Sonntag, 17. November 2024
Schlagworte Kultur

Schlagwort: Kultur

Überfällig: der bekannte Unbekannte – Serie: Nur noch bis 1. Juni...

Wien (Weltexpress) - Der erste Saal der Ausstellung behauptet an der Wand: „Das Plakat ist untrennbar mit dem Namen Mucha verbunden!“ Das stimmt!! Fast jeder kennt das Plakat. Viele wissen auch noch, daß es mit Sarah Bernhardt zu tun hat und daß es in dieser Art viele Plakate gab und sehr viel weniger wissen, daß sein Schöpfer der Tscheche Alfons Mucha ist, der mit diesem und ähnlichen Plakaten sich in das kulturelle Gedächtnis Europa eingeschrieben hat, was bedeutungsvoll klingt und so auch verstanden werden soll, denn dieser Künstler ist über diese jugendstilig orientierte, heute würde man sagen POP-Kultur-Bekanntheit nicht hinausgekommen, was seinen zweiten Lebensabschnitt, der dem tschechischen Raum und seinem Volk und seinen realen und erdichteten Geschichten galt, schlicht untergräbt. Wir reden hier nicht von den Kennern, sondern all denen, die durchaus an Kunst interessiert sind, diese aber in Ausstellungen geboten haben wollen.

Das Tschechische am tschechischen Alfons Mucha – Serie: Nur noch bis...

Wien (Weltexpress) - Die Plakate der Welt berühmtesten Schauspielerin, Sarah Bernhardt in Paris hatten ihm die Tür geöffnet für einen Bereich, den wir angewandte Kunst nennen oder Innenarchitektur. Er, der Jugendstilgraphiker – zum Beispiel später auch für Aktien, Briefmarken, Banknoten und Orden – wurde nun Designer für Geschäfte, ja ganze Kaufhäuser. Mit seinen Motiven ließ sich einfach besser verkaufen. Tatsächlich stellte er die Belle íˆpoque dar, als diese schon zu Ende ging. Natürlich muß man in diesem Zusammenhang den Ersten Weltkrieg betonen, der eine Tschechoslowakei gebar, der sich Mucha nun verpflichtet fühlte. Das kommt in der Ausstellung eindrucksvoll zum Ausdruck. Im übrigen hat dieser verspätete Nationalstaat auch bei anderen tschechischen Künstlern zu einem Zurück in die eigene Geschichte und Kultur geführt, wie beispielsweise bei Leos Janacek und seinen Opern.

Spektakulären Auftakt im Arp Museum Bahnhof Rolandseck mit der „Kunstkammer Rau“...

Bonn (Weltexpress) - Gustav Rau, Arzt, Philanthrop und Kunstsammler machte es mit seinem Erbe möglich: Seine überaus wertvolle Sammlung erhielt am Schluß UNICEF, und der Kurator der Sammlung Rau, Klaus Gallwitz, begann zusammen mit Anne Lütkes (Vorstand UNICEF Deutschland) und dem Direktor des Arp Museums Bahnhof Rolandseck, Dr. Oliver Kornhoff, den Ausstellungsregen, denn es sollen dort noch viele Ausstellungen aus der umfangreichen Sammlung von Gustav Rau der Öffentlichkeit gezeigt werden.

Revolutionäre Musik in Afrika

Berlin (Weltexpress) - Der Titel ist aus journalistischen Gründen gewählt und eigentlich irreführend. Er bietet aber eine gute Möglichkeit, eingangs ein verbreitetes Missverständnis aufzuklären. Es gibt überhaupt keine im politischen Sinn revolutionäre Musik – weder in Afrika noch sonstwo. Soweit die Formenwelt der Musik gemeint ist, kann “revolutionär” nur den Bruch mit tradierter musikalischer Formenwelt und Ästhetik bedeuten,und das kann wie beispielsweise die sehr unterschiedlichen Positionen der Vertreter des Futurismus im zweiten und dritten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts deutlich gemacht haben für gegensätzliche politische Ziele genutzt werden oder besser mit solchen verbunden werden. “Revolutionär” sind höchstens die Texte zur Musik.

Locker vom Hocker – „Expeditionen in die Dunkelzone“ verspricht „The Porn...

Wien (Weltexpress) - Ach, wenn es doch so wäre, so locker vom Hocker, diese Ausstellung, die auch dem letzen deutlich macht, daß es aus ist mit diesem Begriff von Pornografie, der sich in die Kunst rettet und nun ob seiner Musealität ganz schön alt aussieht. Wirklich steinalt. Und das soll einen hochbringen oder gar dieses Teilchen, das Männer vor sich her, besser an sich herunter tragen, in die entgegengesetzte Richtung bugsieren? Wäre eines wissenschaftlichen Versuches wert und weil Wien eben Wien ist, ging uns sowieso beim etwas gelangweilten Begaffen und dem vorgeschriebenen Reflektieren über diese „Kunstgegenstände“ immer wieder durch den Kopf: „Wenn Sigmund Freud das noch erlebte hätte!“ Welche Analyse hätte er zum Zustand der Gesellschaft geleistet und wie verhält es sich mit den Individuen und der Masse?

Ägyptisches Fremdenverkehrsamt launcht MICE-Konsortium – Pressemitteilung des Ägyptischen Fremdenverkehrsamtes vom 26.05.2009

Kairo/Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das Ägyptische Fremdenverkehrsamt gibt auf der IMEX den Launch des Egyptian Consortium for Incentive Travel and Event Management (ECITEM) bekannt. Die neue Arbeitsgemeinschaft wurde auf Initiative der der Egyptian Tourist Authority mit seiner Außenstelle, dem Ägyptischen Fremdenverkehrsamt Deutschland und der Egyptian Tourism Federation, in Kooperation mit hochrangigen MICE-Experten sowie den Top Destination Management Companies (DMC) in Ägypten, gegründet.

