Sonntag, 22. Dezember 2024
Schlagworte Leopoldmuseum

Schlagwort: Leopoldmuseum

Sex von gestern – Serie: „Otto Muehl. Sammlung Leopold“ im Museum...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Unsere nicht. Aber das liegt daran, daß das „Skandalöse“ dieser Muehlschen Darstellung heute an jeder Straßenecke verschärft in Heftchenform zu kaufen ist oder nächtlich in Fernsehwerbungen erscheint oder in jugendverbotenen Thrillern. Im übrigen haben die Werke durchaus auch etwas Gewolltes. Das lockt heute keinen Sittenwächter mehr hinter seinem Ofen hervor. Aber damit ist vielen Werken auch die Spitze abgebrochen, die ja nötig ist, um aufzurütteln. Stellt sich also die Frage, was will Muehl mit seiner Kunst?

Auf jeden Fall ein Grenzgänger – Serie: „Otto Muehl. Sammlung Leopold“...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Tja, was soll man sagen? Sagen zu Otto Muehl, der im Burgenländischen 1925 geboren wurde und sich dorthin ab 1972 wieder auf den Friedrichshof zurückzog. Leider nicht allein. Er hatte den Hof gekauft, um dort das Projekt „Kommune Friedrichshof“ mit den Entfaltungsmöglichkeiten freier Sexualität, Gemeinschaftseigentum, gemeinsames Aufziehen der Kinder und Weiterentwicklung der künstlerischen Aktion zur Aktionsanalyse zu verwirklichen.

Der letzte Gesamtkünstler und derjenige, der mit der Reform des Jugendstils...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Die Ausstellung beginnt im ersten Raum mit einem Potpourri seiner Werke, von denen man das erste gleich mitnehmen möchte. Ein eleganter filigraner Damensekretär von 1900 dreht sich zusammen mit dem Lehnstuhl um sich selbst, weinrotes Leder, im feinen Jugendstil, will sagen, sowohl die Geraden des hellen Ahornholzes aufnehmend wie auch in den Armlehnen die Rundungen des gebogenen Sessels. Später wird man in den anderen Räumen eine Batterie von Sesseln sehen, zu denen man in Deutschland Stühle sagt, denn Sessel sind dort gepolstert, einer anders als der andere, aber alle im Jugendstil. Dazu gesellen sich Möbel aller Art. Er hat sie entworfen, nicht eigenhändig ausgeführt, das waren dann Kunsttischler, die mit ihm ihren Lebensunterhalt bestreiten konnten und insofern den Künstlerruhm mit abbekamen. Aber bei Josef Niedermoser, der in Wien seine Hauptarbeiten ausführte, kam auch etwas zurück. Denn seinem Nachlass verdanken sich sechzig, auch hier zu sehende Entwurfsskizzen Olbrichs mit dessen detaillierten Anweisungen.

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