Sonntag, 22. Dezember 2024
Schlagworte Komödie

Schlagwort: Komödie

Ein einfach Herz liebt auch”¦ – Eine andere Meinung zu „Salami...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Also, uns hat’s einfach gefallen. Gerade wegen der Einfachheit. Kann schon sein, daß wir uns bei einem deutschen Regisseur schwerer getan hätten und mehr Intellektualität eingefordert hätten. Wegen der Vorurteile. Denen über Türken/Araber/Iraner und Deutsche. Aber so finden wir, daß der Begriff „Vorurteil“ halt von „Urteil“ kommt und halten das eher für „Nachurteile“, was im Film manchmal etwas buntgemalt und dickgestrickt daherkommt und auch Fragen offenläßt. Aber wenn man aus ganzem Herz lachen kann, weil das Zusammentreffen von Ost (Iran) trifft West (Deutschland) und West (iranischer schmächtiger Jungunternehmer aus der Stadt Köln) trifft Ost (große blonde deutsche Schrankfrau vom Land) die gängigen Konstellationen so über den Haufen wirft, daß daraus mehr als Situationskomik entsteht, dann muß man sein eigenes Lachen ernst nehmen. Uns ging es oft richtig ans Herz, was Ali Samadi Ahadi in seinem ersten Spielfilm an Bildern und Sprüchen für die Widersprüche des Lebens zu bieten hatte, nachdem er mit seinem Dokumentarfilm „Lost Children“ den Deutschen Filmpreis 2006 gewann.

Die Braut, die sich traut – “Selbst ist Die Braut” denkt...

Berlin (Weltexpress) - “The Proposal” ist so etwas wie eine kleine Zeitreise. Zurück in das Amerika der konservativen Fünfziger, als “Selbst ist die Braut” ein Paradox war, hatten doch Bräute passiv zu sein und in Ehe- und Geschäftswelt der gottgewollten Ordnung zu dienen. Er, das Ebenbild des Adam, verdiente das Geld und machte den Heiratsantrag, auf den sich der Originaltitel von Anne Fletchers Liebeskomödie “The Proposal” beruft. Sie sagte brav „ja“ und wenn es irgendwie anders kam, war das Stoff für eine Komödie oder ein Drama. Nichts mehr mit den selbständigen und widerständigen Frauen der Dreißiger Jahre. Der Krieg hatte die Verhältnisse ins 19. Jahrhundert zurückgedreht. Heiratsunwillige Frauen waren damals unheimlich. Prüde alte Jungfern, unattraktive Mannweiber oder verhärtete Karrierefrauen. Wenigstens letzte konnten gerettet werden. Der richtige Mann konnte das tief in ihnen schlagende Mutterherz wecken. Ein Hausfrauendasein war doch viel schöner als stressiges Büroschuften! Ganz so weit geht Regisseurin Anne Fletcher in ihrer romantischen Komödie “Selbst ist die Braut” nicht. Ihre Fixiertheit auf das Thema Eheschließung wird allerdings langsam unheimlich. Schon in ihrem vorherigen Regiefilm “27 Dresses” drehte sich alles ums Heiraten. Ledige Frauen hält Fletcher für zwangsläufig unglücklich.

Schönwetter machen – “Erzähl mir was vom Regen”, bittet Agnes Jaoui

Berlin (Weltexpress) - Oder hat es bereits vor Beginn der Filmhandlung getan. Vom Regen können die französische Regisseurin und ihre Figuren, unter denen Jaoui die Hauptrolle übernimmt, ein Lied singen. Wie ein solches gleitet “Erzähl mir was vom Regen” über die Leinwand. Eine komödiantische Regenhusche voller kleiner emotionaler Schauer. Mit selbstironischem Humor inszeniert und spielt Jaoui ihr selbstverfasstes Drehbuch. Mit ihrem Film- und Lebenspartner Jean-Pierre Bacri berichtet sie in ihrer Tragikkomödie „Erzähl mir was vom Regen” von der Unplanbarkeit des Lebens und dem Umgang mit Enttäuschungen. Eine angenehm ungewöhnliche Sommerkomödie ist “Erzähl mir was vom Regen“, nicht nur was das Wetter anbelangt.

