Schlagworte Paul Herwig
Schlagwort: Paul Herwig
Theater zum Rausgehen – Mit „Die Kontrakte des Kaufmanns“ endete das...
Berlin (Weltexpress) - Am Pfingstmontag fand im Haus der Berliner Festspiele die letzte Veranstaltung des diesjährigen Theatertreffens statt: Eine Riesenparty mit Spaß, Musik und vielen Überraschungen. Ein reines Vergnügen war das allerdings nicht. Zeit ist Geld, und nur weil Letzteres verzockt wurde, bedeutet das nicht, dass Erstere verplempert werden darf. In dem reizvoll geschmückten Unterhaltungspaket steckten vier Stunden ernsthafter Arbeit.
Schönes Elend – „Kleiner Mann – was nun?“ beim Berliner Theatertreffen
Berlin (Weltexpress) - In der Mitte der Bühne steht ein Orchestrion. Es ist wunderschön anzusehen, ein prachtvolles Relikt aus einer guten alten Zeit, und es produziert nostalgische Klänge wie „Irgendwo auf der Welt gibt `s ein kleines bisschen Glück“. Um eben dieses bisschen Glück geht es in Hans Falladas Roman „Kleiner Mann – was nun?“, den Luk Perceval für die Bühne bearbeitet und an den Münchner Kammerspielen inszeniert hat.
Geld oder Liebe – Roger Vontobel inszeniert “Clavigo” in moderner Maske...
Berlin (Weltexpress) - Um Geld geht es genaugenommen nicht, doch es ist unterschwellig präsent in “Clavigo”, wenn im Stück von “Karriere” die Rede ist. Regisseur Roger Vontobel bringt Johann Wolfgang von Goethes Drama “Clavigo” mit reduziertem Personal als emotionalen Krieg auf die Bühne. Journalistenkarriere oder eine Heirat mit Marie, “Clavigo” (Paul Herwig) weiß nicht, was er will: eines, alles oder nichts? Ganz Karrierist hat er seine Verlobte Marie (Hilke Altefrohne) sitzen lassen, nachdem er mit ihrer Hilfe die soziale Leiter erklommen hat. Doch etwas in ihm verlangt nach Marie, die wie eine geknickte Blume im Brautkleid dasitzt. Sie trauert Clavigo nach, kann ihn nicht hassen und nicht mit ihm sein. Die Bühne des Maxim-Gorki-Theaters ist besiedelt von verschleierten Doppelgängern der Protagonisten. Maries verborgene Seite artikuliert sich in ihrer temperamentvollen Freundin Sophie (Katja Sieder). Clavigos Vernunft spricht aus seinem gefühlskalten Freund Carlos (Gunnar Teuber). Gigantische Pappmache-Köpfe stülpen Sophie und Carlos über und tanzen stumm Flamenco. Hier wird die Bühne zum Maskenball, in dem sich alles doppelt. Den Tanz vollführen ebenso Clavigo und Marie, auch wenn sie stillstehen, denn die Pappköpfe tragen ihre Gesichter. Später zertrümmern Clavigo und Marie die Requisiten, symbolisch ihre selbstauferlegten Beschränkungen niederbrechend. Es bleibt Projektion. Im zweifachen Sinne, denn die Szenen werden auf einen Zwischenvorhang geworfen. Ihre Reglosigkeit ist die Tragödie des Paares. Ihre Ausbruchsversuche bleiben unbestimmt, wie ihre Wiedervereinigung. Schließlich münden sie in Starre, die zur Totenstarre wird.