Ohne die laufstarke Lisa Evans
Innerhalb von drei Tagen überrollte Potsdams Paradesturm auch ohne die temperamentvolle Flügelflitzerin Lisa Evans die starken Werkselfen aus Leverkusen mit DFB-Nationalspielerinnen wie Hendrich und Linden sowie die Breisgauerinnen des SC Freiburg mit den großen Namen wie Leupolz, Däbritz und Benkarth. Schröders Spielsystem mit drei Sturmspitzen war unlängst in die Kritik geraten, als nicht zeitgemäß abgetan worden. Dagegen eierte Mitwettbewerber Frankfurt zu Hause gegen den Tabellenfünften FF USV Jena mit 3:1 (3:1), beim Schlusslicht VfL Sindelfingen lief es dann auaswärts mit 0:8 (0:5) besser. Die Wölfinnen erwischten in Hoffenheim beim 2:1 (0:1) Sieg nicht ihren besten Tag, das Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen endete als "symbolisiertes Werksduell Auto gegen Chemie" mit 3:0 Toren.
Nationaltorhüterin Laura Benkarth hatte viermal das Nachsehen
An diesem ersten Mai-Sonntag taten sich die Gastgeberinnen im Karl-Liebknecht-Stadion zwar zunächst schwer gegen die agilen Freiburgerinnen. Die Afrikanerin Genoveva Anonma sorgte in der 13. Minute mit einem Lattenschuss für das erste Highlight, die Führung fiel aber erst kurz vor der Pause. Anonma umkurvte Freiburgs Keeperin Laura Benkarth und schob aus kurzer Distanz zum 1:0 ein (37.). Es war bereits ihr 15. Saisontreffer. Nationalspielerin Jennifer Cramer erhöhte per Bogenlampe aus 20 Metern rechts ins Dreiangel (57.), die Japanerin Asano Nagasato legte halbrechts aus 12 Metern nach starkem Zuspiel von Bremer zum 3:0 nach (69.), während am Ende Mittelfeldmotor Johanna Elsig Nationaltorhüterin Benkarth nach einem Gestocher im Strafraum zum 4:0 überwand (85.).
Sommerkick gegen Bayer 04 Leverkusen
Schon jüngst am Tag der Arbeit, dem 1. Mai, hatten die Brandenburgerinnen einen 2:0 (2:0)-Sieg gegen den Tabellensechsten Bayer 04 Leverkusen eingefahren. Sie machten die drei Punkte bereits mit einer starken Leistung vor dem Pausenpfiff klar, während sich die zweite Halbzeit dann zu einem lauen Sommerkick entwickelte. 1670 Zuschauer waren ins Karl-Liebknecht-Stadion gekommen und sahen ein Spiel, bei dem die Gäste über die gesamte erste Halbzeit keinen Zugriff aufs Spiel fanden und auch kaum zu Entlastungsgriffen kamen. Johanna Elsig rückte nach Stefanie Draws‘ Ausfall in die Abwehrreihe der Potsdamerinnen und dirigierte die Potsdamer Defensive. Die Potsdamerinnen agierten Pressing stark, spielten mit hoher Laufbereitschaft und daraus resultierend starkem Tempospiel und viel Kombinationsfreude. In die Karten spielte den Gastgeberinnen auch der frühe Führungstreffer.
Schnelle Führung für Turbine Potsdam
Da hatte sich Genoveva Anonma über rechts im Strafraum gut durchgesetzt, ihren Schuss aus gut zehn Metern hatte Leverkusens Torhüterin Lisa Schmitz zunächst jedoch abwehren können. Julia Simic reagierte am schnellsten, als der Ball vor ihren Füßen landete und sie das Leder aus Nahdistanz unter die Querlatte hämmerte (3.). Turbine spielte weiter munter nach vorn, agierte aber im Torabschluss zu ungenau oder scheiterte an der kompakt aufgestellten Defensive der Gäste. Simic (5.), Natasa Andonova per Freistoß (11.) und Anonma (20.) hätten den Vorsprung weiter ausbauen können. Auf der Gegenseite verbuchte Leverkusen durch Theresa Panfil (13.) und einen Freistoß von Carolin Simon (19.) Torschüsse, ohne dass diese jedoch für ernsthafte Gefahr sorgten. Genoveva Anonma erhöhte schließlich per Kopf aus sieben Metern ins rechte Eck zum 2:0 nach einer aus dem linken Halbfeld herein gegebenen Flanke (23.).
