Dass wir vom WELTEXPRESS für die Freiheit und also für die Selbstbestimmungerechte aller Unterdrückten, auch unterdrückter Völker, Partei ergreifen, das versteht sich von selbst. Was für die Palästinenser und ihre Parteien gilt, das gilt auch für die Kurden und deren Parteien. Wenn die PKK gegen die Unterdrückung des Terrorstaats Türkei protestiert und Widerstand leistet, dann findet das ebenso unsere Unterstützung wie das Ziel vieler Kurden, ein unabhängiges und demokratisches Kurdistan. WELTEXPRESS unterstützt den Kampf für einen palästinensischen wie für einen kurdischen Staat.
Weil die Siedlungsgebiete der Kurden zwischen Mittelmeer, Schwarzem Meer, Kaspischem Meer und Persischem Golf liegen, sind neben der Türkei vor allem Syrien, Irak und Iran betroffen. Deswegen hält die PKK mit ihren „Schwesterparteien“, der Partei der Demokratischen Union (PYD) in Syrien, der Partei für eine politische Lösung in Kurdistan (PCDK) im Irak und der Partei für ein freies Leben in Kurdistan (PJAK) im Iran rege Kontakte.
Seit 1984 steht die PKK im Untergrundkampf mit Ankara. Der lange Befreiungskampf der Kurden erhielt durch den Zusammenbruch des Irak eine neue Dimension, nachdem die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) mit dem Vereinigten Königreich (UK) sowie weiteren Vasallen den Irak angriffen. Die Kurden beteiligten sich am Dritten Golfkrieg und gründeten de facto ihren eigenen Staat als „autonome Region“ im Irak, der nunmehr unter Herrschaft der USA bzw. seiner Marionetten in Bagdad steht.
Bereits nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs war diese autonome Region ein Rückzugsgebiet der türkischen Kurden der PKK, weswegen Ankara Washington dazu aufrief, gegen die PKK im Irak vorzugehen. 2007 griff die Türkei die Kurden im Irak erstmals an.
Beim türkischen Terror- und Angriffskrieg gegen die Kurden und ein künftiges Kurdistan wurde auch der IS gefördert, vor allem weil der IS gegen das Assad-Syrien kämpft.
Wenn die türkische Regierung unter Ministerpräsident Ahmet Davutoglu, dem Chef der stärksten Parlamentspartei AKP nunmehr behauptet, sie würen gegen den IS kämpfen, dann fallen hinter diesen Worthülsen die Patronenhülsen gegen die PKK, die für den türkischen Präsidenten Erdogan nichts anderes zu sein scheint als der militärische Arm der Halkların Demokratik Partisi (HDP), die bei der letzten Wahl die Zehn-Prozent-Hürde überspringen konnte und seitdem verhindert, dass die AKP eine Regierung nach ihrem Willen bilden und die AKP eine Verfassungsänderung durchdrücken kann, um Erdogan, der die Türkei in Richtung Führerstaat steuert, noch mehr Macht und Herrschaft zu geben. Dabei ist die HDP mehr ein Bündnis kurdischer und linker Gruppen als der politische Arm der PKK. Trotzdem scheint Erdogan die PKK militärisch und die HDP politisch vernichten zu wollen.
In den Krieg der Türkei gegen ein kommendes Kurdistan reihe sich nach Ansicht vieler Kurden der Bombenanschlag in Suruc ein, bei dem 32 Kurden, vor allem junge Linke, die beim Wiederaufbau von Kobane helfen wollten, getötet und Dutzende verletzt wurden. Die meisten Kurden werfen den Türken vor, den IS bei der Erstürmung von Kobane, wo die PYD regierte, unterstützt zu haben. Erdogan gilt fast allen Kurden als Terrorpate des IS.
Seit dem 24.07.2015 fliegen die Türkei wieder Angriffe auf die PKK, vor allem im Irak und in Syrien. Der Krieg in der gesamten Region geht weiter. Der Osten und Süden der Türkei ist auf dem besten Weg, wieder zum Kriegsgebiet zu werden.
Das Auswärtige Amt in Berlin warnt mit Stand 08.08.2015 unter dem Titel „Türkei: Reise- und Sicherheitshinweise“ vor Reisen in die Türkei. „In den Provinzen Hatay, Kilis, Gaziantep, Sanliurfa, Diyarbakir, Mardin, Batman, Bitlis, Bingöl, Siirt, Mus, Tunceli, Sirnak, Hakkari und Van besteht ein erhöhtes Risiko für Reisende. Die aktuelle Berichterstattung sollte aufmerksam verfolgt werden“, heißt es in dem Schreiben. Weiter heisst es: „Am 06.01.2015 kam es zu einem Selbstmordanschlag auf eine Polizeistation im Zentrum von Istanbul. Am 18.01.2015 wurden erneut Bomben im Stadtgebiet von Istanbul gefunden. Am 01.04.2015 gab es einen Selbstmordanschlag auf das Hauptquartier der Polizei in Istanbul.
Bei der Explosion einer Autobombe an dem türkisch-syrischen Grenzübergang Öncüpinar (Provinz Kilis) sind am 27. Februar 2014 mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen. Bereits am 20. Januar 2014 explodierten am syrisch-türkischen Grenzübergang Bab al-Hawa zwei Autobomben. Dabei wurden mindestens 16 Menschen getötet. Dieser Anschlag geschah auf der syrischen Seite des Grenzübergangs.
Das Auswärtige Amt empfiehlt weiterhin, belebte Plätze im innerstädtischen Bereich, Verkehrsmittel des öffentlichen Personennah- und Fernverkehrs sowie Regierungs- und Militäreinrichtungen zu meiden bzw. die Anwesenheiten an solchen Orten auf das unbedingt erforderliche Maß einzuschränken.
Bei Demonstrationen, die in Städten im Südosten des Landes sowie vor allem in Istanbul, Ankara und Izmir stattfinden, kann es zu Gewalt, Einsatz von Tränengas und Wasserwerfern sowie Festnahmen kommen. Bei Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften starben in der Zeit vom 07. bis 09. Oktober 2014 Dutzende Menschen. Es wird dringend geraten, sich von Demonstrationen und Menschenansammlungen fernzuhalten und sich besonders umsichtig zu verhalten. Die Medienberichterstattung sollte aufmerksam verfolgt werden.
Bei Reisen in den Südosten des Landes ist darüber hinaus mit starken Behinderungen aufgrund von Straßenkontrollen und Militärbewegungen zu rechnen.“
Mittlerweile würden „mehr als 80 Prozent der Bundesbürger“ auf einen Sommerurlaub in der Türkei wegen einer möglichen Eskalation der Gewalt zwischen Ankara und der Terrormiliz IS bzw. den Kurden verzichten, ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für "Bild am Sonntag".
81 Prozent der Befragten schließen laut Emnid-Umfrage einen Türkei-Urlaub in den kommenden Monaten aus. 19 Prozent können sich eine Reise dorthin vorstellen.
Bei der Entscheidung für ein Urlaubsziel lassen sich dabei 31 Prozent der Bundesbürger auch von Terroranschlägen auf Touristenregionen, wie vor kurzem in Tunesien, nicht beeinflussen. 68 Prozent berücksichtigen dies bei der Wahl ihres Urlaubsortes.
Zudem sprachen sich 48 Prozent der Befragten angesichts der aktuellen Entwicklung dafür aus, die in der Türkei stationierten Bundeswehr-Soldaten abzuziehen. Gegen einen Abzug sind nach der erneuten militärischen Eskalation der Türkei gegen die PKK 35 Prozent.