Sonntag, 22. Dezember 2024
Schlagworte Diskriminierung

Schlagwort: Diskriminierung

Die Leben der anderen – Wiederentdecken: Rob Epsteins Dokumentation „Word is...

Berlin (Weltexpress) - „Du warst drei Dinge: Für den Arzt warst du krank, für die Polizei ein Verbrecher, für den Priester böse.“, beschreibt es einer der Interviewten. „Wie lange sind sie schon...?“, „Waren sie schon immer...?“, „Wann wurden Sie..?“ Schon die Formulierung der zu Beginn der Dokumentation „Word is out“ gestellten Fragen wirken heute unaufgeklärt und unterschwellig diskriminierend. Als Rob Epsteins Dokumentation 1978 ein Jahr nach Entstehung im Kino und später im Fernsehen lief, hätten die meisten Amerikaner ähnlich gefragt. Denn die „Stories of some of our lives“ erzählen Homosexuelle. Ihre Antworten sorgten in ganz Amerika für Aufsehen. Jetzt war es raus. Epstein machte ein Thema zum öffentlichen Gespräch, welches in den Siebzigern immer stärker in das Bewusstsein der amerikanischen Gesellschaft drängte. Mehr als die Thematik schockierte, dass das filmische Kollektivprojekt jene unvoreingenommen zu Wort kommen ließ, die am Besten wussten, was es bedeute, „so“ zu sein: homosexuell.

Zeiten des Aufruhrs – Yair Qedars dokumentiert die Auswirkungen der „Gay...

Berlin (Weltexpress) - „Das Schlimmste ist das Alleinsein.“, schildert ein prominenter Homosexueller in einem frühen Interview in „Hazman Havarod“ die Situation israelischer Schwuler und Lesben Mitte der achtziger Jahre. Drei Homosexuelle, die sich öffentlich dazu bekannten, gab es laut Yair Qedars Dokumentarfilm „Hazman Havarod – Gay Days“ damals in Israel. Rund ein Jahrzehnt später waren es eintausendmal so viele. Im Berlinale Panorama zeigt die präzise und erhellende Reportage des israelischen Regisseurs die „Gay Days“ der Jahre 1985 bis 1998 und wie sie das Lebensgefühl und Selbstverständnis israelische Homosexueller grundlegend veränderten.

Sei kein Frosch – Grüner wird’s nicht als in Walt Disneys...

Berlin (Weltexpress) - Endlich steht Farbigen die höchste gesellschaftliche Stellung offen. Nicht der Präsidentenstuhl, höher, besser, unantastbar: Hauptfigur in einem Disneyfilm! Im New Orleans der Jahrhundertwende träumt die junge Tiana von einem eigenen Restaurant. So tut sie, was unzählige Schnulzenheldinnen vor ihr taten: sie wünscht sich etwas bei einem Stern, denn „Träume werden wahr in New Orleans“. Manche Dinge ändern sich nie. Darin sind Disney-Zeichentrickklassiker, von denen „Küss den Frosch“ der jüngste ist, wie „After Eight“. Schön gezeichnet gibt es bonbonfarbene Prinzessinnenkleider, kitschige Mondscheinsonaten, Traumhochzeiten und einen Märchenprinzen. Um den zu finden heißt es „Küss den Frosch“ für Tiana.

Heimatkunde – Günther Wallraff belegt “Schwarz auf Weiß” die Fremdenfeindlichkeit der...

Berlin (Weltexpress) - Was für ein Film es werden würde, wusste Günter Wallraff zu Drehbeginn selbst nicht. “Es ist ein Versuch. Ich könnte sagen, dies ist ein ungeheuer offenes ausländerfreundliches Land. Das wäre die Geschichte.” Es ist nicht die Geschichte von “Schwarz auf Weiß”. Mit versteckter Kamera dokumentiert der Filmemacher, Autor und Journalist Günther Wallraff den alltäglichen Rassismus in Deutschland. “Jede Gesellschaft lässt sich daran messen, wie sie auf Fremde reagiert.”, sagt Wallraff zu Beginn. “Schwarz auf Weiß” zeigt, wie tief die Meßlatte in der unsrigen angelegt werden muss. Günther “Schwarz auf Weiß” gelingt eine bittere Lektion über eine Gesellschaft, die sich gerne als unvoreingenommen und liberal betrachtet.

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