Schlagworte Kunsthalle
Schlagwort: Kunsthalle
Vergangen, aber nicht vorbei „Mara Eggert – Theater der Bilder“ in...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Mara Eggert hält mit ihrem „Theater der Bilder“ die Vergangenheit am Leben. Das kann man schon mal feststellen. Dabei ist das eine Vergangenheit, die nicht „echt“ lebte, sondern nur echt auf der Bühne Leben wiedergab. Das Tanzen, das Schauspiel bis zur Komödie und die Opernaufführungen erst recht. Mara Eggert; Jahrgang 1938 ist Theaterfotografin und wer sich für diese darstellenden Künste interessiert, ist über ihren Namen schon gestolpert. Das soll er in Bonn nicht, sondern sich das anschauen, was auf 70 Beispiele kondensiert, vom umfangreichen künstlerischen Leben über 4 Jahrzehnte für die Besucher in einer eigenen Ausstellung ausgewählt wurde und nun an der Wand hängt.
A Kunsthalle Schirn Who Cannot Speak German Is No German Kunsthalle...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - „Druckfrisch. Eben war ich noch ganz druckfrisch und dann entfernte mein Frauchen, oder wie soll ich die vorübergehende Besitzerin bezeichnen, die Plastikhülle, blätterte in mir, verwundete und beschmutzte mich, indem sie in mich etwas hineinschrieb - ja mit Bleistift, aber immerhin! – , dann steckte sie mich einfach in eine dieser durchsichtigen Tüten der Kunsthalle Schirn, schmiß ihren Kugelschreiber dazu, der sich mir bis jetzt in die Seite bohrt, eine CD weint auch vor sich hin, und die vielen Papiere sind sowieso von mieserer Machart als meine schön bedruckten Seiten. Das hat aber alles nichts genutzt. Vergessen wurde ich. Vergessen von der, der ich anvertraut wurde, um über die Ausstellung „The Making of Art“ fachgerecht anhand meiner schönen Bilder und der klugen Essays zu berichten. Vergessen in der U-Bahn Nr. 5 auf dem Weg zum nächsten Termin. Sagt sie. Freud allerdings, und schließlich bin ich ein intellektueller Katalog der mehrfach gespiegelten Postmoderne, Freud also sagte zu solchen Vorgängen nicht „Vergessen“.
„Der Maler ist das Auge der Welt“ – „Otto Dix. Zwischen...
Wien (Weltexpress) - Diejenigen, die Otto Dix kennen, denen gibt die Erwähnung seines Namens jedes Mal einen Stich ins Herz. Zumindest dann, wenn man feinfühlig ist und darum weiß, wie dieser hochbegabte Maler auf dem Höhepunkt seiner künstlerischen Entwicklung jäh durch die Nazis ausgebremst wurde. Wobei er und Max Beckmann und Ernst Ludwig Kirchner - um diejenigen zu nennen, mit denen er auf einer Höhe war und die wie er als „entartete Kunst“ eingestuft wurden - immerhin weiterleben durften in Deutschland, wenngleich mit Malverbot belegt, woraufhin Beckmann nach Amsterdam und dann in die USA ging und Kirchner in die Schweiz und sich dort umbrachte. Der bei Gera 1891 geborenen Otto Dix überlebte und lebte dann in der Bundesrepublik, die sich nach dem Bilderverbot der Moderne durch die Nazis erst einmal auf die abstrakte Kunst aus den USA stürzte und erneut hatte der gegenständlich malende Otto Dix das Nachsehen und konnte seinerseits an seine hochfliegenden, gesellschaftlich brisanten und altmeisterlich gemalten Bilder der Zwanziger Jahre nicht mehr anknüpfen . Ein Malerschicksal, das Otto Dix nicht alleine betraf, was man aber bei ihm eben noch schmerzlicher wahrnimmt als bei anderen, weil er einmal, nämlich in der Weimarer Republik, der rechte Maler zur rechten Zeit mit den richtigen Bildern gewesen war.
Tiefenschärfe, Schärfentiefe – „Thomas Ruff. Oberflächen, Tiefen“ in der Kunsthalle wien...
Wien (Weltexpress) - Wenn gerade in Wien unter Anwesenheit des Künstlers eine Ausstellung seiner Fotografien eröffnet wurde, liegt nahe, beim Titel selbst nachzufragen, denn Thomas Ruff sagte: „Ich gehe davon aus, daß die Fotografie nur die Oberfläche abbilden kann“, der Titel aber verspricht: Oberflächen und Tiefen. Noch dazu sind die Ausstellungsankündigungen, ob als Plakat oder Info mit dem Bildnis einer jungen blonden Frau im auffälligem roten Pullover geschmückt, die uns einigermaßen leer anblickt und wo wir auf den Begriff „Tiefe“ nicht kämen, den wir – gerade in der Kunst – allzusehr metaphorisch als das Innerste nach außen Kehren, als das Aufspüren des Hinter- und Untergrundes, als das Entdecken, was die Welt im Innersten zusammenhält, assoziieren und interpretieren. In der Ausstellung dann, eigentlich aber erst in der großen unverstellten Halle mit dem gerundeten Oberlicht, wird uns optisch klar, daß es sich bei Thomas Ruff und dem Begriff „Tiefe“ um das räumliche Phänomen handelt.
Tafeln im „Table“ – Das Schirncafé eröffnet neu als Bar, Kaffeehaus...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Warum dies einer Meldung wert ist? Weil sich aus diesem Ereignis mindestens gleich drei Lehren ziehen lassen. Als eine Erfahrung – und die gilt international – muß man einfach zur Kenntnis nehmen, daß Museen schon lange keine staubigen und trockenen Angelegenheiten mehr sind, die meisten auch nie waren, und daß ausgehend von den USA die Aufrüstung der Museen zu Musentempeln einhergeht mit der Erkenntnis, daß geistig, seelischer Kunstgenuß kein Widerspruch ist zu lukullischen Genüssen, sondern sich sogar, wenn nicht einander bedingt, so doch ideal ergänzt. Das korrespondiert mit den in den Museen aus dem Boden schießenden Buchläden, die auch längst zum Devotionalienverkauf wie Tassen, Vasen etc. dieser Museen geführt haben, denn es ist eine Art persönlicher, ja familiärer Beziehung, die die Museen mit ihren Besuchern herstellen will. Das fing für unsereinen vor Jahrzehnten mit dem Laden und dem Café im Museum für Moderne Kunst in New York an und hat sich heute in den Museen der Welt etabliert.