Hängt sie höher – Todd Phillips “The Hangover” sorgt im Kino...

Berlin (Weltexpress) - Die Überschrift hätte sich “The Hangover” ruhig in punkto Anspruchsmeßlatte zu Herzen nehmen können. Drittklassige Darsteller, Regisseur und Grundsituation versprechen übelsten Altherrenhumor. Überraschenderweise sind Fäkalien- und Sexwitzchen in “The Hangover” in der Minderheit. Ganz verzichten kann Todd Phillips Komödie darauf natürlich nicht. Das hieße das Zielpublikum vor den Kopf stoßen. Doch “The Hangover” lässt sich genießen. Trotz Regisseur Phillips, der sich mit “Road Trip” und “Old School” als Prollhumorist unterster Stufe etablierte und dem von Cineasten gefürchteten Autorenduo Lucas und Moore, die zuletzt die witzlose Romantikkomödie “The Womanizer” verantworteten. “The Hangover” avancierte mit seinem dreisten Chaotenhumor in den USA zum Überraschungserfolg.

Brüderchen und Schwesterchen – Liebenswert mit kleinen Fehlern sind Andrzej Jakimowskis...

Berlin (Weltexpress) - Wie die beiden Märchengestalten wandern der kleine Stefek (Damian Ul) und seine älterer Schwester Elka (Ewelina Walendziak) zwischen Bahnhof, dem örtlichen Café und ihrem Zuhause in einer polnischen Kleinstadt herum. Keine Stiefmutter hat sie verstoßen, nur der geschiedene Vater ist nicht mehr da. Ein Foto gibt es noch, doch das hat Stefek zugekrakelt. Ob aus Wut oder in Träumerei, verrät Andrzej Jakimowski nicht. So bleibt manches im Vagen bei den “Sztuczki” des Regisseurs und Drehbuchautors. Um “Kleine Tricks” geht es in dessen warmherziger Familienkomödie, einem Geschwisterfreundschaftsfilm mit einer unvollständigen Familie. Einer fehlt auf dem Familienfoto. Davor kann der Vater (Thomasz Sapryk) nicht mehr die Augen verschließen, als es ihm aus einem Schaufenster als Werbeauslage entgegensieht. Sein Sohn Stefek, den er nicht aufwachsen sah, wartet auf dem Bahnhof auf ihn. Während der Vater immer wieder den Zug verpasst, beginnt er zu hoffen, dass der Zug für seine Familie noch nicht abgefahren ist.

Das Gastmahl – Dany Boon bittet zu Tisch und serviert „Affären...

Berlin (Weltexpress) - “Fast wie bei Woody Allen.” kommentiert eine Dame der Gastgesellschaft treffend. Aber eben nicht ganz. Wie Londons Stadtneurotiker Nummer eins setzt der Darsteller, Regisseur und Drehbuchautor Dany Boon in “Affären a la Carte” auf süffisante Dialoge und verzwickte Beziehungsverhältnisse. Ein zweiter Woody Allen ist Boon nicht. Wozu auch? Dany Boon ist ganz er selbst. Ein französischer Bruder Allens im Geiste, statt Nachahmer. “Willkommen bei den Sch ´tis” hieß es für das cineastische Multitalent in der erfolgreichsten französischen Komödie des letzten Jahres, die der meistbesuchte Film im Nachkriegsfrankreich wurde. Darin musste er sich als gutsituierter Südländer mit den vermeintlich hinterwäldlerischen Nordfranzosen einlassen. Nach der genüsslichen Parodie auf regionale Vorurteile geht es in Boons neuem Streich an den Tisch der bürgerlichen Mittelschicht.

