Natürlich ist auch dieser Sportsvan, der als Nachfolger des Golf Plus gilt, wieder als ein Golf erkennbar – mit einer Front, die gegenüber dem Vorgänger durch die neu gestalteten Scheinwerfer und den breiten Grill noch flacher wirkt. Der Golf Plus entsprach an Länge und Breite dem Original, war nur eben deutlich höher und bot damit mehr Platz. Doch diese Proportionen passten nicht so recht zu einem dynamischen Kompakten – der Golf Plus wirkte eher etwas altbacken und kam auch nicht so recht zum Zuge, obwohl er super praktisch war.
Der Sportsvan nun ist nach einem ganz anderen Konzept geschneidert. Die Karosserie ist acht Zentimeter länger als die der Limousine, und der Radstand wurde um fünf Zentimeter auf 2,69 Meter gestreckt. Dazu passt nun auch die Höhe von 1,58 Metern, ohne dass das Fahrzeug pummelig wirkt. Die gegenüber der Limousine um 14 Zentimeter erhöhte Karosserie ermöglicht ein leichteres Ein- und Aussteigen sowie eine gute Übersicht über das Verkehrsgeschehen.
Die Platzverhältnisse entsprechen eigentlich schon denen der Mittelklasse. Die Sitze in Reihe zwei mit einstellbarer Lehnenneigung lassen sich um 18 Zentimeter in Längsrichtung verschieben, so dass bei Bedarf noch mehr Beinfreiheit geboten werden kann. In den Gepäckraum passen 590 Liter; bei umgeklappten Rücksitzlehnen kann das Ladevolumen auf 1520 Liter vergrößert werden.
Klar und schnörkellos gibt sich das Interieur, das durch perfekte Funktionalität überzeugt. Der Touchscreen in der Mittelkonsole ist eine Art Schaltzentrale, deren Funktionen je nach Wunsch und Geldbeutel aufgerüstet werden können. Elegant wirkt die nunmehr weiße Hinterleuchtung der Bedienelemente. Edle Werkstoffe wurden verwendet, und die Verarbeitung ist tadellos.
Als Antriebe stehen vier direkt einspritzende Turbo-Benziner mit Leistungen von 63 kW/85 PS bis 110 kW/150 PS sowie zwei direkt einspritzende Turbodiesel mit 81 kW/110 PS im 1.6 TDI beziehungsweise 110 kW/150 PS im 2.0 TDI zur Wahl. Sparmeister ist der 81 kW/110 PS starke Sportsvan TDI Blue Motion, der mit 3,6 Litern Kraftstoff auf 100 Kilometer auskommen soll. Das wäre der niedrigste Normverbrauch im Segment der Kompakt-Vans. 5,2 Liter auf 100 Kilometern soll der kleinste Benziner verbrauchen. Alle Motoren sind serienmäßig mit einer Start-Stopp-Automatik ausgestattet und erfüllen die Abgasnorm Euro6.
An Assistenzsystemen für Sicherheit und Komfort bietet der Sportsvan fast alles, was ein Oberklasse-Modell bereit hält – wenn auch nicht alles ab Werk, sondern auf Wunsch. Ganz klar sind die sicherheitsrelevanten Systeme wie der elektronische Schleuderschutz ESP serienmäßig an Bord. Nun verfügt der Sportsvan aber auch über die City-Notbremsfunktion, und als erstes Fahrzeug der Kompaktklasse ist er mit einer Multikollisionsbremse ausgerüstet. Warum? Bei vielen Unfällen ereignen sich zwei Kollisionen. Diese Bremse behält nach einer Kollision ihre Bremsleistung bei, um einen zweiten Crash zu verhindern oder zumindest zu mildern. Angeboten werden zudem ein adaptiver Abstandsregler und ein Müdigkeitswarner.