöpf – Raman, Gregoritsch (60. Kutucu)

Tore: 1:0 Andrich (11.), 1:1 Kenny (28.)

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