Schlagworte Gesamtkünstler
Schlagwort: Gesamtkünstler
Der letzte Gesamtkünstler und derjenige, der mit der Reform des Jugendstils...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Die Ausstellung beginnt im ersten Raum mit einem Potpourri seiner Werke, von denen man das erste gleich mitnehmen möchte. Ein eleganter filigraner Damensekretär von 1900 dreht sich zusammen mit dem Lehnstuhl um sich selbst, weinrotes Leder, im feinen Jugendstil, will sagen, sowohl die Geraden des hellen Ahornholzes aufnehmend wie auch in den Armlehnen die Rundungen des gebogenen Sessels. Später wird man in den anderen Räumen eine Batterie von Sesseln sehen, zu denen man in Deutschland Stühle sagt, denn Sessel sind dort gepolstert, einer anders als der andere, aber alle im Jugendstil. Dazu gesellen sich Möbel aller Art. Er hat sie entworfen, nicht eigenhändig ausgeführt, das waren dann Kunsttischler, die mit ihm ihren Lebensunterhalt bestreiten konnten und insofern den Künstlerruhm mit abbekamen. Aber bei Josef Niedermoser, der in Wien seine Hauptarbeiten ausführte, kam auch etwas zurück. Denn seinem Nachlass verdanken sich sechzig, auch hier zu sehende Entwurfsskizzen Olbrichs mit dessen detaillierten Anweisungen.
Einer der letzten Gesamtkünstler – „Joseph Maria Olbrich 1867-1908. Architekt und...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Eine solche Ausstellung von und über Joseph Maria Olbrich hat es noch nie gegeben. Weder so umfangreich, noch so wissenschaftlich aufbereitet, noch so liebevoll auch frühe Zeichnungen und viele Kleinigkeiten berücksichtigend, die allesamt zeigen, daß wir es bei diesem Künstler mit einem Menschen zu tun haben, der dem Kitsch und dem Eklektizismus der Zeit für den bürgerlichen Alltag eine neue klare, einheitlich gestaltete Form und damit eine neue, klare und ebenfalls einheitliche Ausdruckskraft entgegensetzen wollte. Und dies auch tat. Nicht nur bezogen auf Häuser oder ganze Häuserreihen, sondern mit der von ihm gestalteten Architektur gingen dieselben Formprinzipien über auf die Gartengestaltung, die Inneneinrichtung, die mit der Haustüre und den Fenstern beginnt, natürlich das entwerfen und Herstellen der Möbel als wichtigster Eindruck des künstlerischen Ausdrucks, aber damit nicht Schluß ist, sondern sich Olbrich auch um die Dinge kümmert, die auf dem Eßzimmertisch gebraucht werden: das Eßservice, das Besteck, zuvor noch die Lampen, die Teppiche, die Kücheneinrichtung – und natürlich auch die Bilder an den Wänden, unter denen ausgewählte Tapeten oder geweißte Wände wirkten, alles aus einem Guß, wie es Meister Joseph Olbrich entwarf.