Ein Fest der Malerei – Meisterwerke im Fokus: Lovis Corinth im...

Wien (Weltexpress) - Früher, da nannte man sie in einem Atemzug, die deutschen Impressionisten Max Liebermann, Max Slevogt und Lovis Corinth, die zwar alle drei zu Lebzeiten schon als deutsche Malerfürsten galten und entsprechende Ehre hierzulande erfuhren, die aber durch die Mit- und Nachwelt, sprich erst einmal den Ersten Weltkrieg und die Folgen im Ausland: Boykott deutscher Kunst, und dann durch die Nazis auch in Deutschland selbst verfemt, verraten, vergessen wurden. Aus ihrer Mitte hat sich in den letzten Jahren Lovis Corinth zu einem Ausstellungsmagneten gemausert. Waren diese erst noch auf Deutschland beschränkt, so 1985/86 in Essen und München, so hat spätestens seit dem letzten Sommer und der vielbeachteten Ausstellung im Musée d’Orsay auch erstmals Paris staunend mitbekommen: Die Deutschen können malen. Und im Ausstellungstitel „Zwischen Impressionismus und Expressionismus“ – in Deutschland dann in Leipzig und Regensburg nachfolgend - wurde dabei Lovis Corinth auch aus der Impressionistenecke herausgeholt und bekam einen eigenen malerischen Raum.

Tiefenschärfe, Schärfentiefe – „Thomas Ruff. Oberflächen, Tiefen“ in der Kunsthalle wien...

Wien (Weltexpress) - Wenn gerade in Wien unter Anwesenheit des Künstlers eine Ausstellung seiner Fotografien eröffnet wurde, liegt nahe, beim Titel selbst nachzufragen, denn Thomas Ruff sagte: „Ich gehe davon aus, daß die Fotografie nur die Oberfläche abbilden kann“, der Titel aber verspricht: Oberflächen und Tiefen. Noch dazu sind die Ausstellungsankündigungen, ob als Plakat oder Info mit dem Bildnis einer jungen blonden Frau im auffälligem roten Pullover geschmückt, die uns einigermaßen leer anblickt und wo wir auf den Begriff „Tiefe“ nicht kämen, den wir – gerade in der Kunst – allzusehr metaphorisch als das Innerste nach außen Kehren, als das Aufspüren des Hinter- und Untergrundes, als das Entdecken, was die Welt im Innersten zusammenhält, assoziieren und interpretieren. In der Ausstellung dann, eigentlich aber erst in der großen unverstellten Halle mit dem gerundeten Oberlicht, wird uns optisch klar, daß es sich bei Thomas Ruff und dem Begriff „Tiefe“ um das räumliche Phänomen handelt.

Ich ist nie der andere – „typisch! Klischees von Juden und...

Wien (Weltexpress) - „Mich erstaunen Leute, die das Universum begreifen wollen, wo es schwierig genug ist, in Chinatown zurechtzukommen!“, hatte Woody Allen geäußert und damit den Nagel gleich auf den Kopf getroffen, auf den der Klischees. Denn wie man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen kann, sondern sie nur gemeinsam dem Obst zuordnen kann, ist eine der Quellen von Mißverständnissen für Leute, einfach eine Ausgangsbasis als gleich zu nehmen, die einfach nicht die gleiche ist, von der aus dann aber geurteilt wird. Wenn nun ausgerechnet die Jüdischen Museen von Berlin und Wien eine solche Ausstellung unternehmen und sie mit Witz und ohne Klischees in die Museumsräume transportieren, dann sind sie einerseits geschichtlich dazu berufen, weil es weithin keine Nation, keine Religionsgruppe, keine einem Volk zugeschriebene Menschengruppe gibt, die so fatal unter der Anwendung von Stereotypen gelitten haben, die so massiv mit Vorurteilen belästigt werden – den Judenmord der Nazis blenden wir hier aus, da geht es noch um etwas anderes und sehr viel mehr –, die mit ihrem Sosein pausenlos konfrontiert werden. Und andererseits gilt der jüdische Witz nicht nur als hinterfotzig witzig, sondern macht die Juden selbst meist zum Lachopfer. Eine Selbstironie ohnegleichen und äußerst liebenswert.

Geist und Materie – Serie: Ernst Barlach als Bildhauer und Zeichner...

Wien (Weltexpress) - Es gibt Künstler, die erkennt auch der Laie an ihren Werken auf den ersten Blick. Ernst Barlach gehört zu ihnen. Ihm gelang es – noch dazu mit den widerständigsten Materialien – bildhauerische Figuren aus einem Guß zu gestalten, die in ihrem Ausdruck sofort erkennbar sind, da er sie auf das Wesentlichste reduzierte und gerade dadurch ihr Innerstes dramatisch veräußerte. Die Figuren sind einerseits in sich ruhend, von statischer Ruhe also, und gleichzeitig mit dem Mantel der Geschichte schwungvoll in Szene gesetzt und diesseitig. Seine Ausdrucksgestaltung nennt man expressionistische und sie ist es auch, denn in der Tat stehen die massiv schweigenden Figuren wie sprechende, schreiende, fliehende, sich zusammenkrümmende, mühsam Kraft haltende, sich in extremen Lebenssituationen befindliche Menschen mit höchster Ausdruckskraft vor unseren Augen. Derzeit im Leopoldmuseum in Wien, wo in einer Ausstellungsarchitektur von Gustav Peichl 42 Skulpturen und 80 Zeichnungen versammelt sind, die Rudolf Leopold zusammengestellt hat, wobei er auf den Bestand des Ernst Barlach Hauses in Hamburg zurückgreifen konnte.

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