Schlagworte Komödie
Schlagwort: Komödie
Eine Frau unter Einfluss – Chang-dong Lee studiert Trauer und Isolation...
Berlin (Weltexpress) - Das Telefon klingelt. Am anderen Ende spricht der Mörder von Shin-aes Kind. Oder hat sie sich den Anruf eingebildet? Im Dunkeln beginnt sie sich zu fürchten, schaltet in der ganzen Wohnung das Licht ein. Ans Telefon geht sie schließlich nicht mehr. Stattdessen schält sie Obst. Als sie den Blick senkt, ist ihr Arm blutig. Die Schnitte hat sie sich selbst zugefügt. Verschreckt läuft sie auf die Strasse. Da erst begreift man: Shin-ae ist verrückt geworden. Der `geheime Sonnenschein’ hat ihr den Verstand geraubt. Schleichend kommt die Vereinsamung über die Figuren in “Secret Sunshine”. “Geheimer Sonnenschein” bedeutet übersetzt der Ortsname Miryang. Chang-dong Lee verwendet ihn in seinem gleichnamigen Drama als Metapher für einen Seelenzustand.
Mein Freund Harvey – Dustin Hoffman erlebt mit Emma Thompson “Liebe...
Berlin (Weltexpress) - Eigentlich ist es nur wegen Dustin Hoffman. Und Emma Thompson. Und dieser einen Szene. Da sitzen sie beisammen, nicht zusammen, wie sie betont, am Tisch und diskutieren. Wer hatte den schlechteren Tag? Kate hat nur eine verpatzte Verabredung hinter sich. Harvey hat seine Arbeit verloren, die Trauung seiner Tochter versäumt und darf nicht als Brautvater auftreten. Wie Dustin Hoffman das spielt, ist schon den ganzen Kinogang wert. Keine Frage, er und Emma Thompson hatten beide schlechte Tage. Sonst würde man sie kaum in einer mittelmäßigen Romanze wie “Liebe auf den zweiten Blick” sehen. Dank des Schauspielerduos lohnt Joel Hopkins Romantikkomödie dennoch das Ansehen. Liebe wird allerdings auch beim zweiten Blick nicht daraus.
Alter schützt vor Liebe nicht – Drei Kurzgeschichten I. B. Singers...
Berlin (Weltexpress) - Das Leben ist ein Schatten. Das Zitat Shakespeares verneint der Hauptcharakter in Jan Schüttes Episodenfilm. Der Regisseur und Drehbuchautor verwebt die Kurzgeschichten “Alone”, “Old Love” und “The Briefcase” zu einem feinen Gespinst aus Fantasie, Wunschdenken und Pragmatismus in “Bis später, Max!”. Die episodenhaften Erzählungen des jüdischen Autors und Literaturnobelpreisträgers Isaac B. Singer inspirierten das bitterkomische Roadmovie – hier eine Lesereise des Schriftstellers Max Kohn - voll Melancholie und traumtänzerischer Imagination. Und tatsächlich findet man das aufdringliche Verhalten der älteren Leserinnen überall wieder, zuletzt in den Geschichten von Daniel Kehlmann in „Ruhm“ mit der stereotypen Frage nach dem Ort der dichterischen Inspiration.