Bei “Zeit online” war zu lesen, eine Mitarbeiterin aus dem betroffenen Betrieb sei nachweislich an Ehec erkrankt. Laut Niedersachsens Landwirtschaftsminister Gert Lindemann sei dies für ihn die “plausibelste Erkrankungsursache”. Die Indizienlage sei “so eindeutig”, dass das Ministerium empfiehlt, derzeit auf den Verzehr von Sprossen zu verzichten. Weitere Aussagen könnten erst am Montag gemacht werden. Vor Jahren sorgten Sprossen bereits für eine schwere Ehec-Epidemie in Asien.
Seit dem heutigen Sonntag ist der Betrieb gesperrt und seine Produkte zurückgerufen. Laut Ministerium könne allerdings nicht ausgeschlossen werden, dass die mit dem Erreger kontaminierte Ware bereits verarbeitet und verkauft wurde. Abnehmer in Klein Meckelsen im Kreis Rotenburg/Wümme (Niedersachsen), Lübeck und Bochum wurden bereits ausgemacht. Weitere Sprossenmischungen, die als Ehec-Quelle im Verdacht stehen, kommen auch aus dem Ausland, heißt es bei “Zeit online”. Aus welchem Land Sprossenkeimlinge nach Niedersachsen importiert wurden, wurde nicht gesagt.
Am stärksten von dem Ehec-Virus scheint Hamburg betroffen zu sein. Nirgendwo in Deutschland liegen mehr Ehec-Opfer in den Krankenhäusern als in Hamburg. Selbst die 17 Ehec-Betroffenen in Lübeck erkrankten nach einem Restaurantbesuch in Hamburg. Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) musste bereits zugeben, dass die Krankenhaus-Kapazitäten in Hamburg knapp werden.