Schlagworte Rheingold
Schlagwort: Rheingold
Auch die neuen Premieren versprechen Spannung und Qualität – Die Oper...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das ist längst schon wieder so, daß die Musikkenner sich die Programme der neuen Spielzeit in Frankfurt rechtzeitig anschauen, um in ihrer Jahresplanung an wichtigen Musikereignissen nicht zu spät zu kommen. Das mag Jüngeren undurchschaubar sein, warum man noch heute die Qualität der Frankfurter Opern unter Michael Gielen, seinem Dramaturgen Klaus Zehelein, der die zehn Gielenjahre in Frankfurt dann nach Stuttgart weitertrug, warum also diese Jahre mit der heute schon sagenhaften Regisseurin Ruth Berghaus aus der damaligen DDR und ihrem so tief unter die Haut gehenden Wagnerschen „Ring“ und der Inszenierung, die das Regietheater zum Blühen brachte, „Aida“ von Hans Neuenfels, warum das alles zum Maßstab für alles Kommende wurde und bleibt. Längst hat eine fürsorgliche Ensemblepolitik der Frankfurter Oper unter Intendant Bernd Loebe dieses in den 90er Jahren ins Schlingern geratene ’Kraftwerk der Gefühle` in besucherfreundliche Gewässer geführt und dies nicht wegen irgendeiner Anpassung an geglaubte geglättete Opernprogramme und Inszenierungen, sondern infolge höchster musikalischer und szenischen Ansprüche, die auch Raritäten der Musikgeschichte nicht ausläßt.
Menschenmaß: Vom verliebten Gockel zum sozialen Aufsteiger, arbeitswütigen Neureichen und Gangsterboß...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Schizophren. Schizophren ist es jedes Mal von Neuem, wenn man Opern, deren Aufführungen man x-mal gesehen hat, so anschaut, als ob es das erste Mal wäre und auch so bespricht. Erst recht schizophren beim ’Rheingold`, das den Untergang von Wagners Tetralogie vorbereitet soll, der dann in der „Götterdämmerung“ das Ende der Welt beschert - und auf jedes Ende einen neuen Anfang nötig macht - , wenngleich nicht immer so dramatisch wie in New York unter der Regie des Wiener Otto Schenk, wo in den Neunzigern die mythischen Mauern der Götterburg Walhall mit lautem Getöse und echtem Feuer zusammenbrachen. Das ist in Frankfurt nicht zu erwarten, denn das Bühnenbild von Jens Kilian ist ein kühles, technisches Abstraktum, das - so meinen wir – wesentliche Teile der Regie von Vera Nemirova mitübernommen oder doch zumindest vorgegeben hat. Eine aufs Menschenmaß getrimmte Welterschaffungserzählung, was man sowohl positiv: der Mensch im Mittelpunkt, wie auch negativ: Reduktion des Mythos auf menschlich Banales und Modisches verstehen kann. Und genauso durchwachsen sind unsere Eindrücke.
Aus dem Fenster geschaut – Die Biennale Alter Musik im Konzerthaus...
Berlin (Weltexpress) - Vom 10. bis 18. April veranstalten das Konzerthaus Berlin und die MusikManagement- Gesellschaft von Folkert Uhde und Tilman Harckensee die 5. Biennale Alter Musik. Das Festival, das alle zwei Jahre ein »Zeitfenster« in vergangene Epochen öffnen will, macht in diesem Jahr »Fallstudien« zum Thema. Gemeint sind nicht physikalische Experimente, sondern Geschichten vom Aufstieg und vom Fall von Herrschern, Feldherren und Tyrannen, die in der Barockoper zur täglichen Unterhaltung der Höfe und der bürgerlichen Gesellschaft gehörten. Die alte Weisheit »Hochmut kommt vor dem Fall« ist der tragende Gedanke der Geschichten von Selbstüberschätzung, Herrschsucht, Verkennung der Realitäten, vom jähen Absturz und von der persönlichen Tragödie.