Viele von uns schleppen nicht nur Päckchen, sondern ganze Pakete aus der Kindheit mit uns durch`s Leben, die wir oft über Jahrzehnte nicht loswerden. Nicht jeder hat die Fähigkeit oder das Glück wie Karl Ove Knausgard, der seine Pakete leert, in dem er sie in Romanbänden unterbringt und damit auch noch Furore macht. Zumindest in Skandinavien – bisher. Mal sehen, wie die Deutschen ihn finden. Wer also lernen will, wie man sein schwieriges Verhältnis zum Vater zu verarbeiten sucht, kann am 23. Juni um 20 Uhr im Felleshus der Nordischen Botschaften, in der Berliner Rauchstraße 1 dem Vorlesen des Schriftstellers lauschen. Der Eintritt ist kostenlos.
Geboren wurde Karl Ove Knausgard 1968 und er gilt als wichtigster norwegischer Autor seiner Generation. Man unterstellt ihm sogar, ein „norwegischer Proust“ zu sein und als erster Debütant überhaupt bekam er den Norwegischen Kritikerpreis für seinen Roman „Alles hat seine Zeit“ verliehen. Die FAZ bescheinigt ihm eine „großartige Zügellosigkeit, eine regelrechte Gedankenflut. „Unerschrocken und souverän“ schildere er die Bandbreite des Lebens und seiner Daseinsformen, heißt es dort.
Es muss was dran sein, an Knausgard, besetzen doch seine bisher erschienen Bände, die bislang in 14 Sprachen übersetzt wurden, die vorderen Plätze der Bestsellerlisten.
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Karl Ove Knausgard: „Sterben“, Roman, aus dem Norwegischen von Paul Berf, 576 Seiten, 22,90 EUR, Luchterhand Literaturverlag