„Wohnen wird zentraler Bestandteil von Glück“, erklärte Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbel-Industrie, auf der imm cologne 2010. Das erinnert an das einstige „Cocooning“, sich Einigeln im eigenen Zuhause, dort, wo man sich mit den Möbeln wohlfühlt, die gefallen. Dennoch wird das neue Jahrzehnt von der Lust auf Wandel geprägt, der Trend 2010 ist laut Dirk-Uwe Klasse: „Materialehrlichkeit und Nachhaltigkeit“. Ein Beispiel: Aus einem riesigen Baumstamm wurde ein großer Tisch gestaltet, noch spürbar mit den Naturrillen, doch von unsichtbarer Technik gesäumt, weil er vergrößert und verkleinert werden kann, ganz nach Gusto.
Das ist nur ein Punkt auf dieser wichtigsten und innovativsten Möbelschau der Welt, auf der über 100.000 Möbel und noch mal so viele Accessoires gezeigt werden. Neu ist auch die hohe Zahl an absoluten Neuheiten: 30 Prozent!
Für Überraschungen in außergewöhnlichen Formen und Farben ist reichlich gesorgt. Da präsentiert sich eine Möbelmesse in Köln – Deutz, die in vielem anders ist als in den vergangenen Jahren. Da zeigte man komplette Einrichtungen verschiedener Stilarten von Wohnzimmern, Küchen und Schlafzimmern sowie Kinderzimmern, jetzt scheint es eher, als ob der Kunde sich die Zusammensetzung der Einrichtung aus Vielfachem aussuchen kann.
Wer Abwechslung will, ist hier am richtigen Platz, sich der alten Möbel zu entledigen, um neue zu kaufen. Denn für Abwechslung in Form und Farbe sowie im Design ist hinreichend gesorgt – die neuen Trends sind absolut augenfällig!
Wie Klaas weiter erklärte, sieht er den Tiefstand überwunden und hofft auf Beendigung der Krise in diesem Jahr 2010. Denn auch die deutsche Möbelindustrie ist von der weltweiten Wirtschaftskrise nicht verschont geblieben und musste 2009 einen schmerzlichen Umsatzrückgang in Höhe von rund 10 Prozent hinnehmen. Nachdem in den Jahren 2004 bis 2008 ein Zuwachs von insgesamt 18 Prozent erreicht wurde, hat die Wucht des Krisenjahres 2009 gut die Hälfte dieses Wachstums wieder aufgezehrt und uns auf das Niveau von 2006 zurückgeworfen. Klaas: „Dennoch sind wir im Vergleich zu anderen Industriebranchen, die durchschnittlich rund 20 Prozent Umsatzeinbußen verkraften mussten, noch vergleichsweise glimpflich davongekommen.
Klaas zieht ein Fazit: „Insgesamt hoffen wir auf eine Beendigung der Krise im Jahr 2010 und sehen die Branche danach auf ihren alten Wachstumspfad zurückkehren. Denn unsere Unternehmen sind gut aufgestellt, haben in den vergangenen 10 Jahren ihre Hausaufgaben gemacht, investiert, rationalisiert und modernisiert. Beleg dafür ist die Tatsache, dass Firmenpleiten so gut wie ganz ausblieben und Entlassungen auf ein sehr geringes Maß begrenzt bleiben konnten. Derzeit beschäftigt die Möbelindustrie 103.206 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 1.065 Betrieben (ab 20 Mitarbeitern).
„Neben einem stabilen Inlandsgeschäft zieht der Export wieder deutlich an. Denn hier werden einerseits ertragreichere Margen erzielt und andererseits haben unsere Hersteller gerade im Ausland die Möglichkeit, ihre Stärken besonders unter Beweis zu stellen und ihre Leistungsfähigkeit sichtbar zu machen. Denn in punkto Technologie, Design und Qualität sind deutsche Möbel weltweit ebenso führend und gefragt wie deutsche Autos und Maschinen. Hier muss unsere Branche ihre Leistungsfähigkeit unter dem Stichwort „Made in Germany“ im Jahr 2010 besonders stark kommunizieren.
Ein Rundgang macht deutlich: Die Räume sind größer, weil Trennwände fallen. Dieser Trend war schon ersichtlich mit der „Wohnküche“, die sich seit Jahren großer Beliebtheit erfreut. Die Familie kommt sich so näher, neue Lebensmuster entstehen. Dazu gehört auch die Naturverbundenheit, denn heimische Hölzer werden immer beliebter. Teppiche werden immer beliebter, oder eben Laminat oder Parkett, Holz zieht immer. Und will der Mensch etwa 14 Stunden im Sitzen verbringt, haben sich die Designer etwas Neues in der ergonomisch geformten Sitzgruppe ausgedacht. Völlig anders als noch vor einigen Jahren. Und dann beweisen die Möbel Mut zum bunten Muster, wobei die Trendfarbe Nummer eins weiß bleibt. Und das für Sofas, Schränke, Regale oder im Schlafzimmer. Bunte Accessoires fallen dann umso mehr auf und geben der Wohnung Lebendigkeit und Temperament.
Nächstes Jahr wird es auf der Kölner Messe auch wieder eine neue Küchenschau geben. Doch schon jetzt kann man sich die modernen Küchen mit Genuss anschauen, wo Genussvolles gezaubert werden kann in einer komfortablen, praktischen und mit modernem Design „gezeichneten“ Küche. Sie hat sich zum Zentrum des Hauses, zum Mittelpunkt der Wohnung, gemausert und damit einen ersten Platz ergattert.
Ein Luxusbad kann groß, kann aber auch klein sein. Die Devise lautet: Ein wenig Luxus muss sein im neuen Baddesign. Hochwertige Materialien spielen eine große Rolle. Dabei wird dann schon bei den jüngeren Bewohnern an das unvermeidliche Alter gedacht, an altersgerechtes Wohnen im Blick auf das Bad ganz besonders, dann die Küche und die Höhe der Möbel. Dieser Aspekt zeichnete sich schon in den vergangenen Jahren ab, doch jetzt gehört er auch im Materialmix zur Hauptsache, wob ei es auch um das Praktische geht wie die Reinigung, egal ob für den jüngeren oder älteren Benutzer. Das Wohnen ist in jeder Hinsicht wichtiger als früher geworden, nicht nur Nutzmöbel, sondern Möbel, die mit Liebe und Fantasie das Leben in allen Wohnbereichen angenehm macht.