Freitag, 22. November 2024
Schlagworte Geschichte

Schlagwort: Geschichte

Die Rätsel um Botticellis Leben und sein Werk – Serie: Schlußspurt...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Zeit zum rechtzeitigen Besuch hatten alle seit dem 13. November, seit mit einem Paukenschlag Sandro Botticelli, der rätselhafte Maler der Schönheit (1444/45 bis 1510), im Städel am Frankfurter Main eingezogen war, zur ersten monographischen Ausstellung im deutschsprachigen Raum überhaupt. Aber je näher das Ende dieser Ausstellung rückt, deren Einzigartigkeit und Qualität sich herumgesprochen hat, desto voller werden die Räume – an die 200 000 Besucher waren es schon - und die Führungen sind längst ausgebucht, es sei denn sie bekommen noch eine spezielle, wovon noch die Rede sein wird. Sofort also hin zu Botticelli, der für die Allgemeinheit steht als Maler dieser antik gedachten holden und nackten Frauen, auf Muscheln oder sonst einer Unterlage, schön und dekorativ anzusehen, so ein bißchen weltfern, also nicht so recht aus Fleisch und Blut, aber fein und weich gezeichnet in einem hergebrachten mädchenhaften Schönheitsbild von etwas noch verschämter Weiblichkeit, das was man Jungfräulichkeit nennt, also die erblühende Frau in „Primavera“, dem bekannten Frühlingsbild, der noch bekannteren „Geburt der Venus“, der all die weiblichen Akte als Weiterarbeiten einer „Venus“ entstammen. Wer nur Schönes sehen will, kommt auf seine Kosten in dieser reich bestückten Ausstellung.

Ausstellungen vergehen! Bücher bleiben bestehen! – Serie: Die Ausstellung zum Lebenswerk...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Mal schnell nach dem Lachen und sich Amüsieren in der Ausstellung die Bücher, die Filme auf DVD und die Hörbücher von Loriot sich in der angeschlossenen Buchhandlung im Haus der Geschichte anschauen? Schnell? Sie glauben gar nicht, welche Mengen da zu bewältigen sind. Das liegt nicht nur an der enormen Produktivität des satirischen Meisters, sondern auch an der durchaus geschickten Vermarktungsart der jeweiligen Institutionen. Denn der Verlag Diogenes schöpft heute aus, was die Altvorderen intuitiv oder klug kalkuliert richtig gemacht hatten. Nachdem Rowohlt und all die anderen Loriot in den Fünfzigern nicht veröffentlichen wollten, war es allein Diogenes, der „ja“ dazu sagte. Seit der Zeit ist kontinuierlich das Werk auch literarisch abgebildet worden. Wir aber gehen nicht chronologisch vor, sondern suchen uns einige Bücher heraus und werden uns später um die Filme kümmern.

Loriot. Die Hommage – Serie: Die Ausstellung zum Lebenswerk des Künstlers...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - In Berlin ist diese Ausstellung vom der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen als Hommage zum 85. Geburtstag des Künstlers entwickelt worden, wurde bisher in Berlin und Hamburg gezeigt und hat das Zeug in sich, in allen Städten die Leute glücklich zu machen, denn so viel Gekichere, so viel Gegluckse, so viel breites Lächeln, in sich Hineinschmunzeln und zufriedenes Strahlen sehen Sie äußerst selten in Ausstellungen in deutschen Museen. Gut hinbekommen haben es also die Kuratoren, die in 300 Exponaten nicht nur den Zeichner Vicco von Bülow von den Anfängen bis zu heute auf Blättern, Notizzetteln, abgerissenen Ecken und sonstigen raren Unterlagen zeigen, sondern vor allem durch die Ausschnitte aus Spielfilmen und Fernsehen und die akustischen Wiedergabe eine solche Lust auf den Künstler machen, der sich sehr früh schon für den Kunstnamen Loriot entschied, daß gleich anschließend von Besuchern nicht nur der Katalog erstanden wurde, der das alles enthält – nein, Filmausschnitte nicht, aber eine akustische CD neben den Zeichnungen! -, sondern auch das breite Angebot seiner sonstigen Bücher beim Hausverlag Diogenes angeschaut und nicht wenige gleich mitgenommen wurden wie auch die DVDs, CDs und Hörbücher in allen möglichen Editionen.

