Hoch hinaus will das Hotel neben dem Kunstwerk mit ihrer Küche, was gelingt, wie Restaurantkritiker vor Ort gerne bestätigen. Wir kamen dieses Mal zu spät und werden ins „SushiSho“ bei nächster Gelegenheit einkehren – sind dafür noch in der „Life-Style“ fündig geworden, bei den kreativen Cocktails von Toni Arena.
Wo die Fieberkurve der Aktienkurse den Takt vorgibt, da herrscht Spannung & Suspense. Nach dem japanisch-arabisch internationalem Frühstück im „Ambiente“ geht’s hinaus in Richtung Luxus & Laster. „Das Mädchen Rosemarie“ zieht uns magisch in ihren Bann, wir wandeln auf den Spuren von „Des deutschen Wunders liebstes Kind“. Rosemarie Nitribitt galt als die Edeldirne der potenten 50er Jahre des letzten Jahrhunderts. Schon lange her, und doch Paradebeispiel von Aufstieg und Fall einer miss- und gebrauchten Gestalt aus der Provinz, gefangen zwischen Kommerz und Politik, zugleich Täterin wie Opfer.
Die fachkundige Führung von KulTours geleitet uns durch das Frankfurt im Zeitalter des Nierentisches. Ein Erfahrungsweg entlang dem Lebensstrang dieser Rosalie Marie Auguste Nitribitt, die, bereits als Elfjährige vergewaltigt, aus dem Erziehungsheim, aus Mendig an den Main ging, als minderjähriges Mannequin arbeitete und bald als Prostituierte ihr Auskommen beschritt.
Wir folgen ihren Stationen von Lust und Leiden, von ihrem Erscheinen bis zu ihrem mysteriösen Sterben, vom Hauptbahnhof durch die Kaiserstraße zum Eschenheimer Tor. Dort, beim Eschenheimer Turm, in der Stiftstraße 36, wurde die 24jährige am 1. November 1957 tot aufgefunden, mit einer Kopfwunde und Würgemalen am Hals. Krupp, Quandt, Gunther Sachs – berühmte Namen befinden sich unter den Verhörten und Verdächtigten. Bis heute wurde der Mord am Mädchen Rosemarie nicht aufgeklärt, das Dunkel das sie umgab nie ganz gelichtet.