Berlin, Deutschland (Weltexpress). Tjerk Brühwiller teilt in „Frankfurter Allgemeine“ (20.11.2019) unter dem Titel „Boliviens Übergangspräsidentin: ‚Wir können nicht mehr lange warten'“ mit, dass „Interimspräsidentin Jeanine Añez … Neuwahlen notfalls ohne Zustimmung des Parlaments anordnen … und Soldaten nach den Protesten Straffreiheit gewährt“ wolle.
Brühwiller befragt die Übergangspräsidentin Añez, die beispielsweise antwortet: „Nach einer Reihe von Rücktritten war ich gemäß der Verfassung als zweite Vizepräsidentin des Senats die Nächste in der Nachfolge. Mir fiel die Verantwortung für diese Übergangsphase zu. Und das genau ist unser Ziel: ein Übergang.“
Dafür werde sie wohl die Wahlbehörden erneuern, „denn die“ seien „nach dem Wahlbetrug nicht mehr tragbar“. Außerdem wird Añez mit den Worten „SSobald die Blockaden weg sind und die Gewalt abklingt, wird die Armee von den Straßen abgezogen“ zitiert.
Unter der Überschrift „Morales-Anhänger: Mindestens drei Tote bei Ausschreitungen in Bolivien“ wird in der „Zeit“ (22.11.2019) darüber berichtet, dass es zu weiteren Toten und Verletzten bei „Zusammenstöße zwischen Anhängern von Ex-Präsident Morales und dem Militär“ gekommen sei.
Zitat: „Bei Zusammenstößen zwischen Anhängern des zurückgetretenen bolivianischen Präsidenten Evo Morales und Sicherheitskräften sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Weitere 30 Menschen wurden verletzt, als Soldaten und Polizisten in der Stadt El Alto Blockaden der Demonstranten räumten, wie die staatliche Ombudsstelle mitteilte. Die Menschen seien durch Schüsse getötet worden… Die Zahl der bei den Unruhen der vergangenen Wochen getöteten Menschen stieg damit auf 27.“
Der „ORF“ (22.11.2019) informierte darüber, dass „die Streitkräfte erklärten, sie hätten durchgreifen müssen, weil die Demonstranten mit Sprengsätzen hantiert hätten und wegen der großen Mengen Treibstoff in dem Gebiet die Gefahr einer Kettenreaktion bestanden habe. Die Ombudsstelle rief die Sicherheitskräfte zur Zurückhaltung auf, um weitere Opfer zu vermeiden.“
In der Tat blockieren Anhänger und Unterstützer von Morales, der sich im selbstgewählten Exil in Mexiko aufhält, seit Tagen eine Brennstoffanlage.