„Was du nicht willst, das man dir tu`, das füg` auch”¦...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Schon der Titel gibt einem zu denken. Manieren? Wie das? Einem Menschen merkt man sofort an, ob er gute oder schlechte Manieren hat. Nur, was schließt man daraus? Daß er schlecht erzogen ist, ein dummer Mensch, ein böser gar? Oder nur tumb oder sogar dämlich oder etwa ein Sadist? Mitten im Menschsein und wie man sein sollte, ist man auf einmal plötzlich und da wird es mit Definitionen immer schwierig, ja wachsweich. Aber es geht ja weiter. Ein Messer in den Mund zu stecken, macht man nicht, deutet auf schlechte Manieren. Die Gabel oder der Löffel dagegen gehen in Ordnung, ja gehören da sogar hinein – in den Mund. Dabei ist gerade das Beispiel mit dem Messer, mit dem man früher auch nicht die Kartoffeln schneiden sollte, sondern diese mit der Gabel zerteilen, also das Beispiel mit dem Messer ist sehr günstig, denn es zeigt, das, was einmal Anstand und Sitte und Manieren und Etikette war, gute Gründe hatte, die in der Gesundheitsvorsorge lagen, waren doch die Messerklingenschneiden aus Eisen, das rostete schnell und schmeckte abscheulich und bei gewissen Säuren lief es auch an. Heute aber sind die modernen Messer so ungefährlich wie die Gabeln und Löffeln und trotzdem setzen sich die tradierten Verhaltensweisen fort und wir stecken – zumindest öffentlich – das Messer nicht in den Mund.

In Geschichte denken – Serie: Die letzten Ratschläge für Bücherkäufer, auch...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Seltsam, welch unterschiedliches Schicksal Bücher über Geschichte haben. Da gibt es die extrem erfolgreichen, die kaum gelesenen und das Wissen, daß Filme beispielsweise mit geschichtlichem Hintergrund meist Riesengeschäfte sind, Ausstellungen zu geschichtlichen Themen auch, nur der Schulunterricht hat das Fach Geschichte aus einem ehemals für wichtig gehaltenen Fach sehr an den Rand gedrängt. Das fing ausgerechnet mit den Hessen an, die mit der Umwälzung der Rahmenrichtlinien, die sehr sozialkritisch auch die Geschichte verorteten, zuvor aber für die Klassen 5 und 6 den Geschichtsunterricht abgeschafft hatten, weil – angeblich – die Kinderchen noch nicht reflektierend genug seien, um aus der Geschichte Lehren zu ziehen. Und was das Geschichtsstudium angeht, ist das ganz traurig, wie das Fach Geschichte an deutschen Hochschulen derzeit ein Randdasein führt. Aber, wie gesagt, nicht bei den Büchern. Besonders beliebt sind historische Romane oder auch historische Kriminalromane, die wir ein andermal besprechen wollen.

Eine Zeitreise durch die Geschichte der Wissenschaften mit Halt in Alexandria,...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Nimmt man es genau, dann ist dieser Ausstellungstitel zuerst einmal ein geographischer Hinweis darauf, daß im Osten die Sonne aufgeht, eine Sonne, die die Welt deutlich sichtbar macht, die hell auch Dunkles anstrahlt, die wärmt und Leben erzeugt, aber auch eine Sonne, die unbarmherzig alles ausleuchtet, austrocknet und Leben absterben läßt. Schon Birgitta von Schweden hatte in ihren Visionen den gerade geborenen Christusknaben buchstäblich als Licht der Welt gesehen, woraufhin alle mittelalterlichen Maler in ihren Krippenbildern die Erleuchtung der Welt von ihm ausgehen ließen, seine Lichtaura machte die Umgebung sichtbar und sein Geburtsort lag im Osten, von Europa aus gesehen.

