Schlagworte Film
Schlagwort: Film
Zu Hause ist es am Schönsten – Neil Gaimans Kinderbuch und...
Berlin (Weltexpress) - Die Tür war zuerst da. Viele Kinder sind durch sie gegangen und nie zurückgekehrt. Nun findet Coraline die Tür. Mit ihr lässt Neil Gaiman den Leser die verführerische und bedrohliche Welt hinter der verborgenen Tür erforschen. Der amerikanische Autor und mehrfach ausgezeichnete Comiczeichner Neil Gaiman schrieb 2002 mit “Coraline” eine gespenstische Parabel für Kinder. 2008 schuf P. Craig Russel eine im Panini Verlag erschienene Comicadaption von “Coraline”. Nun kommt “Coraline” als Puppentrickfilm von Henry Selick in die Kinos. Ein Blick auf Neil Gaimans “Coraline” und P. Craig Russels Comicversion gewährt ungleich tieferen Einblick in den unheimlichen Übergangstatus von Kindheit zum Erwachsensein.
Ein im wahrsten Sinne „voller“ Erfolg – Überwältigend war die 15....
Frankfurt am Main (Weltexpress) - „Ausverkauft!“ Diese schon in unserem Ankündigungsartikel angeführte Warnung, sich sofort um Karten für diese einmalige Kinowoche zu kümmern, trat ein. Alle Vorstellungen waren ausverkauft, allerdings war die Anzahl der jeweils Anwesenden ganz unterschiedlich. Das ist eben das Ergebnis dieser ungewöhnlichen Idee, die in Frankfurt jetzt Kult ist, an verschiedenen und noch dazu ausgefallenen Orten Filme zu zeigen, die und jetzt wird es spannend: Orte, die immer einen Bezug zum jeweiligen Film hatten. Wir können gar nicht sagen, was wir am stärksten fanden, den Film über ein im Flugzeug verschwundenes Kind mit Judie Foster auf dem Flughafen, „Die Vögel“ in den Vogelhallen des Frankfurter Zoo, „Den Großen Sprung“ im 36. Stock des Messeturms, „Blowup“ auf dem Lohrberg, „American Graffiti“ im für einen Abend geschaffenen Autokino Nähe Flughafen, Eisensteins „Streik“ in der schönen aufgelassenen Klinkerfabrik Mayfarth und am Schluß in der Reithalle weit draußen, wenn Margaret Rutherford den „Murder at the Gallop“ identifiziert, auf Deutsch den beliebten Wachsblumenstrauß von vor 46 Jahren(!!).
Väteraufbruch gegen Filmkritik „Der entsorgte Vater“ – Aus aktuellem Anlaß: 42...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Liebe Leute. Tieferhängen. So sehr es eine Zeitung freut, wie zahlreich die Leserbriefe eintrudelten zu unserer Filmkritik vom 24. Mai „Vater, warum hast du mich verlassen? - Douglas Wolfsperger polemisiert in seinem Dokumentarfilm „Der entsorgte Vater“ gegen alleinerziehende Mütter“ – denn, daß Leserbriefe kommen, ist wichtiger, als ob sie zustimmend oder widersprechend sind - , so fehlt es uns doch an Glauben, daß alle diese Schreiber von alleine diesen Artikel im Weltexpress aufgefunden und jeder für sich ganz alleine und unheimlich spontan und in der Regel wütend geantwortet hat. Aber das schert uns nicht, denn Leserbrief ist Leserbrief, zumal ja ein ernsthaftes gesellschaftspolitisches Ansinnen dahintersteckt.
