Gäste-Trainer Predrag Krunic bot in seiner Startformation Mindaugas Lukauskis, Eddie Gill, Aaron Baynes, Luka Bogdanovic und Rickey Paulding auf, die in den ersten Minuten mit den Albatrossen Taylor Rochestie, Derrick Allen, Miroslav Raduljica, Julius Jenkins und Bryce Taylor noch mithalten konnten. Doch durch Punkte von Raduljica, Taylor und vor allem Allen zeigten die Berliner von Beginn an, wo`s langgeht. Nach fünf Minuten stand es 11:6 für die Heimmannschaft und 9.732 Zuschauer zeigten sich zufrieden. Krunic sah sich genötigt, eine Auszeit zu nehmen (6.). Doch das brachte nur eine Verschnaufpause. Sehenswert ein Angriff der Berliner, den Taylor zum 17:8 dunkt (8.)
Vor allem weil Allen im ersten Viertel, das er wie Taylor durchspielte, 12 Punkte zur 25:17-Führung beisteuerte, und die Abwehr beherzt zur Sache ging, wurde den Gästen der Wind aus den Segeln genommen. Viele Fehlwürfe der Niedersachsen waren die Folge. Auch brachten die Gäste einen 24-Sekunden dauernden Angriff nicht zum Abschluß (5.). Schade war, daß Jenkins nach noch nicht einmal drei Minuten bereits angeschlagen aus dem Spiel mußte.
In die zweiten zehn Minuten starten der starke Berliner Verteidiger Immanuel McElroy, Heiko Schaffartzik, Yassin Idbihi, Allen und Taylor. Die Punkte zum 28:19 und 32:19 steuert McElroy bei, bevor er Jenkins, der sich wieder erholt hat, weichen muß. Tadija Dragicevic ist nun ebenfalls im Spiel. Alba-Trainer Muli Kazurin wechselt munter durch, denn die Gäste zeigen sich weiter von ihrer schwächsten Seite und finden gegen die Berliner Abwehr, wie auch immer sie besetzt wird, kein Mittel. Erneut kommen die Oldenburger einen Angriff lang nicht zum Zug (14.) und in den ersten fünf Minuten des zweiten Viertels nur zu zwei gelungenen Korbwürfen, die magere vier Punkte einbringen.
Krunic nimmt sich erneut seine Mannschaft zur Brust. Trotzdem versemmelt Lukauskis zwei Freiwürfe (16.). McElroy zeigt hingegen, warum er der beste Abwehrspieler der Liga ist. Er zeigt sich aufmerksam, ahnt Lauf- und Passwege, fängt so einen Ball ab, paßt zu Jenkins und der punktet zum 43:24 (17.). Dann vergibt Raduljica zwei Freiwürfe (17.). Doch Unkonzentriertheiten bei den Berliner wiegen an diesem Samstagabend nicht schwer, führen zu keinen Konsequenzen.
"Wir woll`n euch kämpfen seh`n", singen vier, fünf Dutzend Schlachtenbummler aus der Norddeutschen Tiefebene ihren Großgewachsenen zu. Der Berliner Anhang, vor dem Anpfiff mit gelben Pappbrillen ohne Gläser für gute Aussichten ausgestattet, sieht dennoch nur eine Mannschaft aufspielen: die der Hauptstadt. 35 Sekunden vor der Halbzeitpause gönnt Katzurin seinen Männern, die über das 36:21 durch Jenkins bis zum 51:28 durch McElroy das Resultat hochschrauben, schon Mal eine Auszeit. Lukauskis verkürzt zum Halbzeitstand von 51:30. Peinlich ist vor allem das Abwehrverhalten der Oldenburger, die 34 "Pints in the Paint" zulassen. Hinzu kommt jedoch, daß die Schiesrichter bis dato in diesem einseitigen Spiel auf beiden Seiten milde walten lassen und großzügig pfeiffen.
Auch zu Anfang des dritten Viertels wollen die Fans der Gäste ihre Mannschaft "kämpfen sehen". An die Aufforderung hält sich nur Lukauskis, der in diesen zehn Minuten auf zehn Punkte kommt. Jenkins und zum Ende hin Taylor sind die Punktelieferanten für die Berliner. Nach 30 Minuten, in denen die Gästefans ihr Teams überwiegend durch Stillschweigen bestrafen, steht es 76:47.
Im vierten Viertel bekommen vor allem die Albatrosse Sven Schultze und Lucca Staiger Einsatzzeiten. Der deutsche Nationalspieler Schaffartzik darf das Spiel aufbauen. Staiger trifft bei jedem Wurf und bedankt sich so bei seinem Trainer mit acht Punkten. Auch Schultze wirft fehlerfrei und steuert zwei Punkte zum Sieg bei. Jedoch bleibt Alba Berlin in dieser Formation fast volle fünf Minuten ohne Punktgewinn, so daß die 100 Punkte-Marke nicht fällt. Katurin beordert Allen aufs Feld. Der trifft wie zu im ersten Viertel nach Beleiben, kommt am Ende auf 21 Punkte.
Obwohl Katzurin seine Topspieler streckenweise schonte, allen Akteuren reichlich Einsatzminuten bescherte, gewinnen die Albatrosse aufgrund einer soliden Abwehrleistung und eines schnellen Spiels hoch mit 95:68. Die Oldenbuger erweckten zu keinem Zeitpunkt den Anschein von Hoffnung und können von Glück sagen, daß die Albatrosse an einer gnadenlosen Demütigung ihres Gegners nicht interessiert waren.