Bergers Gehäuse blieb sauber
„Das Tor war wichtig für uns und hat uns eine gewisse Sicherheit gegeben“, meinte die Torschützin nach dem Abpfiff. Die Potsdamerinnen dominierten das Spiel gegen den harmlosen Gegner weiter nach Belieben und kamen zu zahlreichen aussichtsreichen Möglichkeiten durch Andonova-Freistöße (25., 28.), Jennifer Cramer (26., 44.), Simic (35.), Anonma (37.) und Pauline Bremer (40.), ohne diese jedoch nutzen zu können. Auf der Gegenseite gab Turid Knaak den nennenswertesten Schuss auf Bergers Gehäuse ab (41.). Doch die Potsdamer Keeperin hatte keine Probleme, den flach getretenen Ball zu parieren. So ging es schließlich mit dem 2:0 in die Halbzeitpause. Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich dann die Begegnung mehr und mehr zu einem lauen Sommerkick, das Geschehen verflachte zusehends.
Elsigs Kopfbälle verfehlten nur knapp
Leverkusen agierte defensiv nun noch kompakter, bei den Potsdamerinnen schlichen sich hingegen Ungenauigkeiten ein, mit denen die Gastgeberinnen ihr flottes Angriffsspiel selbst ausbremsten. Die Werkselfen kamen vor allem durch Freistöße zu Torschüssen. Ebenso sorgte die Einwechslung der Ex-Potsdamerin Isabel Kerschowski offensiv für Belebung. Ein Kerschowski-Freistoß zentral aus 25 Metern (70.), Carolin Simon ebenfalls nach einem Freistoß (80.) sowie eine gerade noch zur Ecke geklärte Hereingabe von Kerschowski über rechts (88.) waren die besten Möglichkeiten für die Gäste im zweiten Durchgang. Auf der Gegenseite sorgten ein Kopfball von Johanna Elsig nach einem Kemme-Freistoß (59.), ebenfalls Elsig nach einer Anonma-Ecke (75.) und ein Elsig-Kopfball nach einem Eckball der eingewechselten Antonia Göransson (81.) für Torgefahr.Die wohl beste Gelegenheit zum 3:0 vergab kurz vor Spielende Anonma nach einer Göransson-Hereingabe über links, als sie in aussichtsreicher Position wenige Meter vor dem Tor über den Ball trat und diesen deutlich über das Gehäuse setzte (86.).
Englische Woche lässt Tabelle so wir zuvor
Das Spitzentrio Frankfurt, Potsdam und Wolfsburg blieb am 18. Spieltag der Frauen-Bundesliga gemeinsam in der Erfolgsspur. Der 1. FFC Frankfurt verteidigt die Spitze dank eines 8:0 (5:0) beim VfL Sindelfingen. Verfolger VfL Wolfsburg hält mit einem 3:0 (1:0) gegen Leverkusen den Anschluss.
1 Potsdam 17 14 2 1 57:12 44
2 Frankfurt 17 12 5 0 60:11 41
3 Wolfsburg 16 11 4 1 52:13 37
So spielten sie im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion am Sonntag den 4. Mai am 18. Spieltag:
1. FFC Turbine Potsdam – SC Freiburg 4:0 (1:0)
1. FFC Turbine Potsdam: Berger – Mjelde, Ellsig, Kemme Bremer, Wälti (78. Zietz), Simic, Cramer Nagasato (78. Kulis), Anonma, Andonova (55. Hegerberg) – Trainer Bernd Schröder
SC Freiburg: Benkarth – Hegenauer, Clark, Juliane Maier, Sylvia Arnold Krüger (67. Saskia Meier), Igwe (69. Savin), Leupolz, Störzel Däbritz, Starke – Trainer Dietmar Sehrig
Tore: 1:0 Anonma (37.), 2:0 Cramer (57.), 3:0 Nagasato ( (69.), 4:0 Elsig (85.)
Schiedsrichterin: Ines Appelmann (Alzey)
Gelbe Karten: Leupolz (Unsportlichkeit), Störzel (Foulspiel), Störzel (Foulspiel), Gelb-Rote Karten: –
Zuschauer: 1 530
So spielten sie im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion am Donnerstag, den 1. Mai im Nachholspiel des 16. Spieltages:
1. FFC Turbine Potsdam – Bayer 04 Leverkusen 2:0 (2:0)
1. FFC Turbine Potsdam: Berger – Mjelde, Elsig, Kemme Bremer, Wälti, Simic, Cramer Nagasato, Anonma, Andonova (67. Göransson) – Trainer Bernd Schröder
Bayer 04 Leverkusen: Lisa Schmitz Claassen, Prießen, Ewers, Simon Petzelberger, Francesca Weber (84. Hegering), Hendrich, Panfil (46. Schwab) Turid Knaak, Linden (60. Isabel Kerschowski) – Trainer Thomas Obliers
Tore: 1:0 Simic (3.), 2:0 Anonma (23.)
Schiedsrichterin: Verena-Kordula Schultz (Wolfsburg)
Verwarnungen: keine, faire Partie
Zuschauer: 1 610
Quellen: Turbine Potsdam, Bayer 04 Leverkusen, SC Freiburg, DFB, Wikipedia