Meerblick – Howard Halls neuer 3D-Streich „Under the Sea 3D“
Berlin (Weltexpress) - Wollte man als Kind abends fernsehen, fragte man nach Naturfilmen. Die zählten zu den Erwachsenensendungen, die man immer mitgucken durfte. Unterwasserschauplätze waren besonders spannend. Am tollsten fand man die Tiefseedokumentationen mit dem Mann, der so unverwüstlich schien wie seine rote Mütze. Die laufen leider nur noch selten. Ein kleiner Trost sind die Naturdokumentationen der IMAX-3D-Kinos. An die Virtuosität seines Vorbildes Jacques-Yves Cousteau reichen die Werke von Regisseur, Kameramann und Drehbuchautor Howard Hall nicht heran. Für „Under the Sea 3D“ wandelte der Unterwasserfilmer erneut auf dessen Spuren auf dem Grund des Ozeans.
Die Faust im Nacken – Steve McQueens packendes Drama “Hunger” erscheint...
Berlin, Deutschland (Weltexpress). “Hunger” ist ein zehrender Film. Er fühlt sich lange an, obwohl er nur anderthalb Stunden dauert. Er erfordert Konzentration, denn nur so lässt sich der reduzierten Handlung folgen. Seine Bilder psychischer und physischer Pein sind anstrengend. Dieses beinahe Qualvolle ist die Stärke von Steve McQueens Debütfilm “Hunger”. Das in Cannes mit der Camera D ´Or ausgezeichnete Drama über den im Hungerstreik verstorbenen inhaftierten IRA-Kämpfer Bobby Sands erzählt in Bildern von stiller Wucht und beklemmender Poesie vom unumstößlichen Willen des Individuums.
Die schrecklichen Kinder – Andrew Garfield ist ein erwachsen gewordener Kinderverbrecher...
Berlin (Weltexpress) - Das unscharfe Bild einer Überwachungskamera. Die letzte Aufnahme des vierjährigen James Bulger, während zwei ältere Jungen ihn wegführen. Die beiden Zehnjährigen ermordeten Bulger 1993 in einer englischen Kleinstadt. Bei ihrer Entlassung 2001 aus der mehrjährigen Haft wurden beide zu ihrem Schutz gegenüber der Öffentlichkeit als “Boy A” und “Boy B” bezeichnet.
Die Reise des alten Che – Steven Soderbergh schließt seine Guevara...
Berlin (Weltexpress) - Nur einen unbeschwerten Moment gönnt Soderbergh Ernesto Guevara mit dessen Frau und Kindern. Da ist er schon verkleidet, um unentdeckt das Land zu verlassen. Die ruhigeren Jahre Guevaras als Ökonomieminister im postrevolutionären Kuba überspringt Regisseur und Autor Steven Soderbergh in seinem zweiteiligen Epos. Das politische Parkett war nie Guevaras bevorzugte Sphäre. Mit der Reise Guevaras (Benicio Del Toro) nach Bolivien, beginnt der zweite Teil der monumentalen “Che”-Biografie “Che - Guerilla”. In Bolivien versucht Guevara, was er als unmöglich bezeichnete: die Revolution zu exportieren. Unterstützt von Anhängern wie der Argentinierin Tanja (Franka Potente) und dem französischen Autor Regis Debray (Marc-Andre Grondin) kämpft er mit einer Partisanentruppe gegen die Armee des Präsidenten Barrientos (Joaquim de Almeida). Doch die mangelnde Unterstützung der vom korrupten Regime eingeschüchterten Bevölkerung macht den Kampf aussichtslos.
Dichtung und Wahrheit – Dylan Thomas wird zur Nebenfigur seiner eigenen...
