Los geht es mit dem Schrecken bereits in der 7. Spielminute, als Oberhausen mit der ersten Chance die Führung erzielt: Nach Ecke von Kaya bleibt Hertha-Keeper Aerts am Boden, weshalb der Ball durch den Berliner Fünf-Meter-Raum segeln darf. Lamidi springt das Runde an die Hacke und von dort ins Tor, Verteidiger Kobiashvili schaut entsetzt zu.
Doch Hertha zeigt sich keineswegs geschockt: In der 10.Minute köpft der agile Australier Rukavytsya den Ball aus kurzer Distanz an die Latte. Das war Pech, hoffentlich!, denken die Hertha-Fans. Ausgelassene Hundertprozente hat man hie im letzen Jahr genug gesehen.
Kurz darauf ein erneuter Rückschlag: Bereits in der 18. Minute muss Neuzugang Rob Friend das Feld verlassen. Er war in der dritten Minute nach einem Fallrückzieher benommen liegengeblieben und taumelt seitdem mehr über das Feld als dass er läuft. Für ihn kommt der erst 17 Jahre alte Djuricin, ein Glücksfall für Babbel und Berlin, wie sich später noch herausstellen soll.
Nach soviel Pech versucht die Hertha in der Folge gegen kompakt stehende Oberhausener erst einmal Ruhe in die eigenen Aktionen zu bringen. Und die Geduld der Berliner wird nach einer halben Stunde Spielzeit belohnt: Der schön in Szene gesetzte Ramos bringt den Ball gefährlich vor den Kasten der Gäste, Domovchiski hat aus 5 Metern keine Mühe zum Ausgleich zu vollenden (30.). Mit dem leistungsgerechten Unentschieden geht es auch in die Pause.
Nach dem Wechsel agieren die Hausherren sofort druckvoll und prompt klingelt es: RWO-Keeper Pirson kann einen Rukavytsya-Schuss nur nach vorne abwehren wo Youngster Djuricin goldrichtig steht und zur 2:1-Führung abstaubt (49.). Danach geschieht eine halbe Stunde wenig, außer dass Hertha das Spiel weitgehend glanzlos kontrolliert und Oberhausen lediglich durch Standards Gefahr erzeugt, wie durch den Freistoß-Knaller von Landers, die Hertha Schlussmann Aerts sicher pariert (61.).
Aus dem sprichwörtlichen Nichts dann der überraschende Ausgleich für die Gäste, weil die Berliner Verteidigung pennt: Miletic schickt Lamidi steil, der mit einem strammen Schuss Torwart Aerts überwindet (78.). Doch die Freude Oberhausens währt nicht lange: der eingewechselt Ronny legt brasilianisch auf Djuricin, der fast im Gegenzug mit seinem zweiten Treffer Hertha endgültig auf die Siegerstraße schießt (80).
Was für ein Einstand für den jungen Mann, was für ein Glück im Unglück für Berlin nach der Verletzung Rob Friends, was für ein glückliches Händchen von Trainer Markus Babbel, der seiner Mannschaft nach über einem Jahr den ersten Heimsieg und natürlich den ersten Dreier für das "Projekt Wiederaufstieg" beschert.
Trotz einiger Stotterer also ein gelungener Auftakt der Berliner Hertha gegen umbequeme Oberhausener, die auch dank der enormen Unterstützung ihres Anhangs einigermaßen gelassen auf das blicken kann was nun folgt. Am Montag, dem 30. August reisen die Berliner zur Düsseldorfer Fortuna; dann wird es unter anderem noch etwas lange nicht Dagewesenes geben: Hertha BSC um 20.15 Uhr live im deutschen Free-TV.