Ja, denn der größte deutsche Reiseveranstalter, die TUI Deutschland GmbH, lud bedeutende und betagte Reisejournalisten nach Mecklenburg-Vorpommern ein, genauer gesagt: an den Fleesensee. Hier sitzen wir nun und hören vom Balkon im vierten Stock des Iberotels die Wellen, wie sie sanft wogen, die einen Flußkrebswurf (aus der Elde, die hier strömt, stammen nämlich die leckeren Tierchen, die wir lokale Köstlichkeiten nennen möchten) entfernt an den 2 x 20 Meter großen Sandstrand schlagen. Traditionelle Hochsee-Strandkörbe, die offensichtlich besonnen auf gepflegtem Grün platziert wurden, runden das deutlich designte Bild, das wir mit dem Prädikat idyllisch beschreiben würden, ab. Rund ist auch eine mövengraue Holzplattform im sauberen Wasser, zu der ein kleiner Steg führt. Dort treffen sich gerade diejenigen von der Sonne gezeichneten Bleichgesichter (zwei), die mit einem Kopfsprung forsch ins frische Naß plumpsen, jedenfalls sieht das von hier ob so aus, während weniger Wagemutige (auch nur zwei) sich eine gefühlte Viertelstunde Schritt für Schritt vom Strand entfernen: zur Seeseite wohlgemerkt!
Uns erscheint das nicht nachahmenswert, weswegen wir lieber in der Nachmittagssonne sitzen, frisch gemahlenen und gebrühten Bohnenkaffee trinken und im Weltnetz surfen, während ein paar Boote von Luv nach Lee segeln. Auf Wikipedia finden wir – wie so oft – die Antwort, die wir gerade suchen: „Der Fleesensee ist ein zur Mecklenburgischen Seenplatte gehörender See im Landkreis Müritz in Mecklenburg-Vorpommern.“ Wenn Sie Ruhe und Erholung suchen, dann sollten Sie sich wirklich auf den Weg in diese vor zehn Jahren aus dem Boden gestampfte Ferien- und Freizeitregion begeben. Weitere und vor allem konkrete Beweggründe für einen Ausflug an diesen fast fünf Kilometer langen, drei Kilometer breiten und durchschnittlich sechs Meter tiefen See liefern wir zeitnah (sic!) in einem Beitrag über das und nicht in diesem Bericht aus dem Land Fleesensee.
Nach dieser wohlmeinenden Einstimmung wollen wir von der TUI Winterprogramm-Präsentation 2010/2011 berichten, die hier und heute in einer Scheune (vor Ort als Tenne ausgeschildert) am besagten See stattfand, die geräumig und geeignet genug für gesellige wie offizielle Veranstaltungen scheint.
Die Schlagzeilen lauten: 31 Prozent mehr Gäste auf der Fernstrecke, im Sommer noch ein leichtes Umsatzplus erreichbar, ab Winter 2010 das größte Abflugangebot aller Zeiten, Preise im Winter auf der Mittelstrecke im Schnitt um ein Prozent rückläufig und auf der Fernstrecke moderater Anstieg um drei Prozent.
Soll hießen, daß TUI Deutschland in Zeiten von Finanz- und Wirtschaftkrisen, tendenzieller Überproduktion und Staatsbankrott einerseits Kurs hält und andererseits König Kunde wenig an der Lust und Laune einbüßt, der Heimat, also Verwandten und Bekannten, Nachbarn und Kollegen für gewisse Wochen im Jahr den Rücken zu kehren. Und das ist gut so! Zudem stellt TUI fest, daß je näher die Krise auf Kerneuropa und also auch auf die Bundesrepublik zusteuert, die Deutschen umso weiter weg wollen. Das ist sicherlich auch eine Form von Rettung.
Leider steigen auf der Fernstrecke die Preise, denn die Kosten für Energie und insbesondere die Kosten der Fluggesellschaften für Kerosin, sie steigen. Wechselhaft bleibt wie immer der Wechselkurs, der sich in den letzten Wochen und Monaten deutlich zu Lasten der Eurolustigen auswirkt. Diese beiden Hauptfaktoren führen zu einem Anstieg der Reisepreise um drei Prozent und sollten bei der nächsten Lohnerhöhung bitte berücksichtigt werden.
Die Nachfrage erstreckt sich über viele Fernziele: In den USA und Kanada wächst die Gästezahl um 26 Prozent. Noch höhere Wachstumsraten verzeichnet TUI auf den Malediven und auf Mauritius sowie in Australien, China, Namibia und den Vereinigten Arabischen Emiraten. In Mexiko (plus 42 Prozent) und Thailand (plus 66 Prozent) erholt sich der Tourismus. Lediglich die Dominikanische Republik (verständlich nach der Naturkatastrophe) und Jamaika (Warum eigentlich?) liegen im Minus.
Dr. Volker Böttcher, CEO TUI Deutschland, kommentiert: "Unser Expansionsprogramm bewährt sich" und ergänzt: "Vor allem in den besonders zukunftsträchtigen und margenstarken Segmenten steigt die Nachfrage. Dazu zählen die signifikant steigende Auslastung in unseren exklusiven Hotels, in der Spezialtouristik und im Bereich Fernreisen. Für die Wintersaison bin ich zuversichtlich, dass wir mindestens eine stabile Umsatzentwicklung zum Vorjahr erreichen werden."
Damit wären wir beim Thema, der Relativität, denn die 31 Prozent Wachstum, die für TUI Deutschland immerhin 15 Prozent des Gesamtaufkommen bedeuten, Tendenz: zunehmend, beziehen sich aufs letzte Ergebnis und also auf das vergangene Jahr, als immer mehr Bundesbürger Balkonien dem Balaton vorzogen. Die Zahlen dieser Saison relativieren sich also in Bezug auf die schlechte Vorsaison.
TUI mit GröFaZ im Winter
Nicht nur Fußballer, auch Ferienveranstalter spielen eine Saison und die TUI Deutschland spielt in der Bundesliga als Tabellenführer weiter auf Angriff. Böttcher zeigt sich begeistert von neuen exklusiven Hotels, weltweit mehr Reiseangeboten sowie bei Flügen von Deutschland aus über das größte Flugangebot aller Zeiten (GröFaZ). Einer seiner Kollegen nennt die Flughäfen Memmingen, Rostock und Zweibrücken beim Namen, die Reisejournalisten in der Etappe kennen- und schätzenlernen durften, und sagt damit einiges.
Die Kapazitäten steigen vor allem durch den massiven Ausbau sogenannter flexibler Sitzplatzkontingente und zwar insgesamt um 14 Prozent. Diese können je nach Nachfrage genutzt oder an die Fluggesellschaft zurückgegeben werden. Eine sichere Sache ist das für den ehrbaren Kaufmann von der Leine.
Kommen wir zu Preissenkungen, kommen wir zur Mittelstrecke. Auf der Mittelstrecke gehen die Preise um durchschnittlich ein Prozent zurück. Das ist wenig, aber die richtige Richtung für den kleinen Mann an der Kasse. Und genießen wir endlich den längsten Tag des Jahres! Weil das so sein soll dokumentierten wir in Auszügen im nächsten Teil dieser Serie vom Fleesensee die Pressemeldung der TUI Deutschland.