Schlagworte Feind
Schlagwort: Feind
Tapferkeit vor dem Feind, den sie nur „Täter“ nennt – Natascha...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Bewunderung. Abscheu. Mitgefühl. Wut. Beklemmung. Tiefe Sympathie. Dankbarkeit. Das sind so viele Gefühle, die über einen hereinbrechen, wenn man das Buch, das Natascha Kampusch unter Mithilfe von Heike Gronemeier und Corinna Milborn auf 283 Seiten über ihre Entführung, ihre achteinhalbjährige Folter und ihre Befreiung durch sich selbst schrieb, sorgfältig liest. Obwohl man ab der Mitte etwa nicht mehr weiterlesen möchte, wenn Natascha Kampusch so wenig weinerlich und nüchtern, wie sie im ganzen Buch über sich und zu uns spricht, aus ihrem Verlies-Tagebuch – wirklich „Aus einem Totenhaus“ - zitiert, wo sie die Schläge, die Quälereien, die bösen körperlichen Qualen als Aufzählung quasi sachlich seitenlang notiert. Jede Zeile tut uns selber weh und ist vielleicht nur aushaltbar, weil wir verstehen lernen, daß körperliche Schmerzen höllisch weh tun, daß aber noch schlimmer die seelischen und geistigen Schmerzen sind, die dieser von ihr nur „Täter“ genannte Verbrecher und von ihr als „armes Würstchen“ erkannte Mann ihr antat.
Der stille Amerikaner
Tel Aviv (Weltexpress) - Der stille Amerikaner war der Held in Graham Greens Novelle über den ersten Vietnamkrieg, denjenigen, der von den Franzosen ausgefochten wurde. Er war ein junger und naiver Amerikaner, Sohn eines Professors, der eine gute Ausbildung an der Harvard-Universität bekommen hatte und ein Idealist mit den besten Absichten war. Als er nach Vietnam gesandt wurde, wollte er den Einheimischen helfen, die beiden Übel zu überwinden, die er sah: den französischen Kolonialismus und den Kommunismus. Während er absolut nichts über das Land wusste, in dem er agierte, verursachte er eine Katastrophe. Das Buch endet mit einem Massaker, das Ergebnis seiner törichten Bemühungen. Er veranschaulicht das alte Sprichwort: „Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.“