Beim Fahren entstehen Wasser und Wärme, aber keine umweltschädlichen Emissionen – lediglich Wasserdampf verlässt den Auspuff. Doch der Kraftstoff Wasserstoff ist nicht wie Erdgas oder Kohle vorhanden – er muss erzeugt werden. Damit auch bei der H2-Produktion die Umwelt geschont wird, muss der Wasserstoff aus regenerativen Energiequellen wie Windkraft und Solarenergie gewonnen werden.
Eine wesentliche Bremse für die Entwicklung serienreifer Brennstoffzellen-Autos ist das noch immer fehlende Wasserstoff-Tankstellen-Netz. Zudem sind die Produktionskosten noch immer zu hoch. Dennoch hat Toyota jetzt den Schritt gewagt und bringt ein Brennstoffzellen-Fahrzeug auf den Markt. Über 20 Jahre hat sich der japanische Hersteller mit dieser Technik beschäftigt und intensiv geforscht.
Jetzt steht der Mirai in den Startlöchern – eine viersitzige, 4,89 Meter lange Luxus-Limousine in Voll-Ausstattung. Im Herbst kommt sie in Deutschland für 78 580 Euro auf den Markt. Ein stolzer Preis – doch das Fahrzeug ist auch etwas Besonderes, Zukunftsweisendes. Und vor einiger Zeit ging der Preis für ein solches Fahrzeug in die Millionen. Doch werden höhere Stückzahlen gefertigt, reduzieren sich die Kosten, und die Preise werden weiter fallen.
Die unter den Vordersitzen installierten Brennstoffzellen im 1,85 Tonnen schweren Fahrzeug wiegen lediglich 56 Kilogramm und erzeugen eine Leistung von 113 kW/153 PS. Damit soll der Mirai eine Spitze von 178 km/h erreichen. Die beiden unter einem Druck von 700 bar stehenden kohlefaserverstärkten Kunststoff-Tanks fassen fünf Kilogramm Kraftstoff – damit hat der frontgetriebene Mirai eine alltagstaugliche Reichweite von 500 Kilometern. Das kann kein reines Elektrofahrzeug.
Derzeit wird der Mirai in Japan in Handarbeit zusammengebaut. Seine Tanks werden sofort befüllt und auf Dichtheit geprüft. Aktuell können drei Fahrzeuge pro Tag produziert werden. Insgesamt will Toyota in diesem Jahr sollen rund 700 Mirai ausliefern. 2016 sollen dreimal so viele Fahrzeuge zur Verfügung stehen.
Neben Toyota beschäftigen sich auch andere Hersteller mit der Brennstoffzellentechnik – so beispielsweise Hyundai, Honda und Mercedes-Benz. Die Stuttgarter wollten die B-Klasse F-Cell ursprünglich auch in diesem Jahr auf den Markt bringen. Das Fahrzeug ist fertig, aber Mercedes-Benz hat den Start um zwei Jahre verschoben. Der Grund ist das fehlende H2-Tankstellen-Netz.
Derzeit gibt es erst 23 öffentliche Wasserstoff-Tankstellen; bis zum Jahresende sollen es 30 sein. Doch ein ausreichendes Netz sollte erfahrungsgemäß 1000 Tankstellen umfassen. Das würde nach Aussagen von Experten 800 Millionen Euro kosten – was ist das schon im Vergleich zu den Jahr für Jahr vergeudeten Milliarden an Steuergeldern für unsinnigste Projekte!