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Berlin (Weltexpress) - Alter, Altsein sind Themen, die Hollywood sträflich vernachlässigt. Der Bezeichnung Alterswerk verweigern sich viele Filmschaffende. In dem vagen Begriff klingt etwas von Endgültigkeit und herablassender Milde an. Danach kommt nichts mehr, zumindest nichts Beachtenswertes, scheint aus dem Wort zu tönen. Danach kommt der Tod und mit dem Alterswerk beginnt sozusagen der Nachruf. Mit “Gran Torino” liefert Clint Eastwood nun ein als solches gehandeltes Alterswerk ab. Nicht sein erstes. Der Regisseur und Hauptdarsteller musste sich mehr als einmal anhören, sein jüngstes Werk sei womöglich sein letztes. Hier allerdings legt er die Zündschnur selbst, denn er hat laut und deutlich von sich gegeben, dass dies sein letzter Film als Schauspieler sei. Man hofft es nicht nach “Gran Torino”. Es ist eine auch schauspielerisch eindrückliche Studie in Nachdenklichkeit, über das zögerliche Öffnen des eigenen Wesens für Fremdes. Gespickt mit raffinierter Satire ist “Gran Torino” ein bemerkenswertes Porträt über Verbitterung und Erkenntnis, über Chauvinismus und Weltläufigkeit, über das Jungwerden im Alter und Starrsein von Jugend.