Schlagworte Wasserdorf
Schlagwort: Wasserdorf
Lausitz – Seen-Sucht nach Schönheit
Berlin (Weltexpress) - Um 1855 herum wurde in Kostebrau, einem Dorf gut 20 Kilometer westlich von Senftenberg, Braunkohle gefunden. Schon wenige Jahre später begann der kommerzielle Abbau. Die Stadt erhielt Eisenbahnanschluss, Brikettfabriken entstanden, Eisen- und Stahlwerke, und immer neue Kohlegruben. Aus allen Teilen Deutschlands kamen Menschen in die Lausitz, um Arbeit zu finden, eine Familie zu gründen, ihr kleines Lebensglück zu leben. Wie Pilze schossen Siedlungen aus dem Boden, Kinder wurden geboren, Menschen starben und die Männer gruben unter Tage die braune Kohle aus dem Sand. Bald wurde der Tiefbau vom Tagebau abgelöst, und schon 1893 fraßen Eimerkettenbagger die Erde auf. Lange Zeit schien Mutter Natur das nicht sonderlich übel zu nehmen. Doch plötzlich gediehen die Blumen nicht mehr, das Grün der Bäume wurde fahl, die Vögel verschwanden, die Dörfer und Städte rund um die Kohlegruben bekamen ein graues Gesicht. Als 1990 die Wende kam, wurde die ganze Region krankgeschrieben und auf die Intensivstation verlegt.