Mittwoch, 18. Dezember 2024
Schlagworte Jacques Offenbach

Schlagwort: Jacques Offenbach

Auch die neuen Premieren versprechen Spannung und Qualität – Die Oper...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das ist längst schon wieder so, daß die Musikkenner sich die Programme der neuen Spielzeit in Frankfurt rechtzeitig anschauen, um in ihrer Jahresplanung an wichtigen Musikereignissen nicht zu spät zu kommen. Das mag Jüngeren undurchschaubar sein, warum man noch heute die Qualität der Frankfurter Opern unter Michael Gielen, seinem Dramaturgen Klaus Zehelein, der die zehn Gielenjahre in Frankfurt dann nach Stuttgart weitertrug, warum also diese Jahre mit der heute schon sagenhaften Regisseurin Ruth Berghaus aus der damaligen DDR und ihrem so tief unter die Haut gehenden Wagnerschen „Ring“ und der Inszenierung, die das Regietheater zum Blühen brachte, „Aida“ von Hans Neuenfels, warum das alles zum Maßstab für alles Kommende wurde und bleibt. Längst hat eine fürsorgliche Ensemblepolitik der Frankfurter Oper unter Intendant Bernd Loebe dieses in den 90er Jahren ins Schlingern geratene ’Kraftwerk der Gefühle` in besucherfreundliche Gewässer geführt und dies nicht wegen irgendeiner Anpassung an geglaubte geglättete Opernprogramme und Inszenierungen, sondern infolge höchster musikalischer und szenischen Ansprüche, die auch Raritäten der Musikgeschichte nicht ausläßt.

Eine spritzige Petitesse von Johann Nestroy und Jacques Offenbach – „Häuptling...

Wien (Weltexpress) - Ach, schade, den Piefkes muß man leider den Johann Nestroy erst erklären. Fangen wie so an. So einen gibt es bei den Deitschen nicht, sagen die Bayern. So einer, der dem Volk aufs Maul schaut und der genau das aufs Papier bringt, was er allerorten hört. Nur hat sich da längst eine subversive Bedeutung eingeschlichen. Noch lacht man gerade über den Scherz, den man über einen Dummerjan hört, schon bleibt das Lachen im Halse stecken, weil man merkt: „Dös bin ja I“. Wer anderen intellektuell eine Grube gräbt, fällt selbst hinein, und wer das moralisch tut, liegt schon drinnen. Mit allen Wassern gewaschen ist dieser Johann Nestroy, der nonchalant einen wasserabweisenden Pelz trägt und dazu frech im Salon grinst, und dem - als Schauspieler sehr geachtet - als Stückeschreiber attestiert wird. „ Sie lächerlicher Vomkunstrichterstuhlherabdieleutenernichtenwoller“. Der also ist es, der den Wienern mit den Häuptlingen Abendwind und Biberhahn den Marsch bläst, was es auf sich hat mit der Zivilisation, dem Fortschritt und dem kulturellen Gehabe, die hinter den Südseekaffer zum Vorschein kommen. Stellvertretend. So wie Lafontaine die Tiere zur Verdeutlichung des Tiers im Menschen nutzt, so nimmt Nestroy seine Südseeler um die Wiener Mentalität seiner Zeit (Nur der? Natürlich nicht!) zu charakterisieren.

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