Spello, Provinz Perugia, Umbrien, Italien (Weltexpress). Spello gilt als eine der schönsten Orte Italiens und liegt vom Teutonengrill aus betrachtet, der sich entlang der weit über 7.000 Kilometer Küste um den Stiefel schlängelt, weit im Hinterland. Die etwa achteinhalbtausend Einwohnern haben es also gut, nicht von Touristenmassen überrannt zu werden, obwohl die Altstadt am Fuße des Monte Subasio an Geschichte und Gebäude viele Sehenswürdigkeiten zu bieten haben. Im Grunde ist der historische Ortskern, der aus „dem südlichen Quartier Porta Chiusa, dem zentralen Mezota und dem höher gelegenen Posterula“ besteht, wie es in Wikipedia richtig heißt, schon einen ausführlichen Spaziergang über Plätze und durch Gassen wert, an dessen Ende man vom Monte Subasio nach unten schlendernd am Porta Consolare, dem wichtigsten Stadttor aus der Zeit der römischen Republik, ankommt.
Wer die zwei, drei und bis zu fünf, sechs Stunden dauernde Etappe durch die Stadt mit Besichtigungen und Begrüßungen sowie Eis und Espresso geschafft hat, dem empfehle ich die Einkehr in ein schön schlichtes Restaurant in alten Gemäuern mit einfacher, ehrlicher und absolut authentischer Küche sowie einer Karte voll saisonaler und regionaler Gerichte, bei denen einem das Wasser im Munde zusammenläuft.
Der Laden heißt Locanda del Postiglione und wurde vom Sohn von Signora Aurelia, dem Landvermesser Paolo Peppoloni, zusammen mit seiner Frau Adele Mazzanti wieder zum Leben erweckt, indem er den Maurern Raffalele und Savino da Andria die Restaurierung der alten Räume anvertraute. Dort war wirklich einst eine Poststationen untergebracht, in der die Pferde getränkt und gewechselt wurden, sich Mensch und Tier ausruhen und einkehren konnten. Ja, auch eine Trattoria gab dort vor vielen, vielen Jahren und sogar das erste Hotel von Spello in den Jahren von 1923 bis 1939.
Tolle Fleisch- und Wurstwaren, Käsesorten, Trüffel und Olivenöle werden, wenn man sie bestellt, aufgefahren, dass sich die Tische vor Last und Laune biegen. Dazu liefert Küchenchef Mirco Palini Tag für Tag hausgemachte Pasta. Prächtig.
Und das Fleisch zubereitet wie bei Mama, gegrillt und mitunter am Spieß. Ich empfehlen Panzanella (ein gehackter Salat aus eingeweichtem, abgestandenem Brot, Zwiebeln und Tomaten, der oft Gurken, manchmal Basilikum und immer Olivenöl, mitunter auch Essig enthält) und Strapazzata al tartufo nero (eine Rühreispeise mit geriebenen schwarzen Trüffeln). Und wer Trüffel mag, der möchte bitte auch die Caramella di sfoglia con fonduta a tartufo nero genannte Blätterteigspeise mit schwarzem Trüffelfondue. Unbedingt auch das Carpaccio di Angus probieren sowie sowohl die Selezione di salumi umbri con torta al testo als auch die Tagliere die formaggi con miele et marmellata (verschiedene Käse mit Honig vom hauseigenen Imker sowie selbstgemachte Marmelade).
Wer noch Hauptgerichte schafft, sollte nicht nur Gnocci und Risotto alla zafferano con zucchine et proscutto croccante (Safranrisotto mit Zucchini und knusprigem Schinken) kosten, sondern selbstgemachte Ravioli mit Walnüsse und Zitrone.
Und daran denken, dass die Umbrer auch Süßigkeiten können!
Ristorante Locanda del Postiglione
Adresse: Via Roma, 5, 06038 Spello PG, Italien
Kontakt: Telefon: +39 0742 301164, E-Mail: info@locandadelpostiglione.com
Heimatseite im Weltnetz: https://www.locandadelpostiglione.com
Facebook: https://www.facebook.com/ristorantepostiglione/
Öffnungszeiten:
Kleiderordnung: Locker, lässig, leger