Schlagworte 18. Jahrhundert
Schlagwort: 18. Jahrhundert
Was die Kataloge bewahren – Serie: Erneuert und glanzvoll wiedereröffnet: „Renaissance....
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Daß man die neue Schausammlung des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg selbst anschauen sollte, die die Kunst und Kultur von drei Jahrhunderten in über 1000 Kunstwerke auf 1800 Quadratmetern in 33 Räumen in neuer Aufstellung zeigt, das hatten wir schon als Resümee unseres Besuches festgestellt. Wissen muß man, daß das Neue in Nürnberg der Präsentation der ausgestellten Werke gilt, die schon lange im Besitz des Museums sind. Denn nicht mehr die ’ordentliche` Aufteilung in Gemälde, Skulpturen, Graphiken einerseits und kulturelle Überbleibsel der Zeit andererseits, sind angesagt, sondern der Versuch, die Kunst der Zeit einzubetten in die damaligen Gebrauchsgegenstände, so sie noch vorhanden sind, um den auf dem Gemälde flach abgebildeten Kleidern, Geräten, Schmuck und Utensilien des Alltags ihre Dreidimensionalität zurückzugeben und damit ihr Leben und den Kontext, in dem sie dargestellt sind.
Von der Europäisierung der Welt – Serie: Erneuert und glanzvoll wiedereröffnet:...
Berlin (Weltexpress) - So kommt es, daß einer in seiner Zeit dieser hinterherhinkte und gerade wegen der Gleichzeitig des Ungleichzeitigen dann doch weltberühmt wurde. Andere sagen, es sei umgekehrt gewesen und es habe die Ungleichzeitigkeit des Gleichzeitigen geherrscht. Die Rede ist von Martin Behaim, der als gelernter Tuchhändler in Portugal Handel trieb und 1490 nach Nürnberg zurückkam und ausgerechnet 1492 dort den ersten Globus der Welt schuf, im selben Jahr, in dem Amerika entdeckt wurde, das aber – tragisch, tragisch – noch nicht drauf sein konnte, auf diesem Globus. Christoph Columbus dagegen hatte seinen ersten Amerikakontakt, die Bahamas, mit Indien verwechselt, weil er dort ja eigentlich hatte hinwollen. In Nürnberg nun kann man Behaims ’Erdapfel’ zum Auftakt der Schausammlung, - kommt man aus dem Haus, vom repräsentativen Treppenaufgang aus auf der anderen Seite empfängt einen Albrecht Dürer und seine Glasfenster - genau studieren, denn er hat die Grundlagen seines Kartographierens auf seiner Darstellung der Erde in Kugelform verzeichnet: so nennt er Plinius, Strabo, Marco Polo und Ptolemaios als Gewährsmänner. Er selbst hat dann das zeitgenössische, genauere portugiesische Kartenmaterial der Westküste Afrikas hineingearbeitet.
Die Kulturgeschichte spricht – Serie: Erneuert und glanzvoll wiedereröffnet: „Renaissance. Barock....
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Natürlich verstanden die Menschen im Spätmittelalter und in den folgenden Jahrhunderten mehr von den heiligen Bildern als wir heutzutage. Natürlich wußten diese gottgläubigen Menschen, wenn - wie in „Zwei Flügeln eines Pestaltars“, von Martin Schaffner aus Ulm 1513/14 gemalt – dort zwei Heilige auf niedergestreckten Leichen stehen, von denen der eine ausnahmsweise einmal nicht halbnackt dargestellt, und die ihn doch eigentlich durchbohrenden Pfeile ordentlich in der Hand hält, und der andere sein Bein unter der Kutte lüpft und die Pestwunde zeigt, in die ein frecher Engel so tief seinen Finger steckt, daß wir sofort „aua“ fühlen, aber auch, daß hier der Heilige Thomas nachgeahmt wird, der die Seitenwunde des auferstandenen Christus prüft, natürlich wußten sie es, daß es hier um die beiden Pestheiligen, den Rochus und den Sebastian geht, die angerufen wurden, weil Gottvater die Welt mit der Pest bestraft.