In Jülich bei Aachen geboren, war er später als Kunstprofessor in der bekannten Düsseldorfer Malerschule, wo er ein Vorbild war von Künstlern, deren Namen noch immer bekannt sind wie Hans Thoma, Feuerbach und Achenbach, Böcklin und Franz Xaver von Riedmüller, die alle seine Schüler waren und denen er zeigte, wie man Bilder schafft, in denen die Natur „gelebt wird“. Die religiöse und romantische Natursymbolik der Dresdner Malerschule wurde von der neuen Wirklichkeit überholt. Schirmer sah die Natur, komponierte sie neu, fühlte sich in seien Detailstudien wohl und ließ den Betrachter die Landschaften, so wie sie waren, wiedererkennen. Die heimatliche, rheinische Natur war Quelle seiner Inspiration, der Bildausschnitt erhielt seinen Realitätsanspruch.
In Bonn freute man sich über das Bild „Bonn und das Melbtal“, dass so gemalt ist von Schirmer, wie es der Koblenzer Pfarrers Joseph Gregor Land (1750-1834) vom Kreuzberg aus schauend beschreibt: „Die Aussicht von diesem Berge ist über alle Beschreibung, und es scheint, die Natur hat ihn einzig in diese Gegend zum „Stand- und Sehepunkt bestimmet“, um von da alle die Reize, die sie, so zusagen, fast an Bonn verschwendete, in Wahrheit zu genießen; denn unzählig sind die Gegenstände, die sich von da aus in den unabsehbaren Landschaften von allen Seiten herausheben (”¦). Lauter Gottes- und Menschenwerk!“ Das kann man so stehenlassen.
Eine sehr sehenswerte Ausstellung, Teil einer Verbundausstellung „Johann Friedrich Schirmer – Vom Rheinland in die Welt“. Neben dem LVR – Museum in Bonn widmen sich im Rheinland noch andere Museen und Galerien in Düsseldorf, Neuss, Bergisch-Gladbach, Jülich und Königswinter im Siebengebirge dem Thema „Landschaftsmaleri Schirmer“.
***
Info:
Der Katalog in zwei Bänden ist sehr „intensiv“, der erste Band mit 600 Seiten und 500 Abbildungen und ein zweiter Band mit autobiographischen Schriften mit 248 Seiten. (bis 16. Januar 2011, Colmantstraße in Bonn, hinter dem Bahnhof).