Berlin (Weltexpress) - “Ein Alkoholiker ist jemand, den man nicht mag und der genauso viel trinkt wie man selbst.” Seinem eigenen Zitat folgend kann man Dylan Thomas als Alkoholiker bezeichnen. Zumindest nach dem Ansehen des Films von John Mayburys “The Edge of Love”. Wer Thomas nicht kannte, wird ihn nach dem Ansehen hassen. Wer ihn verehrt, hasst das filmische Bild von ihm. Das biografische Drama “Edge of Love” tut dem pazifistischen Poeten keinen Gefallen. Dabei sind Drehbuchautorin Sharman MacDonald und Regisseur Maybury bemüht, jede Unzulänglichkeit des kantigen Autors abzuschleifen. Ab und zu trinkt er ein Bier, was für den Alkoholismus stehen soll, ab und zu produziert er einen Limerick, was als Dichtkunst herhalten muss. “The Edge of Love” konzentriert sich auf das ewige Dreieck. In Thomas’ (Matthewe Rhys) Fall ein Mann, zwei Frauen, seine Kindheitsfreundin und Geliebte, Sängerin Vera (Keira Knightley) und Thomas Ehefrau und Mutter seines Sohnes, die unkonventionelle Caitlin (Sienna Miller). Hinzu kommt der junge Soldat William Killick (Cilian Murphy), der Vera vor seiner Einberufung in den Zweiten Weltkrieg heiratet. Vera zieht mit Caitlin, mit der sie trotz unterschwelliger Eifersucht tiefe Freundschaft verbindet, und Thomas aufs Land. Dort bringt sie Killicks Sohn zur Welt. Nach dessen Kriegsrückkehr haben sich beide entfremdet. Das Leben aller vier steht vor einem Wendepunkt.
Cinema needs talent: Looking for the Right People – Berlinale Talent...
Berlin (Weltexpress) - Vom 13. bis 18. Februar 2010 wird der Berlinale Talent Campus im Theater Hebbel am Ufer seine Türen öffnen und 350 junge Filmemacher aus aller Welt während der Internationalen Filmfestspiele in Berlin begrüßen. Der achte Berlinale Talent Campus wird sich mit dem Thema “Cinema needs Talent: Looking for the Right People” beschäftigen. Die Basis erfolgreichen Filmschaffens besteht für viele Filmemacher darin, das richtige Team zu finden, gemeinsam Visionen zu entwickeln und sich gegenseitig zu inspirieren. Der kommende Berlinale Talent Campus greift diesen Gedanken auf und stellt die Frage, wie die Weiterentwicklung des eigenen Talents und die Wahl des Teams gewinnbringend ineinandergreifen, um langfristig kreativ zusammen arbeiten zu können. „Teamarbeit ist der Schlüssel zum Erfolg – es ist wichtig, die manchmal entscheidenden Fragen gemeinsam zu diskutieren, die eigenen Grenzen zu überschreiten und das wesentliche Ziel nicht aus den Augen zu verlieren: einen guten Film zu machen. Das Thema ist auch ein Leitmotiv des Campus, der seit Beginn dafür steht, junge Filmemacher aus aller Welt untereinander und mit etablierten Filmschaffenden zusammenzubringen und die Idee des ’kollaborativen Filmemachens’ voranzutreiben“, so Programmleiter Matthijs Wouter Knol.
Wissen ist Ohnmacht – Nicholas Cage kennt das Ende der Welt...
Berlin (Weltexpress) - Vorahnungen überfallen nicht nur Auserwählte. Tönt Beethovens Siebente schon zu Beginn düster aus dem Hintergrund, steht Dramatisches bevor. Fast zwei Stunden später wird der Symphonieauszug noch einmal gespielt. Da ist es zu spät, für die Menschheit und einen selbst. DVD gekauft, Geld und Zeit vergeudet. Hätte man doch die bösen Omen beachtet: Der Regisseur von “The Crowe”, Schauspielabsteiger Nicholas Cage und die verbrauchte Handlung vom mystisch angehauchten Weltuntergang. Mag man noch soviel vorausahnen, wenn das Ende kommt, ist es trotzdem schlimm. Für die Menschheit gilt das genauso wie für “Knowing”. Nicholas Cage bekommt in Alex Proyas Endzeitthriller ein prophetisches Dokument in die Hände. Der Auftakt zu einer filmischen Apokalypse im doppelten Sinne, die man jetzt auf DVD daheim erleiden kann.