Provokante Pret-a-porter – Sascha Baron Cohen als schwuler Modereporter “Brüno”

Berlin (Weltexpress) - Die Stäbe sind zu seinem Schutz da. Wer den britischen Komiker Sascha Baron Cohen schätzt, ist froh, dass er hinter Gittern steckt. Im konservativen US-Bundesstaat steigt Cohen in der Verkleidung seines alter ego “Brüno” in die Löwengrube. Die ist der Käfig beim Faustkampf und der schützt Cohen in der riskantesten Szenen seines neuen Kinofilms “Brüno”.

Bin ich groß, damit ihr ´s wisst, werde ich Volkspolizist –...

Berlin (Weltexpress) - Die gelangt pünktlich zum 25-jährigen Jubiläum wieder in die Kinos. Ein “Held, ein positiver Held”, wie es der Kommentator der ungeniert frohgemuten Handlung formuliert, ist nicht nur Hauptcharakter Holms. Parteikonforme Antihelden verbannten den hintersinnigen Ganovenfilm um den Volkspolizisten, der in der angeblich kriminalistisch sauberen DDR die Titelworte nur im Traum aussprechen darf, aus den Kinos. Positiver Held ist der defa-spektrum Filmverleih, dank dem der von Rudi Strahl verfasste Klamauk mit politischem Schneid in neuer alter Frische zu seinem Kinorecht kommt. Mit seinem satirischen Krimispaß “Hände hoch oder ich schieße!” zielt Strahl auf die Eintönigkeit und Marotten in der DDR und trifft das Zwerchfell.

Eiskalt erwischt – “Die Dinosaurier sind los” im dritten Teil des...

Berlin (Weltexpress) - Es geht um die Eichel. Zum dritten mal, denn in zwei Teilen des erfolgreichen Animationsfilms “Ice Age” jagte ihr Eichhörnchen Scrat hinterher. Die in der Kinowerbung verwendete Eicheljagd-Szene war 2002 entscheidend für den Erfolg von “Ice Age” und durfte in leicht abgeänderter Form auch in “Ice Age 2 - Jetzt taut ´s” nicht fehlen. In “Ice Age 3” ist sie quasi verdoppelt worden. Zwei Nagetiere jagen der Nuss hinterher, ein Männchen und Weibchen. Nuss oder Liebe, das ist hier die Frage. Das hat etwas von epischer Breite, die “Jäger der verlorenen Eichel”. Dazu passt, dass ein an Indiana Jones erinnerndes Wiesel (Simon Pegg) auftaucht. Damit ist man mittendrin im neuen “Ice Age 3 - Die Dinosaurier sind los”, mit all seinen Schwächen und Stärken. Freunde müssen zusammenhalten ist die dünne Hintergrundgeschichte und alles war schon in den vorherigen “Ice Age”-Teilen da. Nur nicht so witzig. Tiefsinnig ist der neue Animationsfilm nicht. Doch “Ice Age 3 - Die Dinosaurier sind los” taut mit seinem ansteckenden Humor selbst festgefrorenen Gemüter auf.

Es waren zwei Königskinder … – Maren Ade zeigt in „Alle...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Ja, so war es. Es waren und sind zwei Königskinder, die einander so lieb haben, aber das Wasser war viel zu tief...bisher auf jeden Fall und nach dem Urlaubsreinfall in Sardinien hat das so ungleiche Paar von der Regie nun eine neue Lebens- und Liebeschance erhalten. Denn deftige Konflikte reinigen ja auch. Immer also geht es erst einmal um Wasser. Einmal schmeißt sich Gitti (Birgit Minichmayr) beim Erziehungsversuch an der kleinen Rebecca selber hinein, ein andermal wird sie vom widerborstig gewordenen Chris (Lars Eidinger) wider Willen in das Schwimmbecken geworfen. Gitti ist eine freche, junge, aufgeräumt Frau und liebt diesen etwas realitätsfernen Träumer, einen puristischen Architekten , der ihr gerade seinen letzten Mißerfolg im Wettbewerb verschwiegen hat. Beide tragen ein Mißverständnis vor sich her: Er glaubt, daß sie ihn erfolgreicher haben will und sie glaubt, sie müsse für ihn eine andere sein.

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