"Peinlich für alle", kommentierte das der Erste Offizier süffisant, "ob nun für den Flughafen Hamburg, die Lufthansa oder SAS!" Das Letztere mir noch einen Anwalt auf den Hals hetzte, damit ich meine Veröffentlichungen stoppe (Pressefreiheit!?), war der absolute Gipfel.
Während dieser meiner kürzesten Kreuzfahrt (drei Stunden von Saßnitz-Reede zum Fährhafen Saßnitz-Mukran) bimmelte dann irgendwann mein Handy. Am anderen Ende die "Schiedsstelle Mobilität" in Berlin. Die bat um sämtliche Reiseunterlagen: Tickets, Rechnungen etc.
Die nette Dame meinte auch, ich solle es doch beim SAS-LH-Subcharterer Cimber Air versuchen. Dazu bedurfte es nur einer Email – natürlich auf Englisch – in die Kopenhagener Zentrale, besser gesagt an die für Kunden zuständige Chefin. Keine Reaktion oder besser: Sie verstand gar nicht (lag es vielleicht an meinem Englisch?), worum es überhaupt ging bzw. wollte es nicht verstehen. Wieder eine Sackgasse.
Dann meldete sich – auf meine Geschichte hin – eine Mitarbeiterin des rührigen Flugreisen-Vermittels Caissa Touristik in Hamburg. Sie hätte alles gelesen und sei entsetzt über diese absurde Tragikkomödie. Jeder Beteiligte schiebe die Verantwortung auf den nächsten. Eine Karussell für Dumme. "Den Flug von Hamburg nach Kopenhagen erstatten wir Ihnen", sagte sie und sorgte damit für eine gewisse Erleichterung. "Ich probier ´s auch noch mal bei Air Greenland", versprach sie und rief schon bald zurück: "Die machen nicht mit!" Also hat die grönländische Airline mal eben 800 Euro für meinen leer gebliebenen Platz eingestrichen oder ihn noch schnell per stand by verkauft.
Da stand ich nun mit meinen Talenten und nach wie vor einer Mordswut im Bauch. Da hilft nur eins: Öffentlichkeit! Das sagte auch mein Journalistenverband DJV, der die unglaubliche Geschichte in der nächsten Ausgabe seines Mitglieder-Magazins veröffentlichen will. Zur Abschreckung sozusagen, wie ich hörte. Damit nicht noch mehr Kollegen am schönen Elbestand stranden und baden gehen.