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Eine Oper ohne – Serie Rom (Teil 2): Die Rarität des...
Rom (Weltexpress) - Eine Oper ohne – Vorstellung nämlich. Na, zugegeben, das war Zufall, daß es die Jubiläumsballette zu den russischen Avantgardisten traf, die die Oper Rom verdienstvollerweise und stellvertretend für die Musik- und Ballettgeschichte anhand der originalen Choreographien erarbeitet hatte, die nun von den fünf am Opernhaus Rom zuständigen Gewerkschaften zur Premiere und den Folgevorstellungen des „Russischen Balletts“ zur Streiksache erklärt wurden und nicht stattfanden. Aber einen gewissen Hintersinn hat das schon, wenn man sich vergegenwärtigt, was 1909 an dieser Musik und an dem neuartigen Tanz auf der Bühne revolutionär war, Fortschritt eben und auch ein Fortschritt für die arbeitenden Klassen. Obwohl, ganz so weit her war es mit den sozialen Gefühlen der Avantgardisten auch nicht, denn die Kunst zu revolutionieren und damit im Sinne der Künstler, das ganze Leben, war das eine, aber an den revolutionären Bewegungen für die Massen teilzunehmen, das andere. Und das mochte Sergej Djagilev ganz und gar nicht.
Erdbeben spüren und alte Mosaike finden in Rom – Serie...
Rom (Weltexpress) - Die Stadt Rom ist heute und als Stätte des antiken Roms, dem Zentrum und der Hauptschlagader des Römischen Reiches, und erst recht als Sitz der Christenheit, wie sich der Vatikan bezeichnet, ein so unermeßliches Thema, das man nie in einen Artikel pressen kann. Eine Serie allerdings behalten wir uns für ein andermal vor. Diesmal geht es nur um Schönheiten oder Pittoreskes, das uns beim Schlendern durch Rom zufällig aufgefallen ist. Genauso zufällig wie heute Nacht vor 4 Uhr ein Erdbeben durch Rom zuckte, dem man nicht entgehen konnte, das das Bett zum Wanken brachte, worauf sich ein Seegefühl einstellte, gleichzeitig aber das Licht und der Lärm auf der Straße „terremotto“ einen auf den Boden der Tatsachen brachte. Die Leute hatten echt Angst, denn – so sagten die Nachbarn – sie hätten in Rom noch nie zuvor die Auswirkungen eines Erdbebens gespürt. Und das ausgerechnet, wenn wir nach Rom kommen.
Der Meister der Mischungen war ein innovativer Maler! Jacopo da Bassano...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Mit den Namen fängt es schon mal an. Daß der Maler Jacopo da Ponte mit seinen Söhnen Francesco und Leandro aus Bassano del Grappa stammt, weshalb der Name der Stadt auf sie überging, das weiß man und auch, daß nicht nur die Söhne mitmalten, sondern ein richtiger Werkstattbetrieb dafür sorgte, daß in fast jedem Museum der Welt ein Bassano hängt, so umfangreich war die gemeinsame Produktion. Aber daß der Name des Ortes nichts mit dem alkoholischen Getränk Grappa zu tun hat, das genauso heißt und auch ausgerechnet in Bassano del Grappa erfunden wurde und bis heute in den dortigen Destillerien massenhaft hergestellt wird, das weiß kaum jemand. Denn der Ort wurde nach dem Berg Grappa, dem er zu Füßen liegt, genannt, was im heimischen Dialekt Haken heißt und auf die Form des Berges bezug nimmt, während das alkoholische Getränk nach den Resten der Trauben genannt ist, vergleichbar unserem Tresterschnaps.
Sicherheit, Funktionalität und Schönheit: der Palladianismus als Synonym für das klassische...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Mit diesem Architekturschlag des umgebauten Rathauses, volkstümlich nun Basilica palladiana genannt, was den Palazzo della Ragione fast heiligte, war Andrea Palladio ein gemachter Mann und konnte sich vor Bauaufträgen kaum retten. Dennoch hieß das nicht, daß seine Planungen auch durchgeführt wurden. Den Schutz, den heutige geistige Eigentümer wie architektonische Entwürfe besitzen, gab es nicht. Sowohl wurde, trotz Auftrag, vom Auftraggeber ganz anderes in Palladiobauten verwirklicht, wie auch der zum Kultarchitekten aufgestiegene Palladio in großem Stil kopiert und nachgeahmt wurde, ohne daß dies zu einem Auftrag für ihn geführt hätte. Da wir uns auf Palladio in Vicenza begrenzen, fällt auf, wie wenig über sein Leben über die Arbeit hinaus bekannt ist. Zwar gibt es Anekdoten, doch nicht der Mensch Palladio hat den Eindruck hinterlassen, wie beispielsweise ein Michelangelo, sondern allein seine Werke. Er war kein Wolkenerfinder, sondern ein echter Baumeister, der seine Entwürfe nach den drei Kriterien seiner Zunft richtete. Das Wichtigste war die Sicherheit des Baus, seine Stabilität, dem folgte die Funktionalität und erst als dritte Notwendigkeit die Ästhetik.
Mathematiker, Maurer, Stadtplaner, Zeichner, Baumeister, Ingenieur und Architekt – Serie: Besuch...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das hat uns gefallen, daß der Tourismus in Vicenza nicht nur die 500 Jahre des Andrea Palladio ehrt, denn am 30. November 2008 jährten sich diese, sondern im Jubiläumsjahr weiterhin mit dem berühmten Architekten, der kein Sohn der Stadt ist, aber hier starb, Staat macht, und nicht nur das: Anläßlich einer Tourismusmesse, zu der Journalisten geladen waren, hatte man sich auf die zwei Schwerpunkte, den Maler Bassano del Grappa, dessen 500. Geburtstag 2010 ansteht, und Baumeister Andrea Palladio festgelegt, zwei Künstler also, die für die Region stehen. Und Vicenza weiß gut, warum sie die Künstler so herausstellt, ist diese oberitalienische Stadt mit heute rund 110 000 Einwohnern nicht nur einer der reichsten Städte Italiens, sondern auch diejenige, auf die pro Einwohner die meisten Kunstwerke in ganz Italien entfallen. Wäre schön, wenn beides miteinander zusammenhinge, also, die Kunst und die Künstler zu ehren, auch Geld einbringt.