Titos Dolmetscher ist tot – Ivan Ivanji lebt nicht mehr

Ivan Ivanji Foto: Medija centar Beograd, CC BY-SA 3.0, Ort und Datum der Aufnahme: Belgrad, 2018

Wien, Österreich (Weltexpress). Daß Ivan Ivanji tot ist, das wird in einer Pressemitteilung des Promedia-Verlages vom 13.5.2024 mitgeteilt. Darin heißt es, daß Ivan Ivanji „Dramaturg, Theaterdirektor, Schriftsteller, Lehrer und Titos Dolmetscher für die deutsche Sprache“ war und weiter: „Als Sohn eines jüdischen Arztes wurde der 15-jährige Ivan Ivanji mit der gesamten Familie von den Nazis verschleppt. Nach der Befreiung aus dem KZ Buchenwald schlug er sich bis zu seinem Heimatort Zrenjanin/Vojvodina durch. Seine Eltern sah er nie wieder. Er starb 95-jährig am 9. Mai 2024 in Weimar, kurz nachdem er an der Eröffnung eines neuen Museums zum Thema Zwangsarbeit teilgenommen hatte … keine zehn Kilometer von der Gedenkstätte Buchenwald entfernt.“

Zu Ivan Ivanji als Dolmetscher heißt es weiter: „Wo immer Josip Broz im deutschen Sprachraum auftauchte, war Ivanji an seiner Seite.“ Broz beziehungsweise Tito verlor Jugoslawien und die Welt bereits 1980. „Mit Ivan Ivanji verliert Serbien und Österreich, ja ganz Europa, den vielleicht letzten Intellektuellen, der die Welt ‚zwischen den Blöcken‘ nicht nur erlebt hatte, sondern der politischen Leitfigur jener Zeit, Josip Broz Tito, jahrelang zur Seite gestanden hatte.“

Ivan Ivanji war auch Kulturattaché in Bonn und schrieb als Journalisten für Zeitungen und Zeitschriften. Außerdem war er, der in Großbetschkerek beziehungsweise Zrenjanin, damals im Königreich Jugoslawien, heute in der Provinz Vojvodina in Serbien, am 24. Januar 1929 geboren wurde, Ehrenbürger von Weimar, wo er am 9. Mai 2024 im Alter von 95 Jahren starb.

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