Schlagworte THE KIDS ARE ALL RIGHT
Schlagwort: THE KIDS ARE ALL RIGHT
Historienschinken versus Zeitgeist – Wer erhält dieses Jahr die Oscars? Die...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Eigentlich schon sehr einseitig, daß jeden Februar die ganze Welt nach Hollywood starrt, wer dort am 27. des Monats die Oscars erhält im Kodak Theatre in Los Angeles, als dem wichtigsten filmischen Ereignis des Jahres und es dort nur um amerikanisch-englische Filme geht, abgesehen davon, daß auch fünf fremdsprachige Filme nominiert werden, bei denen aber nicht einmal der französische „Von Menschen und Götter“ es in die Auswahlliste geschafft hat, erst recht nicht „Die Fremde“ von Feo Aladag, der von Deutschland vorgeschlagen war.
Zerstörte Blütenträume – Berlinale Wettbewerb: Lisa Cholodenko verführt mit „THE KIDS...
Berlin (Weltexpress) - Die angesprochenen Blütentraume beziehen sich darauf, daß hier die amerikanische Regisseurin einen tollen Stoff – zwei lesbische Frauen in Lebensgemeinschaft, von denen die eine mit Samenspende zwei Kinder zur Familie beisteuerte, die andere finanziell die Familie erhält – munter und mit Witz und Verve erzählt und den Mut hat, die Kinder den Samenspender suchen zu lassen, mit ihm Kontakt aufnehmen und eine neue Form des Familienlebens kreiert, weil dieser, dem die Ergebnisse seiner Samenspende richtig gefallen, die eingefahrene Familienstrukturen so richtig aufmischt und sich eine Liebesbeziehung zwischen ihm und der Mutter seiner gespendeten Kinder ergibt. Auch dies völlig glaubwürdig. Ein schönes und ein aufklärerisches Kinoerlebnis, werden doch Außenseiter der Gesellschaft hier zu selbstverständlichen Akteuren. Und dann zerstört die Regisseurin ihre eigene Geschichte, indem sie einen Schluß herbeiführt, in dem die Ursprungsfamilie sich rein und heilig des Störenfriedes entledigt, mit dem die Kinder nicht mehr reden und den die Frauen aus dem Haus werfen. Obwohl gerade dieser weder besitzergreifend noch zerstörerisch, sondern geradezu integrativ und warmherzig allen Familienmitgliedern gegenüber auftrat. Damit ist das reaktionäre Familienbild, mit dem Amerika seit den 50er Jahren die Welt überzieht, wiederhergestellt: die heilige Familie.