„Die afghanischen Wähler und Kandidaten haben ein weiteres Mal ihre Entschlossenheit gezeigt, den Gefahren zu widerstehen und einen eigenen Weg für ihr Land zu bestimmen“, sagte Rasmussen. Bestimmt kennt der Pressesprecher des Militärbündnisses im Kriegseinsatz dies Wähler persönlich. So viele sind es ja nicht gewesen. Möglicherweise konnten auch einige Wahlwillige nicht, wie sie wollten, denn wegen der seit Jahren schlechten Sicherheitslage blieben über 1 500 Wahllokale geschlossen. Die Wahlkommission (IEC) räumte für die noch offenen Wahllokale massive Unregelmäßigkeiten. Beobachter der Wahl sprachen von massivem Betrug.
Doch der Däne nimmt weder deren Erklärungen zur Kenntnis, noch liest er WELTEXPRESS. Im Gegenteil, der leiert die Lüge von einer „freien Wahl“, lobte die Organisierung der Wahlen sowie den Einsatz der afghanischen Sicherheitskräfte, die gemeinsam mit der Internationalen Schutztruppe ISAF für die Sicherheit während der Abstimmung gesorgt hätten. Insgesamt waren 63.000 afghanische Soldaten und 52.000 einheimische Polizeibeamte im Einsatz. Hinzu kommt eine nicht genannte jedoch sicherlich hohe Zahl ISAF-Soldaten.
Die schafften wohl für die Hauptstadt Kabul Ruhe, doch selbst dort, wo De-jure-Präsident Hamid Karsei de facto Bürgermeister ist, gab es heftigere Beschwerden. Im relativ stabilen Kabul waren viele Markierungsmaschinen, mit denen bereits benutzte Wahlkarten gekennzeichnet werden, schon nach Stunden defekt und wurden nicht mehr benutzt. Laut der Wahlbeschwerdekommission wurden aus mehreren Regionen des Landes, wo die 1 500 Wahllokale nicht geschlossen blieben, verspätete Öffnungen von Wahllokalen, fehlende Stimmzettel und Einschüchterungen gemeldet.
Zudem wurden in den vergangenen Tagen Tausende gefälschte Wahlkarten entdeckt. Scheinbare Kontrollinstanzen funktionierten nur sporadisch, wie unabhängige (also nicht wie NATO-Pressesprecher abhängige) Beobachter melden. Hunderte Kandidaten beschwerten sich, dass sie wegen der schlechten Sicherheitslage keinen oder nur einen sehr eingeschränkten Wahlkampf führen konnten. Man stelle sich das einmal für Europa vor.
Der UNO-Gesandte de Mistura zog nach eigenen Worten eine "gemischte" Bilanz. "Die Sicherheit war nicht gut", sagte er der britischen BBC. Es habe "viele Zwischenfälle" gegeben, was aber erwartet worden sei. "Wir müssen sehen, inwieweit das die Wahlbeteiligung beeinträchtigt hat."
Kurzum: Die NATO, also die USA mit ihren „westlichen“ Vasallen brauchen endlich einen Erfolg in Afghanistan. Deswegen werden ihre Pressesprecher ihn herbeireden und ihre Lohnschreiber werden ihn herbeischreiben.