Torres Kapitänin Patrizia Panico gibt sich gelassen vor dem Duell A.S.D. Torres CF (ITA) – 1. FFC Turbine Potsdam in Sassari auf Sardinien

ASD Torres Calcio CF - von links die Fünfte Patrizia Pancino, daneben als Sechste die Schweizerin und Ex-Potsdamerin Gaelle Thalmann © Alessandro Sanna

Schröder kann personell aus dem Vollen schöpfen

Die eidgenössische Nationaltorfrau Thalmann lebt jetzt in der mit ungefähr 130 000 Einwohnern zweitgrössten Stadt Sardiniens. Sie kann es kaum abwarten, beim Rückspiel in Potsdam im "Karl" liebgewordene Frauenfußball Athmosphäre zu genießen. Für ihren Verein  Torres war bei den letzten beiden Viertelfinal-Teilnahmen in den Jahren 2010 und 2013 Endstation. Doch die aktuelle Form lässt die Schweizer Torfrau und ihre Italienerinnen in der Mannschaft hoffen – in der heimischen Liga gab es zuletzt sieben Siege in Serie. Dabei erzielte alleine Patrizia Panico 14 Tore. Trotz der großen Erfahrung auf der europäischen Bühne, steht Torres erstmals einer Mannschaft aus Deutschland gegenüber. Zwar hat Potsdam den Wettbewerb bereits zweimal gewonnen und könnte zum fünften Mal in das Endspiel einziehen, dennoch war der Erfolg in der letzten Runde über Olympique Lyonnais durchaus überraschend. Gegenüber der Märkischen Allgemeine in Potsdam sprach Cheftrainer Bernd Schröder von einem heißen Tanz, den seine Mannschaft auf Sardinien erwartet. Turbine Potsdam kann im Hinspiel der Champions League bei Torres Calcio Sassari personell aus dem Vollen schöpfen. Nur die verletzte Angreiferin Ada Hegerberg fällt mit einem Bänderriss am Knöchel aus.

Mit eigenem Turbine Charterflieger nach Sardinien

"Wir haben sechs gelbvorbelastete Spielerinnen. Deshalb werden wir schon jetzt Vollgas geben, damit wir im Rückspiel keine böse Überraschung erleben müssen", warnte Bernd Schröder vor dem Abflug. Der Meistertrainer erwartet einen aggressiv agierenden Gastgeber. "Die haben einige Nationalspielerinnen und sind nicht zu unrecht italienischer Meister. Ich halte Torres für nicht ungefährlich. Wir müssen aufpassen, denn sie haben klar Bundesliga-Niveau." Mit eigenem Charterflieger und 77 Fans an Bord reist Turbine Potsdam nach Sardinien. "Anders wäre die Anreise für uns zu beschwerlich gewesen", erklärte der Verein. "Wir gehen sicherlich als Aussenseiter in beide Spiele. Potsdam verfügt über exzellente Spielerinnen. Aber wir werden uns der Herausforderung stellen," meinte Gaelle Thalmann. Potsdams Norwegerin Maren Mjelde sagte zum nächsten Gegner: "Wir müssen genau wie gegen Lyon auftreten und das können wir auch. Nur dann werden wir sie auch schlagen."

Vor kurzem das 100. Länderspieltor für Italien

Unter anderem spielt bei A.S.D. Torres Calcio CF die torgefährliche Stürmerin Patrizia Panic. Sie ist die langjährige Kapitänin und Rekordinternationale der italienischen Nationalmannschaft). Vor kurzem beim Zypern-Cup erzielte sie gegen Finnland ihr 100. Länderspieltor für Italien, nun schickt sich Patrizia Panico an, auch dem 1. FFC Turbine Potsdam das Leben schwer zu machen. Die 39-Jährige weiß genau, wie schwierig diese Aufgabe wird, hat aber trotzdem ein Auge auf das Endspiel geworfen. "Wir müssen den Moment einfach genießen", so Patrizia Panico vor dem Viertelfinalduell gegen den zweimaligen Titelträger 1. FFC Turbine Potsdam zu Hause in Sassari. Anfang 2010 löste die Kapitänin der italienischen Frauennationalmannschaft mit ihrem 151. Länderspiel Carolina Morace als Rekordnationalspielerin ihres Landes ab.Derzeit sind es 189 Länderspiele.

