Mittwoch, 18. Dezember 2024
Schlagworte Natacha Regnier

Schlagwort: Natacha Regnier

Wer mich liebt, nimmt den Flug – Vergebliches warten auf dem...

Berlin (Weltexpress) - „Menschen kommen, Menschen gehen. Nie geschieht etwas.“ So beklagte es ein Filmcharakter, der stets in einer Lobby saß, schon lange vor Begründung der Berlinale in einem Film. Die gleiche Beobachtung hätte auch eine der Figuren in Angela Schanelecs „Orly“ machen können. Anders als der gealterte Kriegsveteran in „Grand Hotel“, der vergeblich auf irgendeine Abwechslung wartet, sitzen Schalenacs Protagonisten nicht in der Wartehalle eines Hotels, sondern eines Flughafens. Der Flughafen ist das moderne Pendant zu den klassischen filmischen Stätten der Begegnung. In den USA war es einst die Autobahnraststätte, in Europa der Bahnhof oder das Hotelvoyer. Endpunkt oder Anfang einer Reise und somit unterschwellig eines neuen Lebensabschnitts, Schnittpunkt unterschiedlichster Lebensläufe und Schicksale. Wo sonst lassen sich freudige Wiedersehen, zufälliges Aufeinandertreffen und schmerzvolle Abschiede so ideal in Szene setzen? Technischer Fortschritt und Billigflieger hinterlassen nun auch auf der Leinwand ihre Spuren. Auf die Bahn ist sowieso kein Verlass mehr. Wer ankommen will, der fliegt.

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