Sonntag, 22. Dezember 2024
Schlagworte Suhrkamp Verlag

Schlagwort: Suhrkamp Verlag

Vom Nutzen der Biographien anderer für das eigene Leben – Serie:...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Schon so lange wollen wir Catherine Fried „Über kurz oder lang. Erinnerungen an Erich Fried“ aus dem Wagenbach Verlag besprechen. Das ist ein kleines rotes Leinenbändchen mit einer umwerfenden Fotografie auf dem Titel. Das steht sie, die robuste und resolute Catherine und hat den kleinen Ehemann Erich Fried neben sich, der ihr, obwohl eine Treppenstufe höher stehend, gerade mal an den Mund reicht. So ein Bild vergißt man nie wieder, vor allem sie im langen schwarzen talarähnlichen Mantel und Siebenmeilenstiefeln und er locker mit Tasche in der Hand und verkrumpelter Hose und einem T-Shirt, das auch schon bessere Tage gesehen hat. Und dieses Foto drückt genau aus, was im Text zur Sprache kommt und was sich mit unseren eigenen Erinnerungen an Erich Fried verbindet, eine große Zärtlichkeit für diesen selbstsüchtigen Riesen – metaphorisch gesprochen - , der es fertigbrachte, daß alle nach seiner Pfeife tanzten, der aber seinerseits ein mitleidender und den Worten Flügel verleihender Dichter aus Wien war und blieb. Ein sehr schönes anrührendes Buch.

Der sanfte und in Wort und Bild durchdringende vom Leben Erzähler...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Ob die Reihenfolge wesentlich ist? Die Reihenfolge, ob man erst das Buch las oder erst den Film sah? Das sind so Fragen, die man gar nicht beantworten kann, weil man nicht beide Möglichkeiten ausprobieren kann, weil die eine, das Buch zuerst zu lesen, die andere, den Film zuerst anzuschauen, ausschließt. Gehen wir also behutsam heran, daß das Buch das Übergeordnete ist, denn es heißt „Das Labyrinth der zärtlichen Kraft“ aus dem Suhrkamp Verlag, der Film aber heißt „Nachrichten vom Tausendfüßler“ und ist dem Buch als DVD nur hinten angefügt. Dieses ’nur` nehmen wir gleich wieder zurück, denn wir sind froh drum und Alexander Kluge erzählte bei der Vorstellung von Buch und Film im Frankfurter Filmmuseum, daß die Beifügung des Films auf DVD durchaus einen Kampf gekostet habe. Und weil bei uns der Film eben zuerst kam und die anschließende Diskussion mit Regisseur Kluge und Darstellerin Hannelore Hoger, fangen wir auch damit an. Pragmatisch und historisch korrekt.

Ein schöner Abend – Lesung von Michael Krüger und Singen mit...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Während im Stadion die Massen angesichts des Eintrachtdesasters in Apathie verfielen, während zur Eröffnung der sagenhaften Ausstellung zum französischen Meister der Skulptur, im Frankfurter Liebieghaus man die Skulpturen angesichts der Menge kaum mehr sah, während im schönen Literaturhaus die Europäische Zentralbank zu ihren diesjährigen Kulturtagen das kulturelle Wirken Rumänien durch eine Lesung vermittelte, - und das sind nur die wichtigsten Termine –, hatte die Romanfabrik in der Hanauer Landstraße zu einem Abend „Krüger-Kühnl –Wilhemi“ eingeladen, der unter dem Motto „Ich hoffe nur, daß ich mich irre“ stand und sich rundherum um Texte des öffentlich vor allem als Verleger des Hanser Verlages bekannten Michael Krügers drehte und der alle Gekommenen als bessere Menschen mit besseren Gefühle nach Hause gehen ließ, einfach, weil sie mehrfach der Hervorbringung von Kunst lauschen konnten, intim und wahrhaftig und darum beglückend.

Zwar keine Sieger, aber Gewinner doch: die Finalisten Norbert Scheuer und...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Die mit ihrem Roman „Du stirbst nicht“ mit dem deutschen Buchpreis ausgezeichnete Kathrin Schmidt hat übrigens im Pressegespräch nach der Preisverleihung im Kaisersaal des Frankfurter Römer etwas Nettes gesagt, daß wir nun an die anderen, die fünf Finalisten der Kurzen Liste weitergeben: Für sie sei die Nominierung, also zu den letzten Sechs zu gehören, schon der Preis gewesen, der sich jetzt gar nicht weiter steigere. Und da diese Preisträgerin nicht kokett ist, ist ihr das genauso abzunehmen. Denn schließlich bedeutet es ja viel, aus diesmal 154 Romanen erst auf die Zwanzigerliste der Jury zu gelangen und dann noch unter die ersten Sechs zu kommen. Daß auch die letzten Fünf mit 2500 Euro Preisgeld selbst finanziell etwas davon haben, nur am Rande. Über Herta Müller und auch über ihr Buch „Atemschaukel“, im Hanser Verlag erschienen, ist von uns schon viel und viel Gutes geschrieben worden. Das entnehmen Sie bitte den verlinkten Artikeln.

Diese Armut ist eine Schande – Volker Löschs „Marat“ als furioser...

Berlin (Weltexpress) - Ein Publikumserfolg war die Produktion schon bei der Premiere am Deutschen Schauspielhaus Hamburg im Oktober 2008. Die Schelte kam von den Medien. Er habe sozial Schwache auf der Bühne bloßgestellt, wurde Regisseur Volker Lösch vorgeworfen, oder, er habe zur Hatz auf die Reichen aufgerufen.

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