Kapitänin vom ASD Torres und der Nationalmannschaft

Panico wurde fünf Mal italienische Meisterin. Drei Titel gewann sie mit A.S.D. CF Bardolino (2006, 2007 und 2008) und je einen mit Modena Amadio (1998) sowie mit Lazio Rom (2002). Darüber hinaus gewann sie vier Mal den italienischen Pokal (mit Lazio 1999 und 2003 sowie mit Bardolino 2007 und 2009). Neunmal wurde Panico Torschützenkönigin der italienischen Serie A. Ihre erfolgreichste Saison hatte sie in der Spielzeit 1998/99, als sie alleine 51 Tore erzielte. In der Saison 2007/08 war sie zusammen mit Margrét Lára Viöarsdóttir und Wera Djatel Torschützenkönigin des UEFA Women’s Cup.Am 8. April 1996 debütierte Panico in einem Spiel gegen Portugal in der italienischen Nationalmannschaft. Sie nahm an der Weltmeisterschaft 1999 in den USA sowie an den Europameisterschaften 1997, 2001 und 2005 teil. In allen Wettbewerben kam die Mannschaft nie über die Vorrunde hinaus.

Wir müssen den Moment genießen

Patrizia Panico  ist neben der beiden US-Amerikanerinnen Mia Hamm und Carin Jennings-Gabarra die einzige Spielerin, der in einem Spiel drei Tore gegen die deutsche Nationalmannschaft gelangen..2013 nahm sie zum fünften Mal an der Endrunde der Fußball-Europameisterschaft der Frauen teil und erreichte wie 2009 das Viertelfinale gegen Deutschland, in dem wieder das Aus für Italien kam. Die deutschen Fans und Fernsehzuschauer kennen sie vom Viertelfinale der Europameisterschaft 2013 in Schweden, wo sie gegen die späteren Siegerinnen aus Deutschland ausschied. Gegenüber uefa.com erklärte Panico: "Vor uns steht jetzt ein wichtiges Spiel. Es ist wichtig für den Verein und für die gesamte Bewegung des Frauenfußballs in Italien. Es wird ein ganz besonderes Spiel und wir müssen den Moment genießen. Potsdam hat  die richtige Mischung aus Jugend und Erfahrung, sind deshalb eine sehr gefährliche Mannschaft."

Wir wollen immer alles geben, egal wie der Gegner heißt
     

Patrizia Panico engagiert sich als Führungsspielerin auch gesellschaftspoltisch. Am Tag der Frau am 8. März 2014 verwies sie auf den Missstand, dass in ihrem Land alle 3 Tage einen Frauenmord passiert. Erinnerung an die Opfer  und respektvolles Feiern an diesem Tag sei angesagt. "Die deutsche Nationalmannschaft hat aktuell viele junge Spielerinnen und ist trotzdem richtig stark. Turbine Potsdam spielt regelmäßig in einem europäischen Wettbewerb, das ist sehr wichtig für die jungen Spielerinnen. Auf die Frage, was ihr die Champions League persönlich bedeutet, antwortete sie mit voller Überzeugung und Optimismus:  "Der Champions-League-Titel fehlt mir noch in meiner Karriere, deshalb träume ich davon, das Endspiel zu erreichen. Wir wissen, wie schwierig es sein wird, aber wir blicken beim A.S.D. Torres Calcio einfach optimistisch in die Zukunft. Diese Spiele helfen bei der Entwicklung, aber auch nur, wenn man sie mit der richtigen Einstellung angeht. Ich bin mir sicher, dass wir dies tun. Wir wollen immer alles geben, egal wie der Gegner heißt."

Quellen: Wikipedia, Homepage Pancino, UEFA

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