„Ja, so war es früher“ – Eine Fotogeschichte „Köln wie es...

Köln (Weltexpress) - Das Kölnische Stadtmuseum verzeichnet einen starken Besucherstrom. Der Grund: Hier jetzt gibt es eine überaus sehenswerte Fotogeschichte aus und über Köln in einem Zyklus „Köln wie es war“, Fotos, die der berühmte Fotograf August Sander mit viel Liebe und Einfühlungsvermögen „schoss“, Erinnerungen an eine schöne alte Stadt vor der Zerstörung durch die Bomben im Zweiten Weltkrieg.

Vom Osten in den Westen und wieder zurück – Geschichten vom...

Berlin (Weltexpress) - Beim Titel war mit zuerst nach bösem Auflachen. Gab es tatsächlich Leute, die nach ihrer Ausreise in den goldenen Westen zurück ins öde Klein Honeckerland zurück wollten? Wie kann man so naiv und mutfrei sein?

„Drum hab ich mich der Magie verschrieben…“ – Zauberhafte Bilder: Noel...

Berlin (Weltexpress) - Der neu erschienene Bildband der Autorin Noel Daniel „Magic, 1400s – 1950s“ - von hier an nur „Magic“, denn nichts anderes ist das Werk – ist keine leichte Lektüre. Sechzehn Pfund wiegt der fast einen halben Meter hohe Farbband, der die Geschichte der Magie von Beginn des 15. Jahrhunderts bis Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts erforscht. Fast zu kostbar, um ihn auszupacken, denn 150 Euro – soviel kostete der Band – zaubert man nicht aus dem Hut. Als Tribut für die Mysterien der Magie ist die Summe gering: Dr. Faust musste seine Seele geben, Melmoth der Wanderer ewig ruhelos bleiben. Letztes steht dem Leser bevor: fast unmöglich, die Augen von den 650 übergroßen Seiten zu wenden. Lesen oder schauen? Zu einem Prachtwerk wird „Magic“ durch die über 1000 Originalplakate, Fotografien und Zeichnungen, welche Legenden und vergessene Berühmtheiten der magischen Zunft vorstellen. „Magic“ zelebriert den Zauber des Sehens und Staunens in Gemälden und den berauschenden Dokumenten einer verlorenen Plakatkunst.

Die Fratzen der Wiener Walzerseligkeit – Günter Krämer bevölkert Ödön von...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Ist hier der Spätherbst eingezogen oder herrscht Waldsterben? Eine Frage, die man sich unwillkürlich stellt, wenn man den großen Saal des Schauspielhauses zur Premiere von Horwarths „Geschichten aus dem Wiener Wald“ betritt und diese große Bühne voll des rötlich-gelb-braunen Laubes sieht. Es ist Spätherbst und es herrscht Menschensterben, denn die Verhältnisse, die sind nicht so, daß auch nur einer von denen, die hier ihr Lebens- und Liebesglück suchen, auch nur ein Fitzelchen davon abbekämen Diese Trostlosigkeit, die diese Blätter verströmen, machen weitere Bühnenteile unnötig. Braucht die arrivierte Witwe und Trafikantin Valerie (Constanze Becker) eine Sitzgelegenheit, steht halt eine Bank oder ein Stuhl da und wird später der Lokalbesuch dann auf der völlig leeren, weil gefegten Bühne, gespielt, werden von den Akteuren die Tische und Bänke zusammengestellt. Mehr - und dann noch dieses Skelett - braucht es nicht, um dem Zuschauer zu verdeutlichen, was Regisseur und Bühnenbildner Günter Krämer uns auf den Weg gibt: sie reisen mit leichtem Gepäck diese zusammengewürfelte Schar aus dem achten Wiener Gemeindebezirk, aber ihre Seelen sind zentnerschwer beladen.

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