Urlaub mit TUI wird auf der Mittelstrecke um durchschnittlich zwei Prozent teurer. Wer in die Türkei fliegt, muss gleich vier Prozent mehr rechnen. Urlaub in der Schweiz schlägt kräftig mit 8,5 Prozent mehr Kosten zu Buche.
Wer in die Ferne will, berappt bei TUI im Durchschnitt rund vier Prozent mehr. Bei einigen fernen Zielen muss der TUI-Kunde aber deutlich drauflegen. So erhöhen sich die Kosten für eine Reise nach Thailand um sechs und nach Indonesien um acht Prozent. Am stärksten stiegen die Preise für Reisen nach Australien und Neuseeland, sagte Böttcher. Je weiter, desto teurer wird der Urlaub also.
TUI erwirtschaftet kräftiges Umsatzplus
In diesem Sommergeschäft verzeichnet TUI bislang ein Umsatzplus von 12 Prozent gegenüber der entsprechenden Saison 2010. Ende Mai habe die Umsatzsteigerung des Unternehmens sogar 13,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat betragen, während branchenweit in Deutschland ein Wachstum von 11,5 erzielt worden sei, betonte der TUI-Vorstandschef.
Wegen der guten konjunkturellen Lage würden die Buchungseingänge deutlich über denen im vergangenen Sommer liegen. Die Finanzklemme der Bundesbürger sei offenbar vorbei, so Böttcher. Zuletzt sparten die Deutschen am Urlaub. TUI profitiere dabei von eigenen, neuen Hotelkonzepten, vom Boom im Wellness- und Gesundheitstourismus sowie stärkerer Nachfrage von Familien.
Urlaub in Pleitestaaten zieht an
So verzeichnen auch die meisten Reiseziele von TUI mehr Gäste. Einen starken Einbruch der Besucherzahlen wegen der Unruhen hält in Ägypten und Tunesien an. Davon profitierten vor allem die Türkei (+17 Prozent), Spanien (+13 Prozent) und Deutschland (+12 Prozent). Auch nach Portugal und Griechenland reisen trotz der angespannten wirtschaftlichen Situation in beiden Ländern deutlich mehr Urlauber. Beide Staaten registrieren nach TUI-Angaben einen zweistelligen prozentualen Gästezuwachs.
Bei den Fernzielen liegen die USA mit einem Nachfragewachstum von 12 Prozent vorn. Stärker gefragt als im Vorjahr sind Böttcher zufolge außerdem Thailand, Indonesien, Mexiko, Südafrika, Kenia, die Seychellen, Mauritius und die Malediven.
Ohne Luftverkehrsabgabe würde die Branche stärker wachsen
TUI wird nach Böttchers Worten auch im Winter 2011/12 weiter wachsen. Getrübt wird der optimistische Ausblick des TUI-Chefs allerdings durch die im Januar eingeführte Luftverkehrsabgabe. Diese sei ein "schwerer ordnungspolitischer Fehler der Bundesregierung". Ohne diese widersinnige Steuer würde die Branche deutlich stärker wachsen, sagte Böttcher. Einer Prognose zufolge würde die Steuer bis Jahresende nur 570 statt der kalkulierten 940 Millionen Euro bringen.